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Hohe Hürde in Mittelhessen

Löwen müssen am Mittwoch in Wetzlar ran

Zweites Bundesligaspiel in der Rest-Rückrunde, zweite schwere Auswärtsaufgabe für die Rhein-Neckar Löwen: Der in der Fremde noch ungeschlagene Tabellenführer gastiert am Mittwoch (20.15 Uhr/ Sport1) bei der HSG Wetzlar. „Wir wollen natürlich gewinnen“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson warnt aber: „Die Partie wird kein Selbstläufer.“

Wenn Handball-Trainer von einem anstehenden Gastspiel in der Wetzlarer Rittal-Arena erzählen, dann sprechen sie stets voller Hochachtung von dem Gegner, loben dessen Heimstärke. So auch Gudmundsson: „Spiele in Wetzlar sind nie leicht. Die Fans stehen immer hinter ihrer Mannschaft.“ Und auch wenn die Löwen zuletzt vor über vier Jahren eine Bundesliga-Begegnung in Mittelhessen verloren, wird das Spiel also alles andere als ein Spaziergang nach zuletzt vier Auftritten in zwölf Tagen. „Wetzlar ist ein gefährlicher Gegner“, sagt Gudmundsson.

Der Coach erwartet von seinem Rudel eine ähnliche Leistung wie am Samstag beim 35:22-Erfolg im EHF-Cup gegen den ukrainischen Vertreter HC Motor Zaporozhye. „Da haben wir erstmals in der Rückrunde über 60 Minuten im Angriff und in der Abwehr gut gespielt“, sagt Gudmundsson: „So müssen wir auch in Wetzlar agieren, wenn wir dort punkten wollen.“

Gudmundsson hat mit Freude registriert, dass sein Team nun deutlich eingespielter wirkt als noch in den ersten Partien nach der WM-Pause. „Da sind uns mittlerweile große Fortschritte gelungen“, sagt der Isländer. Anders als so mancher Bundeliga-Konkurrent mussten die Löwen für die Weltmeisterschaft im Januar sechs Akteure abstellen, was den Trainingsbetrieb hemmte. Durch die Finalteilnahme von Gedeon Guardiola und Niklas Landin-Jacobsen stießen der Spanier und der Däne erst wenige Tage vor dem ersten Spiel, der Pokal-Partie in Flensburg, wieder zu ihrem Team.

Die HSG Wetzlar gehört zu den positiven Überraschungen der bisherigen Saison, auch wenn die Mittelhessen zuletzt nicht mehr so überzeugen konnten wie noch im erste Saison-Drittel. Das Team von Kai Wandschneider stand Anfang Dezember auf Rang fünf, punktgleich mit der SG Flensburg-Handewitt und den Füchsen Berlin. Wetzlar hatte bis dahin in sieben Partien zuhause nur drei Punkte abgegeben, in Berlin (28:27) oder in Magdeburg (24:20) gewonnen, den HSV Hamburg (33:26) zuhause besiegt und gegen Flensburg einen Punkt (31:31) geholt.

Eine äußerst knappe 26:27-Heimniederlage Mitte Dezember gegen den Serienmeister THW Kiel leitete dann aber eine Serie von fünf Niederlagen am Stück ein, die die HSG erst am Sonntag durch einen 29:26-Heimsieg über die MT Melsungen stoppen konnte. „Viele Mannschaften haben mal so eine schlechte Phase“, sagt Gudmundsson und warnt: „Wetzlar scheint sich ja jetzt wieder gefangen zu haben.“