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Löwen-Manager Storm: Titel ist keine Pflicht (MM)

Geschäftsführer des Bundesligisten setzt beim Final Four im EHF-Cup in Nantes auf Lockerheit

NANTES. Die Reise Richtung Titel begann gestern Morgen mit dem Charterflug von Karlsruhe nach Nantes. Am Abend absolvierten die Rhein-Neckar Löwen ihr Abschlusstraining im Palais des Sports de Beaulieu. Am heutigen Samstag (18 Uhr/live bei RNF) will der Handball-Bundesligist dort im Halbfinale des EHF-Cups gegen den Ligarivalen Frisch Auf Göppingen das Endspiel am Sonntag (18 Uhr) erreichen.

Die Löwen wissen um ihre große Chance – doch der Respekt vor dem Titelverteidiger aus Göppingen ist groß. Manager Thorsten Storm (Bild) ist deshalb bemüht, für die nötige Lockerheit zu sorgen. „Wir spielen in der nächsten Saison auf jeden Fall im Europapokal, Frisch Auf dagegen nicht“, verweist der Geschäftsführer darauf, dass den Schwaben als Bundesliga-Elfter nur ein erneuter Triumph im EHF-Cup auch in der nächsten Saison die internationale Bühne bescheren würde: „Göppingen hat eine verkorkste Bundesliga-Runde gespielt, wir können ein ohnehin gutes Jahr noch krönen. Für uns ist der Titel keine Pflicht. Er wäre vielmehr eine Belohnung.“

Gleichwohl weiß auch der Manager um die große Chance, endlich den ersten Pokal in der Vereinsgeschichte zu gewinnen: „Gefühlt ist dies das wichtigste Wochenende in dieser Saison. Wir hätten es verdient, den Cup zu holen – zumal Göppingen ihn ja zuletzt schon zweimal in Serie gewonnen hat.“

 

Gewaltiger Rückraum

Ein besonderes Augenmerk werden die Löwen heute auf die wurfgewaltige Rückraumreihe des Titelverteidigers legen müssen. Momir Rnic, Zarko Markovic und Pavel Horak haben alle reichlich Dynamit im Arm, in den vergangenen Partien stand das Trio oft zeitgleich auf der Platte. Soll heißen: Frisch Auf setzte auf Urgewalt aus der Distanz und verzichtete dafür auf einen Spielmacher wie Michael Haaß oder Tim Kneule. „Darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson, dessen Team im Falle eines Sieges am Sonntag im Finale auf Gastgeber HBC Nantes oder Team Tvis Holstebro aus Dänemark treffen würde.

Ein Duell mit den Franzosen hätte insbesondere für Löwe Kim Ekdahl du Rietz seinen Reiz, trug er doch in der vergangenen Saison das Trikot von HBC. Der Schwede steht nach wie vor in Kontakt zu den ehemaligen Kollegen. „Sie sagen mir schon, wie es ist, wenn sie uns schlagen werden“, sagt der Rechtshänder und lacht.

Doch auch er weiß: Erst einmal muss heute die Hürde Göppingen genommen werden.

Von Marc Stevermüer