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Klare Sache im Derby

Löwen schlagen Frisch Auf Göppingen mit 42:31

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Mittwochabend in der SAP Arena die Bundesliga-Begegnung gegen Frisch Auf Göppingen mit 42:31 (20:16) gewonnen. Die Badener bleiben damit zu Hause in dieser Saison ungeschlagen.

Es war der Tag des offenen Tores in der SAP Arena. 73 Tore gab es zu sehen, zur Halbzeit hatten beide Seiten bereits zusammen 36 Treffer erzielt. Es hat schon Handballspiele gegeben, da war das die Ausbeute der beiden mitspielenden Teams nach 60 Minuten.

„Wir haben das Spiel im Angriff gewonnen“, sagte Gedeón Guardiola. „In der Abwehr waren wir heute etwas müde.“ Und Kapitän Uwe Gensheimer fügte an: „Ab der 35. Minute hatten wir Spaß am Spiel.“ Gudmundur Gudmundsson, der Trainer der Löwen, befand im anschießenden Pressegespräch: „Wir waren voll dabei, auch wenn wir nicht immer unsere beste Abwehrleistung gezeigt haben. Vorne lief es dabei gut, die Mannschaft hat eine riesen Spielfreude gezeigt und viele schöne Tore erzielt. Das ist nicht selbstverständlich in einer Phase mit vielen Spielen.“ Aleksandar Knezevic, der Coach der Gäste aus Göppingen, urteilte über die Begegnung: „Wir waren in der Abwehr sehr schwach, das war ganz, ganz traurig. Wir stecken im Abstiegskampf, haben noch viel zu tun.“

Feierstimmung herrschte schon vor der Partie in der SAP Arena: Uwe Gensheimer wurde als Handballer des Jahres geehrt, der Däne Niklas Landin und der Spanier Gedeón Guardiola für Platz zwei beziehungsweise drei bei der EM im Januar in Dänemark. Und in Abwesenheit auch der erkrankte Keeper Goran Stojanovic, der zuletzt mit Katar die Asienmeiserschaft gewonnen hat.

Und es dauerte dann genau 39 Sekunden, bis Landin ein zweites Mal gefeiert wurde – für seine Parade gegen Oprea. 80 Sekunden später konnte der Däne aber auch die Führung durch Evgeni Petrov nicht verhindern. Trotzdem konnten sich die Löwen in der Anfangsphase vor allem bei Landin bedanken, nicht einem höheren Rückstand hinterherzulaufen – der Keeper hielt in den ersten fünf Minuten drei Bälle, darunter einen Siebenmeter. So konnten die Badener aus einem 1:3 (4.) durch Treffer von Uwe Gensheimer und Alexander Petersson, der auch den ersten Treffer der Gelbhemden erzielt hatte, zum 3:3 ausgleichen. Und weil der Isländer nochmal traf, und Patrick Groetzki einen Tempogegenstoß erfolgreich abschloss, führten die Löwen nach acht Minuten erstmals (5:4).

Doch die Gäste, mit denen sich die Löwen in der jüngsten Vergangenheit des Öfteren heiße Duelle geliefert hatten, ließen in der Folge nicht locker. Und so entwickelte sich ein munteres Spiel mit vielen Toren, in dem die Löwen stets vorlegten (6:5 Sergei Gorbok, 7:6 Gedeón Guardiola, 8:7 Bjarte Myrhol) und Göppingen stets nachzog. Erst beim 9:7 durch Petersson (14.) lagen die Badener erstmals mit zwei Toren vorne.

Bis zum 11:9 pendelte der Löwen-Vorsprung dann zwischen einem und zwei Treffern. Dann traf Gensheimer beim Siebenmeter nur den Pfosten und Göppingen konnte zum 11:11 (19.) ausgleichen. Eine Parade von Landin und ein Gegenstoßtreffer von Groetzki und anschließend noch einer von Gensheimer, nachdem sich Gedeón Guardiola mit viel Einsatz den Ball erkämpft hatte, sorgten dann aber wieder für eine Zwei-Tore-Führung der Löwen beim 13:11 (21.).

Und auch danach spielten beide Teams mit offenem Visier weiter – fast jeder Wurf war ein Treffer. Über 14:12, das Kim Ekdahl Du Rietz erzielte, 15:13, Torschütze Petersson, und 16:14 (25.), Groetzki war erfolgreich, blieb es ein enges Spiel. Zum Ende der ersten Halbzeit konnten sich die Löwen dann jedoch ein wenig mehr absetzen. Beim Stande von 18:16 brachten die Göppinger auch ihren zweiten Siebenmeter nicht im Tor unter – der Pfosten rettete für die Löwen –, im Gegenangriff machte Petersson bereits seinen sechsten Treffer der Partie. Und die Gelbhemden sollten Sekunden vor der Pause durch Du Rietz sogar noch einen Treffer nachlegen, 20:16 stand es also nach 30 Minuten.

Zwei Tore von Michael Kraus brachten Göppingen nach dem Wechsel zwar wieder auf zwei Tore heran, doch die Löwen reagierten prompt, Treffer von Schmid und Myrhol stellten den alten Abstand wieder her (22:18/34.). In der Folge verlief die Partie ähnlich wie in der ersten Halbzeit, nur dass der Vorsprung diesmal zwischen zwei und vier Treffern pendelte. Die Löwen verpassten es dabei, sich frühzeitig abzusetzen, auch weil sie teilweise beste Möglichkeiten ausließen. 24:20 war der Stand nach 37 Minuten, 26:22 nach 43 Minuten. Da die Löwen auch den nächsten Treffer erzielten, und zwar durch Du Rietz, bauten sie den Vorsprung in der Folge erstmals auf fünf Treffer aus. Göppingens Trainer Knezevic sah die Chance seiner Mannschaft schwinden und reagierte mit einer Auszeit (44.).

Doch die verpuffte weitgehend wirkungslos, Nikola Manojlovic erhöhte anschließend beim 28:22 auf sechs Tore Differenz. Und als Schmid bei diesem Schützenfest in der SAP Arena auf 33:26 (49.) erhöhte, da war langsam endgültig klar, wer an diesem Abend die Halle als Sieger verlassen würde. Vor allem, weil die Löwen nicht nachließen, den nächsten Treffer erzielte Du Rietz. Und der Schwede und Myrhol erzielten auch die nächsten beiden Löwen-Treffer, 36:28 war der Zwischenstand nach 53 Minuten.

Die letzten sieben Minuten, in denen die Löwen munter durchwechselten, nutzten die Gelbhemden dann noch zu einen paar schönen Treffern, etwa den beiden Gegenstoßtoren durch Gensheimer zum 38:28 (55.). Zarko Sesum legte zum 39:28 nach, Stefan Sigurmannsson erzielte per Siebenmeter den 40. Löwen-Treffer, bevor die Zwillingsbrüder Gedeón und Isaias Guardiola die letzten beiden Treffer zum 42:31-Sieg erzielten. Und die Löwen-Fans sangen am Ende des baden-württembergischen Derbys: „Die Nummer eins im Land sind wir.“

Best of #LoewenLive: Das Highlight-Video zum Sieg der Löwen

Rhein-Neckar Löwen – Frisch Auf Göppingen 42:31 (20:16)

Rhein-Neckar Löwen: Peribonio (ab 56.), Landin – Schmid (5), Gensheimer (4), Sesum (1), I. Guardiola (1), Manojlovic (2), Gorbok (1), Myrhol (6), Groetzki (3), G. Guardiola (2), Petersson (9), Ekdahl du Rietz (7), Sigurmannsson (1/1). 

Frisch Auf Göppingen: Prost, Marinovic (ab 31.) – Kraus (9), Kneule (2), Oprea (1), Beljanski (3), Lobedank (3), Markez (2), Pevnov (3), Fontaine (3), Rnic (4/1), Schiller (1), Rebmann.

Trainer: Gudmundur Gudmundsson – Aleksandar Knezevic.

Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider.

Zuschauer: 4793.

Strafminuten: Manojlovic (2), Gensheimer (2), Petersson (2) – Beljanski (4), Fontaine (2).

Siebenmeter:  2/1 – 3/1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer trifft den Pfosten.
Frisch Auf Göppingen: Schiller scheitert zwei Mal an Landin.

Zeitstrafen: 3 – 3.

Spielfilm: 2:3 (5.), 6:5 (10.), 10:8 (15.), 15:13 (25.), 20:16 (HZ), 25:22 (40.), 27:22 (44.), 34:26 (50.), 38:28 (55.), 42:31 (EN).

Beste Spieler: Landin, Petersson, Ekdahl du Rietz – Kraus.