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Jacobsen: Es bleibt spannend (RP)

Fragen und Antworten: Rhein-Neckar-Löwen empfangen Lemgo – Was bedeuten Patzer der Konkurrenten?

Zweitletztes Heimspiel für die Rhein-Neckar-Löwen: Morgen (15 Uhr) gastiert der TBV Lemgo beim Spitzenreiter in der SAP-Arena. Fragen und Antworten zum Endspurt in der Bundesliga.

Ist die Meisterschaft nach den Unentschieden der Konkurrenten THW Kiel in Balingen und SG Flensburg-Handewitt in Magdeburg schon entschieden?

Natürlich nicht! Das Restprogramm mit zwei Heimspielen und fünf Auswärtspartien hat es in sich. Und: Der THW Kiel mit seinem sehr, sehr ehrgeizigen Trainer Alfred Gislason wird nicht lockerlassen. Die Löwen liegen zwei Punkte vor Kiel und drei vor Flensburg. Alfred Gislason sagte am Mittwoch, der THW spiele nicht wie ein Meister. Im Kleingedruckten war aber auch zu lesen: „Wir kämpfen bis zum Ende.“ Klar ist nur: Wer von den zwei Verfolgern das direkte Duell verliert, ist raus aus dem Titelrennen.

 Wie sieht es der Löwen-Trainer, wie sieht es Nikolaj Jacobsen?

„Es bleibt spannend“, meint er. Und mit Blick auf die engen Ergebnisse in den Spielen zwischen den Top-Teams und den Abstiegskandidaten: „Du musst gut spielen, um zu gewinnen.“

Was spricht für die Löwen?

Für die Löwen spricht zunächst einmal: Die Mannschaft spielt sehr konstant, sie hat kaum Ausreißer nach unten. Für die Löwen spricht auch, dass die Belastung durch die Champions League nach dem Aus gegen Zagreb weggefallen ist. Und: Erstmals seit Urzeiten hatte das Team eine komplette Trainingswoche. „Ich bin sehr, sehr zufrieden, wir haben gut gearbeitet“, betonte Jacobsen.

Was spricht gegen die Löwen?

Vielleicht ist immer noch im Hinterkopf, dass sich das Team in den vergangenen beiden Spielzeiten kurz vor der Ziellinie abfangen ließ. Jüngst hatte man auch den Eindruck, durch den Wechsel von Uwe Gensheimer im Sommer nach Paris setze sich die Mannschaft zu sehr unter Druck. Die Leichtigkeit fehlte. Aber dann kam das Klasse-Spiel in Gummersbach, wo es einen 33:21-Erfolg gab. Toll.

Könnte der TBV Lemgo morgen ein Stolperstein werden?

Auch hier heißt es: Obacht. In der vergangenen Saison gewannen die Löwen hauchdünn 35:34. „Wir werden ums Verrecken um die Punkte kämpfen“, betonte Lemgos Spielmacher Andrej Kogut, der gerade seinen Vertrag bis 2019 verlängert hat. Mit 14 Pluspunkten ist der Altmeister noch nicht gerettet. Kurios: Seit rund vier Wochen hatte der TBV Lemgo kein Spiel mehr. „Wir hatten jetzt schon die dritte Vorbereitung in dieser Saison“, sagte Kogut. „Vielleicht hat die Pause ganz gutgetan. Vorher hatten wir eine kleine Durststrecke.“

Wie weit sind die Löwen mit den Planungen für die nächste Saison?

Nikolaj Jacobsen sagt: „Wir sind fast durch.“ Michael Abt (26) rückt aus der Zweiten Mannschaft hoch. Für Uwe Gensheimer kommt bekanntlich Gudjon Valur Sigurdsson (FC Barcelona) zurück. Der Trainer der Drittliga-Mannschaft, Klaus Gärtner, wird bei den Spielen auf der Bank Platz nehmen, Oliver Roggisch hat als Sportlicher Leiter andere Prioritäten.

Welchen Torhüter holen die Löwen?

Im Gespräch sind Carsten Lichtlein (VfL Gummersbach) und Johannes Bitter (TVB 1898 Stuttgart) als Nachfolger von Borko Ristovski, der nach Barcelona geht. Wunschkonzert: Wen hätte Jacobsen denn gerne? „Es wäre unfair, einen Namen zu nennen“, erwiderte er. Eines steht fest: Die Löwen brauchen einen Backup für Mikael Appelgren.

Von Udo Schöpfer