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Im Rennen um Platz 2

MANNHEIM. Das Rennen um den direkten Einzug in die Handball-Champions-League bleibt offen. Gestern zogen die Rhein-Neckar-Löwen in der Bundesliga durch ihren 33:28 (17:15)-Erfolg gegen TuS N-Lübbecke wieder mit dem THW Kiel und den Füchsen Berlin gleich.

Es begann mit einem Feuerwerk, das dann als Wunderkerzchen weiter glomm, bis noch einmal ein paar Knaller gezündet wurden, die das Spiel schließlich zugunsten der Löwen entschieden. 0:2 lagen sie früh hinten, nutzen aber hellwach die Nachlässigkeiten der Mannschaft von Trainer Markus Baur zur 8:3-Führung.

Baur bat früh zur Auszeit, machte seine Abwehrreihe variabler und brachte die Löwen so etwas aus dem Konzept. Bis dahin hatten Olafur Stefansson, Grzegorz Tkaczyk und Zarko Sesum sich und ihre Mitspieler mit teilweise sehenswerten Aktionen in Szene gesetzt. Die klappten in der Folge nicht mehr so gut, weil auch die Konzentration nachließ. Die Nettelstedter waren beim 14:12 (24.) wieder mitten im Geschehen. „Wir haben sehr gut begonnen, dann stark nachgelassen und in der zweiten Halbzeit durch die Abwehr das Spiel gewonnen. Das Gelbe vom Ei war es nicht”, meinte Patrick Groetzki, der anfangs von tollen Zuspielen Stefanssons profitierte, später mit Ivan Cupic auf Rechtsaußen im rechten Rückraum agierte. Wie auch Uwe Gensheimer im zweiten Abschnitt auf halbrechts in der Abwehr stand, Gudjon Valur Sigurdsson besetzte den Linksaußenposten und steuerte fünf Treffer bei. „Es war in einigen Phasen nicht unsere normale Aufstellung”, erklärte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson. „Meine Spieler haben sehr gut begonnen, sind dann aber sehr müde geworden und haben sich durch die zweite Halbzeit gequält. Es war nicht immer schön, aber sie haben Charakter gezeigt”, ergänzte er.

Baur befand, der mögliche Ausgleich kurz vor und kurz nach der Pause wäre nicht so wichtig gewesen. „Wichtig wäre gewesen, nicht 4:10 hinten zu liegen, die Aufholjagd hat sehr viel Kraft gekostet”, meinte der Weltmeister aus dem Jahr 2007. „Außerdem haben wir 14 Bälle direkt zum Gegner gespielt, das ist generell zu viel und gegen eine Spitzenmannschaft sowieso”, urteilte Baur. Dies geschah vor allem in der Anfangsphase, schlich sich dann in der Phase, als die Löwen von 24:21 auf 27:21 davonzogen wieder ein.

„Wir stehen hinter euch”, hatten die Fans der Löwen ihrer Mannschaft zum Spielbeginn signalisiert, dass der Fehltritt von Hamburg schon verziehen ist.

Rhein-Neckar-Löwen: Szmal, Fritz (bei drei Siebenmetern) – Stefansson (4), Sesum (3), Tkaczyk (3) – Groetzki (4), Gensheimer (6/3) – Gunnarsson (3) – Myrhol (4), Schmid, Bielecki, Roggisch (n.e.), Sigurdsson (5), Cupic (1)
TuS N-Lübbecke: Blazicko, Putera (bei einem Siebenmeter) – Kristian Svensson (2), Hansen (1), Niemeyer (3) – Olafsson (5), Tluczynski (8/6) – Loke (3) – Siodmak, Gustafsson, Daniel Svensson (2), Alvanos (3), Just (1)
Spielfilm: 0:2 (2.), 8:3 (8.), 11:8 (16.), 15:12 (25.), 17:15 (Halbzeit), 17:16 (31.), 19:16 (33.), 20:19 (39.), 23:19 (43.), 24:21 (47.), 27:21 (50.), 30:25 (55.), 33:27 (59.) – Zeitstrafen: 3/3 – Siebenmeter: 3/3 – 6/6 – Beste Spieler: Szmal, Myrhol, Stefansson – Tluczynski, Alvanos, Olafsson – Zuschauer: 4657 – Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Magdeburg/Stendal).

Von Dietmar Einzmann

 12.05.2011