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Gefühlte Niederlage (BNN)

Löwen kommen gegen Zaporozhye nicht über ein Unentschieden hinaus

St. Leon-Rot. Mit einem Déjà-vu-Erlebnis sind die Handballer der Rhein-Neckar Löwen in die Gruppenphase der Champions League gestartet. „Das war eine Parallele zum Spiel in Göppingen“, kommentierte Manager Thorsten Storm das 31:31 (15:13) gegen den ukrainischen Meister HC Zaporozhye im Harres in St. Leon-Rot. Der kleine Unterschied war, dass die Löwen beim 23:23 gegen Frisch Auf in der Schlussphase einen Sieben-Tore-Vorsprung verspielten, gegen die Gäste aus Osteuropa lagen sie nach 42 Minuten nur mit vier Toren in Front. „Wenn man den Sack zu machen kann, muss man es auch tun“, sagte Storm nach der nächsten gefühlten Niederlage: „Das war nicht gut genug.“

Auch Trainer Gudmundur Gudmundsson hatte sich die Rückkehr in die Königsklasse anders vorgestellt. Im Angriff sah er phasenweise flüssiges Kombinationsspiel, doch notierte er auch ein Dutzend Eins-zu-eins-Situationen, in denen seine Spieler verwarfen. Mit der Abwehr war er ebenso unzufrieden wie mit seinen Torhütern. Goran Stojanovic und Niklas Landin parierten in der zweiten Halbzeit nur zwei Bälle.

Das Erfreulichste vor offiziell 1 800 Zuschauern war das Comeback von Alexander Petersson. Es schien, als wäre der Isländer nie weg gewesen. Seinen ersten von sechs Assists nutzte der mit sieben Treffern erfolgreichste Torschütze Patrick Groetzki zum 1:0. Auch das 2:0 durch Sergei Gorbok, der wie Bjarte Myrhol sechsmal traf, leitete der Rekonvaleszent ein. Zwei Tore erzielte er selbst.

Nach acht Minuten führten die Löwen, die im EHF-Pokal im Frühjahr zweimal hoch gegen Zaporozhye gewonnen hatten, mit drei Toren (6:3). Immer wieder kamen die Ukrainer heran, nach 42 Minuten aber lag der EHF-Pokalsieger aber 24:20 vorn. Doch wie in Göppingen war der Vorsprung zehn Minuten vor Schluss aufgebraucht. Sergej Onufryienko (sieben Tore) glich in der 50. Minute aus und brachte danach sein Team mit 27:26 in Führung. In einer umkämpften Schlussphase schienen die Löwen doch noch die Oberhand zu behalten, mussten zum Schluss aber den 31:31-Ausgleich hinnehmen.

Rhein-Neckar Löwen: Groetzki (7), Gorbok (6), Myrhol (6), Gensheimer (3), Sigurmannsson (3), Guardiola (2), Petterson (2), Schmid (1), Karason (1).

HC Zaporozhye: Onufrijenko (7), Ostrouschko (6), Kubatko (5), Skopinzew (4), Schewelew (3), Aflitulin (3), Zap (2), Semikow (1).

Von Reinhard Sogl