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In der „Crunchtime“ gegen Pfullingen Nervenstärke bewiesen

Rhein-Neckar Löwen II feiern 28:26-Erfolg und bleiben Tabellenführer

Die Rhein-Neckar Löwen II bleiben in der Dritten Handball-Liga weiter ungeschlagen. Auch wenn der Tabellenführer gegen den VfL Pfullingen keinen Sahnetag erwischt hatte, gewann er am Ende mit 28:26 (15:16). Weiter ungeschlagen treten die Badener am Samstag, 7. Oktober, um 20 Uhr in der Gemeindehalle beim noch sieglosen HC Oppenweiler/Backnang an.

Die Gäste aus dem Echaztal hatten lange geführt, doch zum Ende hin kamen die Hausherren stark zurück und schnappten sich erneut beide Zähler. Erfolgreichster Werfer bei den Löwen war Neuzugang Tim Ganz mit zehn Toren. Bester Schütze bei den Gästen war Christian Jabot, der sieben Mal traf. Guten Rückhalt beim Spitzenreiter gab Löwen-Torwart Pascal Boudgoust.

Dass es bei den Junglöwen an diesem Abend zunächst nicht rund lief, lag am Gegner und an den eigenen Fehlern. Zu viele technische Nachlässigkeiten leistete sich der Tabellenführer und lag demnach zurecht zurück. Die Zwischenstände 3:5 (10.), 7:9 (18.) und 15:16 (30.) waren die Folge daraus.

Noch deutlicher Wurde es nach dem Seitenwechsel, als Pfullingen den Vorsprung weiter ausbaute und mit 21:17 (40.) vorne lag. Dann aber passierte das, was Löwen-Trainer André Bechtold hinterher als „unheimliche Moral“ bezeichnete. Das noch junge und unerfahrene Gastgeberteam raufte sich zusammen und setzte zur Aufholjagd an. Die Löwen bissen nun endlich zu und wurden zehn Minuten vor dem Ende mit dem 24:24-Ausgleichstreffer durch den starken Tim Ganz belohnt.

Kurz danach sorgte Sebastian Trost für die 25:24-Führung – und fortan waren die Junglöwen auch moralisch obenauf. Der VfL hinkte nun nur noch hinterher und war nicht mehr in der Lage, sich trotz guter Leistung mit einem Punkt zu belohnen. Entsprechend deprimiert waren die Gäste, während das Löwen-Rudel beinahe schon geübt zu den Jubelarien ansetzte und die Verteidigung der Tabellenführung feierte.

Trainerstimmen

Andre Bechtold (Trainer Rhein-Neckar Löwen II): „Danke zunächst an die Zuschauer und ganz besonderen Dank an den Fanblock mit den Trommlern, die für richtig Stimmung sorgen. Das hat uns sicherlich in der vergangenen Saison oftmals gefehlt. Zum Spiel: Wir hatten Riesenrespekt vor Pfullingen, denn wir haben im Vorfeld alle Pfullinger Spiele auf Video angeschaut. Der VfL spielt sehr schönen Handball, sehr druckvoll und ist auch individuell stark, haben aber nicht das nötige Glück. Unser Team hat zum Schluss wieder eine unheimliche Moral gezeigt. Nach der ersten Halbzeit waren Michel Abt und ich etwas unzufrieden, da haben wir viele technische Fehler gemacht, haben den Pfullingern viele Gegenstöße geschenkt. Dann aber haben wir in der zweiten Hälfte in der Crunchtime Nervenstärke bewiesen. Durchweg möchte ich die mannschaftliche Geschlossenheit hervorheben. Das ist toll, das macht Spaß.“

Till Fernow (Trainer VfL Pfullingen): „Das individuelle Spiel ist bei uns noch nicht so ausgeprägt, da haben wir noch Qualitätsnachschub zu leisten. Vor allem in stressigen Phasen können wir unsere Leistung nicht abrufen. Jetzt könnte ich auf die Mannschaft draufhauen, das hat sie aber nicht verdient, weil sie einfach Gas gibt, weil sie kämpft, weil sie wirklich alles dafür tut, dass wir dieses Spiel gewinnen. Doch wir treffen im Stress die falschen Entscheidungen, machen im Angriff viel zu viele Fehler, das sind unvorstellbare Dinge, die niemals passieren dürfen. Das sind die Kleinigkeiten, die entscheidend sind, deshalb tut diese Niederlage weh.“ heka

Spielstatistik

Rhein-Neckar Löwen II: Boudgoust, Bauer – M. Trost (4), Zweigner, Braun (1), Haider (2), Bolius (7), Kleinlagel, S. Trost (4), Röller, Meyer, Ganz (10/2), Keller.

VfL Pfullingen: Becker, Schlipphak – Schliedermann (1), Wittlinger (2), Mayer (4), Breckel (6), Keupp, Maier, Thiemann (3), Jabot (7), Müller, Hertwig (1), Hiller (2).

Schiedsrichter: Dietz/Nachbaur; Zuschauer: 240; Siebenmeter: 5/2:4/2; Zeitstrafen: 4:8 Minuten.