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Lange Fahrt und lange Woche vor der Fuchsjagd

Magdeburg/Mannheim. Noch einmal lagen nach dem letztlich souveränen 35:24 mehr als sieben lange Stunden Fahrt vor den Rhein-Neckar Löwen, bevor der Bus mitten in der Nacht zum Montag die Handball-Profis vor dem Kronauer Trainingszentrum ausspuckte. Und dort hätten die Gelbhemden eigentlich gleich bleiben können. Endlich einmal wieder ohne Spiel unter der Woche, kann sich der Bundesliga-Vierte dort nun ganz gezielt auf die letzten drei Partien der Spielzeit vorbereiten.

„Das ist fast schon etwas ungewohnt“, blickte auch Oliver Roggisch in die lange Woche vor dem Heimspiel gegen die Berliner Füchse (Sonntag, 17.45 Uhr), die aber entsprechend genutzt werden soll. „Es wäre eine Riesen-Enttäuschung für alle, wenn wir in der nächsten Saison nicht in der Champions League dabei wären“, hofft der Defensiv-Spezialist auf den Strohhalm des Wildcard-Turniers. „Deshalb wollen wir Platz vier mit allen Mitteln verteidigen“, setzt Roggisch auf konzentrierte Arbeit, für die Trainer Ola Lindgren schon den Plan ausgetüftelt hat. „Die Saison ist sehr lang, deshalb werden wir unsere Krafteinheiten beibehalten, aber auch viel regenerativ arbeiten“, sagt der Schwede, der nicht zuletzt den psychologischen Aspekt im Auge hat. Konzentration halten, aber auch Freude vermitteln – „wir haben da schon so unsere Übungsformen“, weiß der Coach ganz genau, wie er seine Jungs bei Laune hält.

Auch von den fünfzehn etwas schwächeren Minuten in Magdeburg wollte sich im Nachhinein niemand unnötig irritieren lassen. „60 Minuten auf dem Niveau wie zu Beginn zu spielen, ist kaum möglich“, meinte etwa Rechtsaußen Patrick Groetzki zum Gala-Start in der Bördelandhalle und dem beherzte Endspurt, der letztlich für klarste Verhältnisse sorgte. Und auch Kreisläufer Bjarte Myrhol machte sich keinen Kopf. „Wenn man in Magdeburg mit elf Toren gewinnt, ist doch alles gesagt“, gab es für den Norweger keinen Anlass zur tieferen Analyse, bevor der Blick bereits Richtung Füchse ging. th

 18.05.2010