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Löwen auch im Pokal auf Kurs (BNN)
Füchse bieten dem Favoriten lange Zeit Paroli
Am kommenden Samstag haben die Rhein-Neckar Löwen ein schweres Auswärtsspiel in der Handball-Bundesliga gegen den HSV in der Hamburger Arena. Gestern wahrte der Tabellenführer die Chance, im kommenden Jahr erneut in der schmucken Halle der Hansestadt antreten zu können – im Final Four des DHB-Pokals. Dazu fehlt den Löwen noch ein Sieg im Viertelfinale, dessen Partien am Sonntag ausgelost werden.
Durch den gestrigen 29:23(16:13)-Erfolg gegen die Füchse Berlin sind die Löwen auch noch im Topf. Der Sieg vor 1 731 Zuschauern im Ausweichquartier Eberthalle Ludwigshafen fiel aber nicht nur nach dem Eindruck von Lars Lamadé zu hoch aus. „Es war gefühlt knapper, als diese sechs Tore“, sagte der Löwen-Manager. Die Berliner erwiesen sich als der erwartet schwere Gegner, erst in den letzten zehn Minuten boten sie dem Favoriten nicht mehr Paroli.
Die Löwen waren mit einer geradezu provozierend offenen 3:3-Abwehr in die Partie gegangen. Die Formation schien sich auch positiv auf ihr Spiel auszuwirken, denn nach sechs Minuten lagen sie 3:1 vorn. Doch weil die Gastgeber mit Ausnahme des insgesamt sechsmal erfolgreichen Kreisläufers Rafael Baena es in der Folgezeit an Präzision im Abschluss mangeln ließen und die Berliner Mittel fanden gegen die Deckung der Löwen, gingen die Füchse in der 13. Minute mit 7:6 in Führung. „Wir waren zu offensiv und der Berliner Petersen hat uns mit seiner Schnelligkeit kaputt gemacht“, analysierte Trainer Nikolaj Jacobsen. Er reagierte und stellte Mitte der ersten Hälfte auf eine 6:0-Abwehr um – und schon wurde auch der bis dahin von seinem Gegenüber Silvio Heinevetter klar ausgestochene Torhüter Mikael Appelgren zum Erfolgsfaktor.
Dass die Löwen nach der Pause ihre Führung ausbauten, lag vor allem an Harald Reinkind. Der Norweger kam in den zweiten 30 Minuten für Petersson und brachte, wie bereits gegen Wetzlar, Wurfwucht ins Spiel. „Harald hat viel Verantwortung übernommen“, lobte Jacobsen. Fünf Tore erzielte der Mann vom rechten Rückraum. Als Gedeon Guardiola eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, verkürzten die Berliner auf 21:23. „Das war eine knifflige Phase in Unterzahl“, sagte der Coach. Doch damit hatten die Gäste ihr Pulver fast verschossen. Nur noch zwei Tore gelangen ihnen, derweil die Löwen noch sechs Treffer markierten.
Von Reinhard Sogl
