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Löwen ließen sich Beute noch entreißen (RNZ)

St. Leon-Rot. Ein Blick genügte, um festzustellen, für wen das 31:31 (15:13)-Unentschieden zum Auftakt der Handball-Champions League-Gruppenphase ein Punktgewinn war: Während die Rhein-Neckar Löwen mit betrübten Blicken aus der Halle schlichen, feierten die Gäste vom HC Motor Zaporozhye aus der Ukraine einen unverhofften Teilerfolg im St. Leon-Roter Sportzentrum Harres. Die Löwen hatten schließlich zwischenzeitlich mit bis zu vier Toren geführt.

„Das war eine Parallele zu Göppingen, wir haben es versäumt, alles klar zu machen“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm, der beim Remis im Schwäbischen sogar eine Sieben-Tore-Führung gesehen hatte. „Das war nicht gut genug für die Champions League, vor allem die Abwehr stand nicht so gut, und auch die Torhüter hatten keinen guten Tag. Zaporozhye kann’s nämlich auch“, war Storm enttäuscht.

Mit einer Überraschung begann das Spiel gegen den ukrainischen Meister, denn mit Alexander Petersson meldete sich ein Leistungsträger zurück, der nach der letzten Saison an der Schulter operiert worden war und der eigentlich erst im Oktober zurück erwartet wurde.

Der Isländer feierte kein Kurzdebüt, er stand sogar in der Startformation. Nachdem zuletzt beim Remis in Göppingen zu wenig Tor-Gefahr aus dem rechten Rückraum ausgegangen war, kam das Comeback gerade recht. „Ich bin noch nicht zu hundert Prozent fit, das hat man gesehen, ich hatte keinen Wurf aus dem Rückraum. Ich muss weiter arbeiten, es dauert noch ein bisschen“, meinte Petersson bescheiden.

Mit schnellem Spiel setzten sich die Löwen zu Beginn mit drei Toren ab, doch zu mehr reichte es nicht, da einige gute Torchancen von Zaporozhyes Torhüter Richard Stochl zunichte gemacht wurden. So hieß es zur Pause „nur“ 15:13 für die Löwen.

Immerhin konnte es sich Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson erlauben, munter durchzuwechseln. Mit dabei auch Neuzugang Rajko Prodanovic auf der rechten Seite, was eine Entlastung für Patrick Groetzky bedeutete.

Der zweite Durchgang begann recht vielversprechend, die Löwen zogen auf 24:20 davon. Doch die Ukrainer steckten nicht auf kämpften weiter und wurden belohnt. Immer leichter fiel ihnen gegen die löchriger werdende Löwen-Abwehr das Tore werfen. Nachdem die Hausherren dann zehn Sekunden vor Schluss beim 31:31 neben das gegnerische Tor warfen, hatten die Löwen sogar noch Glück, dass es beim Unentschieden blieb.

Weiter geht es für die Löwen am Sonntag um 17.15 Uhr in der Bundesliga beim heimstarken SC Magdeburg

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 1, Gensheimer 3, Sigurmannsson 3, Gorbok 6, Myrhol 6, Groetzki 7, G. Guardiola 2, Petersson 2, Karason 1

Zuschauer: 2000 (ausverkauft) – Stenogramm: 2:0, 6:3, 6:5, 7:7, 9:7, 12:10, 15:13 (Halbzeit), 15:14, 20:17, 24:20, 26:24, 26:27, 31:31 (Endstand) 

Von Hasso Waldschmidt