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In der Höhle der Löwen: ThSV Eisenach zeigt zu viel Respekt (TA)

Die Wartburgstädter vom ThSV Eisenach kassieren beim Titelaspiranten in Mannheim eine deutliche 25:39-Niederlage.

Deutlich verloren, aber nicht völlig untergegangen. Ängstlich begonnen, aber spürbar gesteigert nach der Pause. Mit dieser Erkenntnis hat der ThSV Eisenach Mittwochabend die Mannheimer Arena verlassen. Beim 25:39 (11:21) gegen den hochfavorisierten Titelaspiranten Rhein Neckar Löwen kassierten die Thüringer die erwartete zweite Saison-Niederlage. Nationalmannschafts-Linksaußen Uwe Gensheimer war mit acht Toren der überragende Werfer. Bei den Eisenachern trugen sich gleich sechs Spieler mit jeweils drei Treffern in die Schützenliste ein. Ein Spiel zum Lernen. So hatte Velimir Petkovic die Auswärtsaufgabe vor dem Anwurf beschrieben. Und die Löwen beeindruckten Eisenach von Beginn an mit einer sehr offensiven 3:3-Deckung, die phasenweise bis fast an die Mittellinie reichte. Das dichte Abwehr-Netzwerk provozierte immer wieder Ballverluste, die die agilen Gastgeber zu pfeilschnellen Kontern nutzen (3:0/5.). In der Höhle der Löwen versuchte Eisenach dennoch den Kopf oben zu behalten. Urban veredelte zwei Gegenstöße zum 3:4-Anschluss. Und als Mannheims Groetzki den Ball auf die Latte setzte, schien gar der Ausgleich möglich. Doch der weite Pass aus der Eisenacher Deckung kam vorn nicht an – ein typisches Bild dieses Spiels. Die nun wie entfesselt aufspielenden Söhne Mannheims zogen binnen sechs Minuten erbarmungslos auf 10:3 (15.) davon und nutzten dabei immer wieder Eisenacher Fehlpässe zu einfachen Toren.

Fehlende Präzision im Angriff

ThSV-Trainer Velimir Petkovic rochierte derweil im Rückraum alle Varianten durch. Erst in der 20. Minute brachte er Valiullin, der aber schon 120 Sekunden später mit der ersten Zeitstrafe des Spiels erst einmal wieder vom Parkett musste. Trotz der mühelosen Dominanz der Löwen (13:5/20.) besaß Eisenach stets Chancen auf Ergebniskosmetik. Allerdings fehlte es den Spielzügen immer wieder an der Präzision — etwa bei Heinemanns schönem 40-m-Diagonalpass, der zur Beute der gegnerischen Abwehr wurde. In der Schlussphase der ersten Halbzeit beorderte Petkovic neben Hansen auch Koloper an den Kreis, um die offensive Deckung der Löwen zum Rückzug zu bewegen. Und plötzlich kamen doch noch ein paar schöne Zuspiele zustande: Holzner auf Hansen, Luther auf Celica, die jeweils zu Treffern führten. Nach dem Wechsel erhielten Wöhler und Heinemann auf den Außenbahnen längere Einsatzzeiten, für die sich beide mit beherztem Spiel bedankten. Im Tor machte Verkic mit acht gehaltenen Bällen einen weiteren kleinen Schritt nach vorn. „Die zweite Halbzeit, in der wir immerhin 14 Tore geworfen haben, war viel, viel besser“, sagte Petkovic. „Meine Jungs haben am Anfang 20 Minuten gebraucht, um den Respekt vor der Kulisse abzulegen“, fügte er hinzu, „aber da müssen wir in diesen Wochen durch.“ 

Von Axel Eger