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„Lieferservice Löwen“ läuft wie geschmiert

Spieler und Mitarbeiter gehen für Bewohner eines Mannheimer Altenpflegeheimes einkaufen

Die Löwen-Einkaufshelfer im Pauline-Maier-Haus.

„Dieses Mal haben wir eigentlich keine ausgefallenen Wünsche. Okay, vielleicht die Muh-Muh-Bonbons…“, sagt Andrea Schreier vom Pauline-Maier-Haus in Mannheim. „Muh-Muhs, ja, die kenn‘ ich“, entgegnet Patrick Groetzki, der mit diesem Satz direkt den Nachweis seiner Einkaufsexpertise liefert. Einmal die Woche schauen Spieler und Mitarbeiter der Rhein-Neckar Löwen in dem Altenpflegeheim in der Mannheimer Innenstadt vorbei, nehmen die Einkaufszettel der Bewohner in Empfang und begeben sich im Dienste der guten Sache auf „Shoppingtour“.

Der Einkaufsservice ist Teil des Kooperationsprojektes „Gemeinsam sind wir STARK“, das Löwen-Fan Cigdem Erdis in ihrer Funktion als Sachgebietsleiterin Flucht und Migration beim Diakonischen Werk Mannheim ins Leben gerufen hat. An diesem Dienstag ist es das fünfte Mal, dass die Löwen den wöchentlichen „Lieferdienst“ übernehmen. „Einfach toll, dass Ihr das macht“, sagt Andrea Schreier in Richtung der prominenten Einkaufshelfer, die an diesem Nachmittag Patrick Groetzki und Alexander Petersson heißen.

Nachgefragt werde die Dienstleistung nach wie vor sehr stark. So stark, dass Andrea Schreier sich unmöglich alleine um alle Bestellungen kümmern könnte: „Manchmal habe ich das gemacht, aber da bin ich den ganzen Tag zu nichts anderem mehr gekommen und war bis abends um sieben nur mit Einkaufen beschäftigt.“ Als während der Hochphase der Corona-Krise keine Besucher mehr ins Pauline-Maier-Haus kommen durften, musste sie neben jenen Bewohnern, die keine Angehörigen oder Freunde vor Ort haben, auch alle anderen Bewohner mit Einkäufen versorgen. Ein absolutes Ding der Unmöglichkeit für eine Person. Und so kam es zu der Idee, externe Helfer mit ins Boot zu holen.

„Das ist gar nicht so einfach“

Einkaufstaschen werden im Auto von Patrick Groetzki verstaut.

Dabei geht es selbstverständlich nicht darum, den täglichen Speiseplan mit Zutaten auszustatten, sondern mit ein paar Extra-Snacks für Abwechslung im Tagesablauf zu sorgen. „Die meisten Bewohner wünschen sich einfach ein paar Leckereien als Begleitung für das abendliche Fernsehprogramm“, erklärt Andrea Schreier. Auf den Listen der Bewohner stehen neben den eingangs erwähnten Bonbons Kekse, frisches Gemüse und Joghurt. Die meisten Wünsche sind sehr speziell – wie im Falle der legendären Muh-Muhs. Und so sehen sich die Herren Groetzki und Petersson vor so manches Rätsel in Form eines bisher unbekannten Supermarktregals gestellt.

„Das ist gar nicht so einfach, wenn man den Markt und das Produkt nicht kennt“, sagt Alex Petersson, der die Fahrt von Rauenberg nach Mannheim für das tägliche Konditionstraining genutzt und die rund 34 Kilometer mit dem Fahrrad überbrückt hat. Am Ende müssen sich der Isländer und seine Begleiter an das Supermarkt-Personal wenden, auch da weiß erst der zweite Mitarbeiter, wo genau sich die spezielle Keksknabberei versteckt hat. Stück für Stück wird in liebevoll gestaltete Löwen-Tragetaschen verstaut. Noch ein prüfender Blick auf die Liste, ob auch nichts vergessen wurde. Dann an die Kasse, bezahlen und zurück mit den Einkäufen ins Pauline-Maier-Haus.

„Klasse, das passt alles“, sagt Andrea Schreier, nachdem sie mit einer Kollegin die Einkäufe unter die Lupe genommen hat. „Da werden sich unsere Bewohner freuen.“ Und sich überlegen, was sie sich beim nächsten Mal vom „Lieferservice Löwen“ wünschen sollen.