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Für den guten Zweck (RNZ)

Nußloch. Nußloch, Dienstagabend, kurz vor 19 Uhr. Autos,überall Autos. Und Menschen. Rings um die Olympia-Halle, dem altehrwürdigen Handball-Tempel der SG Nußloch, ging nichts mehr. Schuld sind diesmal die Gäste, die Besten aus dem Südwesten. Die Rhein-Neckar Löwen. Uwe Gensheimer und Co. kamen, traten gegen die SG Nußloch und für das Kinderhospiz KiDi des Diakonischen Werks Heidelberg an. Ein Benefizspiel, das durch REWE, den Sponsor der Löwen, initiiert wurde. Und der leistete ganze Arbeit. 10.000 Euro kamen zusammen.

Zum Spiel: Die Gelben, die mit dem kompletten Bundesliga-Kader aufkreuzten, hatten keinerlei Probleme mit dem tapfer kämpfenden Oberligisten. 43:25 (24:12) stand es am Ende. Groß war der Spaßfaktor. Woran vor allem die Bundesliga-Asse ihren Anteil hatten. Einige Schmankerl waren dabei. Von Gensheimer zum Beispiel. Der Kapitän schüttelte den einen oder anderen No-Look-Pass aus dem Handgelenk. Oder traf auf der linken Flanke aus eigentlich unmöglich erscheinenden Winkeln. Und dann war da noch einer im Löwen-Dress, den eigentlich niemand auf der Rechnung hatte: Heiko Perrone. Rechtshänder, wendig und ungemein nervenstark. Zwei Siebenmeter verwandelte der Mann von der linken Außenbahn eiskalt. Was bleibt, ist die Frage: Wo hat Manager Thorsten Storm den nur ausgegraben? Die Antwort: nirgends. Perrone kommt von REWE, fungiert dort als Bezirksmanager und saust in der Freizeit für die TG Laudenbach über die Platte.

Spaß beiseite, denn in Kürze holt die Löwen wieder die Realität ein: Am Samstag ist die dreiwöchige Pause vorbei. Dann empfangen die Badener den TBV Lemgo in der heimischen SAP Arena (15 Uhr).

Gudmundsson: Ein Hammerlos

Die Vorfreude ist groß, die Ungewissheit aber auch: „Wenn man solch eine gute Serie wie wir hatten“, grübelt Trainer Gudmundur Gudmundsson, „kommt einem solch eine Pause nie gelegen.“ Und weiter: „Es ist doch klar, dass man sich dann Sorgen macht, wenn es wieder weitergeht.“

Andererseits hatte die Pause auch ihr Gutes. Gudmi konnte sie nutzen um die neuen Spieler noch besser zu integrieren. Und wie lief es? „Sehr gut“, schmunzelt der Isländer: „Alle haben große Fortschritte gemacht.“

Hektisch wurde es in Nußloch am Dienstag übrigens nur ein Mal. Aber nur ganz kurz, unmittelbar vor dem Anwurf sickerte nämlich durch, wer in der nächsten Runde des DHB-Pokals auf die Rhein-Neckar Löwen wartet. Es ist Gummersbach, der Bundesliga-Dino aus dem Oberbergischen. Auswärts wohlgemerkt! Erleichtert wirkten Storm und Gudmundsson nicht, als ihnen das am Spielfeldrand gesteckt wurde. Eher angespannt.

Und der erste Eindruck täuschte nicht. Gudmundsson schluckte kurz und sprach dann von einem „Hammerlos“, einem „sehr, sehr schweren Gang“. Storm sah es ähnlich. Der Manager zur RNZ: „Schwerer hätte es für uns wirklich kaum kommen können.“

SG Nußloch: Bolling, Kaiser (ab 21.), Mozer (ab 42.) – Rüffer 2, Freiseins 1, S. Körner 3, Widmann 4, Müller, Scholl, K. Körner 1, Schmitt 5/4, Mantek 8, Kaiser, Neff.
Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanovic (ab 31.) – Schmidt 2, Gensheimer 7/2, Roggisch, Sesum 3, I. Guardiola 5, Gerlich 1, Myrhol 6, Steinhauser 2, Groetzki 3, G. Guardiola 5, Petersson 3, Bitz 2, Ekdahl du Rietz 2, Perrone 2/2.
Spielfilm: 3:1, 4:4, 6:10, 10:12, 10:17, 11:21, 12:24 (Halbzeit), 12:27, 15:27, 19:34, 20:38, 25:43 (Endstand).

Von Daniel Hund