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Handball-Fest der Emotionen und Rekorde

Die EHF EURO 2024 hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat

Handball-Fest der Emotionen und Rekorde: Die EHF EURO 2024 hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat.
Jannik Kohlbacher schreit seine Freude heraus.

Handball-Fest der Emotionen und Rekorde: Die EHF EURO 2024 hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat. Hochklassige sportliche Leistungen, bestens organisierte Spiele, überbordende Emotionen – so muss Handball sein. Dass Deutschland sein Turnierziel Halbfinale erreichte, macht die Sache rund. Aus Löwensicht besonders erfreulich: Juri Knorr landete im All-Star-Team und Niclas Kirkeløkke bringt eine Medaille mit.

Durch die knappe Final-Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich (31:33 n.V.) mussten sich der Löwen-Halbrechte und seine dänischen Kollegen mit Silber begnügen. Bronze ging an Schweden, das Deutschland im Spiel um Platz drei 34:31 niederrang. Deutschland ist mit diesem Ergebnis für die kommende Weltmeisterschaft im Januar 2025 qualifiziert sowie für eines der olympischen Qualifikationsturniere.

Alles in allem kann das DHB-Team mit seinem Auftritt bei der Heim-EM zufrieden sein – auch wenn es am Ende wieder einmal nicht für Edelmetall reichte. Dass zwei der acht All-Star-Team-Plätze an Deutschland gingen – neben Juri Knorr wurde Torwart Andreas Wolff für seine überragenden Leistungen ausgezeichnet –, spricht Bände in Bezug auf das, was die Mannschaft aus ihrem Potenzial gemacht hat.

Handball-Fest der Emotionen und Rekorde: Mehr Zuschauer*innen als jemals zuvor

Handball-Fest der Emotionen und Rekorde: Die EHF EURO 2024 hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat.
Die Spieler feiern mit den Fans.

Wie viel davon bei der Basis, sprich bei den Vereinen ankommt, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Ex-Nationalspieler Dominik Klein wollte am Sonntag in der ARD eine Aufbruchstimmung festgestellt haben und rechnet damit, dass die Sportart von diesem Turnier profitieren wird. Für eine solche Entwicklung sprechen nicht zuletzt die Zahlen der EHF EURO 2024, die sich in vielen Bereichen auf absolutem Rekord-Niveau bewegen.

Über eine Million Zuschauer*innen kamen zu den Spielen – neuer Besucher-Rekord! Über 53.500 Fans kamen zum Eröffnungsspiel nach Düsseldorf – neuer Rekord! Rekordverdächtig auch die Aussagen der Spieler. Egal ob Nikola Bilyk, Domagoj Duvnjak oder Kentin Mahé: Sie alle lobten Deutschland als Veranstalter über den grünen Klee und waren sich einig: In keinem anderen Land werden solch große Handball-Feste gefeiert.

Besonders bemerkenswert in punkto Feierei war der Auftritt der Färinger: Mit rund 5000 Fans übernahmen die Anhänger*innen des kleinen Inselstaates das Kommando in Berlin, feierten die EM-Premiere wie eine Goldmedaille und wurden mit einem sensationellen Punktgewinn gegen Norwegen belohnt. Ähnlich viel Unterstützung kam von den kroatischen und dänischen Fans, die nach den Färingern die größten Reisegruppen stellten und für eine internationale Party auf den Rängen der Arenen sorgten.

Handball-Fest der Emotionen und Rekorde: Österreich als Überraschung

Handball-Fest der Emotionen und Rekorde: Die EHF EURO 2024 hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat.
Lukas Hutecek spielte eine tolles Turnier.

Das sportliche Fazit kann ebenfalls nur begeistert ausfallen: Ludovic Fabregas spielte ein Wahnsinnsturnier, wurde zum besten Kreisläufer gewählt und war im Finale der unumstrittene Matchwinner für Frankreich. Mathias Gidsel zeigte sich einmal mehr unwiderstehlich, ähnlich wie Teamkamerad Emil Nielsen, der das dänische Tor sogar konsequenter vernagelte als Welttorhüter Niklas Landin. Lukas Hutecek lieferte ein fantastisches Turnier ab als Spielmacher von EM-Überraschung Österreich, bei der Konstantin Möstl im Tor nicht nur die deutschen Angreifer zur Verzweiflung brachte.

Unmöglich, jede herausragende Leistung zu würdigen. Und so richten die Löwen nun den Blick auf den Saison-Neustart am Sonntag. Dann geht es zum Pokal-Viertelfinale nach Magdeburg. DYN überträgt die Partie live. Der Sieger darf zum REWE Final4 nach Köln. Nach einem freien Montag geht der Fokus ab Dienstag voll und ganz auf dieses Kracherspiel.

Fotos: kolektiff images/EHF & Klahn/DHB