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Keine Belohnung

27:29 (17:15) verlieren die Löwen am Samstagabend trotz großen Kampfes und später Führung gegen Hannover-Burgdorf

Keine Belohnung. 27:29 (17:15) verlieren die Löwen am Samstagabend trotz großen Kampfes und später Führung gegen Hannover-Burgdorf
Joel Birlehm bejubelt eine Parade seiner 9 Paraden gegen Hannover.

Keine Belohnung. Die Rhein-Neckar Löwen kämpfen für sich, für zwei Bundesliga-Punkte, für 8427 Fans in der SAP Arena, sie gehen an die Schmerzgrenze und darüber hinaus. Nur belohnen können sie sich dafür nicht. 27:29 (17:15) verlieren die Löwen am Samstagabend gegen die TSV Hannover-Burgdorf, bleiben nach dem 31. Spieltag bei einem Nachholspiel auf Rang elf. Gefeiert werden sie dennoch lange und lautstark, was mehr als nur Trost ist. Hut ab vor diesen Löwenfans!

Den Schwung aus dem Erreichen der EHF Finals wollen die Löwen mitnehmen in das Spiel gegen starke Hannoveraner. Das gelingt. Bis zum 4:3 (6. Minute) legen die Männer im Sondertrikot zum Tag der Vielfalt einen Traumstart hin. Schnell und sauber läuft der Ball, Olle Forsell Schefvert führt klug Regie für den erkrankt ausfallenden Juri Knorr. Dann der erste Bruch im Löwenspiel, ein 0:4-Lauf für die Recken (4:7, 9.). Vier Tore in drei Minuten: Das ist zu schnell zu viel.

Umso bemerkenswerter, wie die Löwen zurückschlagen. Acht Minuten später steht es 10:10 (17.), kurz danach gar 14:11 für die RNL (22.). Ein Faktor: Joel Birlehm. Der künftige Recke zeigt sich hochmotiviert, nimmt das Publikum direkt mit in dieses Spiel. Getragen von einer euphorischen Stimmung, die Gästetrainer Christian Prokop um ein Haar die komplette Stimme gekostet hätte (nachzuhören in der PK auf Youtube), knüpfen die Löwen an die besten Momente von Lissabon an, kommen über die Abwehr, den Torwart und das Tempo. Zur Pause ist es ein 17:15, das durchaus mehr hätte sein können.

Keine Belohnung: Starkem Hannover reichen ein paar Fehler zu viel

Es sind die paar technischen Fehler zu viel. Und es ist Simon Gade im TSV-Tor. Zusammengenommen hält das die Recken im Spiel. Zudem verteidigen sie nach der Pause noch ein bisschen galliger, haben den Löwenkreis insgesamt sehr gut im Griff. Ohne den verletzt ausscheidenden Schefvert stockt die Offensive zunehmend, wenngleich Rückkehrer Gustav Davidsson als Spielgestalter mit Zug zum Tor einen starken und leidenschaftlichen Auftritt hinlegt. Auf der Gegenseite haben es die Hannoveraner eine Spur leichter, zu Toren zu kommen, insbesondere durch die starke Kombination aus dem quirligen Jonathan Edvardsson und Wurfmonster Vlad Kulesh. So kippt die Partie, ganz langsam, aber stetig.

Bis zum 20:19 halten die Löwen die Nase vorn (38.). Ex-Löwe Marius Steinhauser leitet mit dem 20:21 (41.) die Wende ein. Patrick Groetzki holt die Führung noch einmal zurück (22:21, 44.). Es ist jetzt weniger Schwung, dafür umso größerer Kampf, mit dem sich die Löwen an die Siegchance krallen. Beim 26:25 gelingt tatsächlich die erneute Wende (56.). Jetzt ist Euro-League-Held David Späth plötzlich ein Faktor. Das 26:27 durch Branko Vujovic kann er aber nicht verhindern (58.). Die Löwen geben alles, drücken aufs Tempo. Hannover bleibt kühl, clever, kontert alle Löwen-Bemühungen und bringt den Sieg wegen einer insgesamt starken zweiten Hälfte verdient über die Ziellinie.

Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 27:29 (17:15)

Löwen: Appelgren, Birlehm (9 Paraden), Späth (4 Paraden) – Kirkeløkke (3), Plucnar (1), Móré (5), Ahouansou (3), Holst, Davidsson (4), Groetzki (3), Schefvert (2), Reichmann (2/1), Gislason, Lindenchrone (2), Zacharias, Kohlbacher (2)

Hannover: Gade (10 Paraden), Quenstedt (4 Paraden) – Vujovic (1), Nyfjäll, Steinhauser (6/3), Michalczik (1), Kulesh (7), Strmljan, Edvardsson (4), Gerbl (2), Zink, Hanne (2), Brozovic, Fischer (5), Feise, Büchner (1)

Trainer: Sebastian Hinze – Christian Prokop

Schiedsrichter: Julian Köppl & Denis Regner

Zuschauer: 8427          

Strafminuten: Reichmann (4) – Brozovic (2), Michalczik (2), Kulesh (4)

Siebenmeter: 1/1 – 3/4

Vergebene / parierte Siebenmeter: Birlehm hält gegen Steinhauser.