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Große Vorfreude auf die neue Saison (RNZ)

Heidelberg. Vor einem Jahr waren sie noch dabei, kämpften in Köln um Ruhm, um Ehre, um die Krone im europäischen Vereins-Handball. Am Wochenende findet das Final-Four-Turnier der Champions League erneut statt. Und auch die Rhein-Neckar Löwen spielen, diesmal aber nicht dort, woanders, zeitgleich in Mittelhessen. Aus der großen Bühne von 2011 ist 2012 eine kleine geworden, aus dem ruhmreichen FC Barcelona, ein Bundesliga-Abstiegskandidat: Die Badener treffen morgen um 19 Uhr auf den Hüttenberg.

Es ist das letzte Auswärtsspiel der Saison. Für die Gelben geht es eigentlich um nichts mehr. Thorsten Storm nickt. Der Manager: „Die Saison ist sportlich nicht gut gelaufen. Wir haben im Mai eigentlich alles verspielt, was möglich gewesen wäre.“

Hängen lassen will man sich trotzdem nicht. Kapitän Uwe Gensheimer und Co. möchten sich ordentlich verabschieden, haben noch zwei Siege im Visier. Ein realistisches Ziel, aber kein Selbstläufer: „Sowohl Hüttenberg als auch der Bergische HC haben noch Chancen auf den Klassenerhalt. Beide werden sicher alles geben.“ Zudem plagen sich die Löwen mit großem Verletzungspech herum: Patrick Groetzki, Börge Lund, Henning Fritz und Krzysztof Lijewski fallen aus.

Eine heikle Situation, die irgendwie ins Bild passt. Hinter den Löwen liegt eine Horror-Saison, in der kaum etwas nach Plan lief. Storm formuliert es so: „Es war mehr drin, doch es war ein sehr schwieriges Jahr für alle im Club.“

Demnach kann es eigentlich nur besser werden. Und das wird es wohl auch. Der Manager freut sich jedenfalls bereits auf die neuen Löwen: „Wir bekommen ein Team, das im Schnitt fünf Jahre jünger sein wird. Der Altersdurchschnitt beträgt dann 25 Jahre.“ Und weiter: „Es wird spannend sein zu erleben, wie sich diese Mannschaft entwickelt.“

Noch liegen ohnehin nicht alle Karten auf dem Tisch. Drei neue Asse werden noch hinzukommen: Die Zwillingsbrüder Gedeon (Kreisläufer) und Isaias Guardiola (rechter Rückraum) gelten als sicher – die RNZ berichtete bereits. Zwei Spanier, die zum Kader der spanischen Nationalmannschaft zählen.

Und auch Gensheimer soll noch einen linken Flügelmann zur Seite gestellt bekommen. Ein Kandidat war nach RNZ-Informationen in der vergangenen Woche im Probetraining. Gemeint ist Jan Molsen. Ein abwehrstarker Linksaußen, der zuletzt für die SG Flensburg-Handewitt und die HSG Varel am Ball war und von seiner Spielweise her stark an Hamburgs Matthias Flohr erinnert.

Unterschrieben ist noch nichts. Auch, weil in der kommenden Woche zwei weitere junge Handballer vorspielen werden.

Von Daniel Hund