Rhein-Neckar Löwen bauen Vorsprung auf Kiel in der Tordifferenz deutlich aus
Der Vatertag gehörte der Familie. Die Spieler der Rhein-Neckar Löwen hatten sich den gestern von Familienoberhaupt Trainer Nikolaj Jacobsen nicht ganz uneigennützig gewährten freien Tag ja auch verdient mit ihrem 36:19(17:10)-Kantersieg am Mittwoch bei Aufsteiger ThSV Eisenach. „Ich bin sehr zufrieden. Wenn man auswärts in der Bundesliga mit 17 Toren gewinnt, dann hat man vieles richtig gemacht. Bei uns war aus dem Pokalwochenende viel Frust, der raus musste“, bilanzierte Jacobsen. Derweil richtete Kapitän Uwe Gensheimer, mit zwölf Toren erfolgreichster Werfer, den Blick auf das Wesentliche: „Wir haben heute den nächsten Schritt auf unser großes Ziel hin gemacht und das ist die deutsche Meisterschaft.“
Die Löwen liegen weiterhin mit zwei Minuspunkten weniger vor dem THW Kiel, der zeitgleich zu Hause zu einem mühevollen 28:26-Erfolg über Schlusslicht TuS Nettelstedt-Lübbecke kam. „Wenn man sieht, dass Kiel nur mit zwei Toren gewann, ist unser Sieg noch mehr wert als nur die zwei Punkte“, befand Jacobsen. Klar scheint: Sollte es zum Schluss auf die Tordifferenz ankommen, haben diesmal die Löwen das bessere Ende für sich. Um 61 Tore stehen sie derzeit besser da als der Titelverteidiger.
Weil Jacobsen beim Tabellenvorletzten noch einmal etwas für das Torekonto tun wollte, setzte er vier Tage nach dem Aus im Pokalhalbfinale gegen Flensburg fast die gesamten 60 Minuten über auf die Stammkräfte. Früh war klar, dass Eisenach nicht Herr im eigenen Haus war. Nur die ersten zehn Minuten bis zum 4:4 gestalteten die Gastgeber das Spiel offen, dann setzte sich der Tabellenführer sukzessive ab. Die Löwen provozierten technische Fehler bei den Thüringern und kamen so immer wieder zu Gegenstößen. Nach 21 Minuten hieß es 6:12, zur Halbzeit 10:17. Nach dem Wechsel erhöhten die Löwen Druck und Tempo weiter. In der 37. Minute war beim 22:12 durch Patrick Groetzki die erste zweistellige Führung perfekt. Der starke Kim Ekdahl du Rietz sorgte mit seinem siebten Treffer für den Endstand.
Für die Löwen war Eisenach das erste von vier Auswärtsspielen am Stück. Schon am Sonntag (17.15 Uhr) sind sie bei den Füchsen Berlin gefordert, zu denen sie am Samstag per Flugzeug aufbrechen. Nach dem Spiel reisen sie direkt nach Leipzig, wo am Mittwoch (20.45 Uhr) die nächste Prüfung wartet.