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Gibt es den ersten Titel? (Lampertheimer Zeitung)

EHF-CUP Rhein-Neckar Löwen beim Final Four in Nantes / Im Halbfinale gegen Titelverteidiger Göppingen

(br). Die Rhein-Neckar Löwen wollen sich endlich den ersten Titel in der Vereinsgeschichte krallen. Die Mannheimer Bundesliga-Handballer gehen als Mitfavorit in das Final-Four-Turnier des EHF-Cups, das an diesem Wochenende im französischen Nantes ausgetragen wird. Die Löwen treffen am heutigen Samstag, 18 Uhr, auf den Ligakonkurrenten und Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen.

„Natürlich wollen wir den EHF-Pokal unbedingt gewinnen. Man steht nicht oft so dicht vor einer solchen Chance“, betont Löwen-Abwehrchef Oliver Roggisch. Der 34-Jährige, der 2007 mit der Deutschen Nationalmannschaft Weltmeister wurde, gesteht: „Das Final Four in Nantes schwirrt schon länger in unseren Köpfen herum.“ Roggisch sagt weiter: „Wir müssen noch ein Spiel gewinnen, um ins Finale zu kommen. Diesen Schritt wollen wir machen.“

Die letzte Hürde vor einem möglichen Endspiel ist Frisch Auf Göppingen. Der EHF-Cup-Titelverteidiger belegt in der aktuellen Bundesligatabelle nur den elften Tabellenrang. In der Liga gewannen die Mannheimer zu Saisonbeginn bei Frisch Auf mit 30:25. Die zweite Partie in der SAP Arena endete allerdings 26:26. Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson warnt deshalb auch vor dem Halbfinalgegner: „Das wird sicherlich ein ganz schweres Spiel.“

Die Vorschlussrunde in Nantes in diesem Jahr ist zugleich die Neuauflage des letztjährigen EHF-Cup-Halbfinals. Damals wurde bei der Begegnung noch im Hin- und Rückspiel-Modus der Finalteilnehmer ausgespielt. Die Löwen entschieden die erste Partie vor eigenem Publikum in der SAP Arena knapp mit 33:32 für sich, verloren dann aber in Göppingen mit 29:33 und mussten das Finale vor dem Fernseher verfolgen. Göppingen gewann letztlich den Cup.

Diesmal soll es aber ganz anders für die Nordbadener laufen. Trainer Gudmundsson hat mit Nationalspieler Uwe Gensheimer wieder einen wichtigen Leistungsträger im Kader. Der Linksaußen war sechs Monate aufgrund eines Achillessehnenrisses außer Gefecht gesetzt. Bei der deutlichen Niederlage unter der Woche im Bundesliga-Spitzenspiel beim Meister THW Kiel gab „Gense“ schließlich sein Comeback. Er könnte vielleicht schon im Spiel gegen Göppingen zum Matchwinner und entscheidendem Faktor werden. „Bei so einem Final Four ist alles möglich“, weiß Gensheimer, der mit seiner Mannschaft in den vergangenen Jahren bereits im DHB-Pokal in einigen solcher Turniere stand – am Ende durften er und seine Teamkollegen aber nie den Siegerpokal in die Höhe stemmen.

Löwen-Manager Thorsten Storm versucht unterdessen, gar keinen Druck auf die Mannschaft aufzubauen. Der Geschäftsführer sagt: „Es ist keine Pflicht, den Titel zu holen. Es wäre eben die Belohnung für eine sehr gute Saison.“ Rund 200 Fans werden die Mannheimer nach Frankreich begleiten. Gelingt den Löwen ein Sieg über Göppingen am Samstag, dann würde am Sonntag, 18 Uhr, im Endspiel der Sieger des ersten Halbfinales zwischen dem Final-Four-Veranstalter HBC Nantes und Team Tvis Holstebro (15.45 Uhr) aus Dänemark warten. Das Spiel um Platz drei würde am Sonntag um 16 Uhr beginnen. Europsport 2 und der lokale Fernsehsender RNF übertragen die Partie der Löwen gegen Göppingen übrigens live.