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Löwen beißen auch in Kassel zu

26:23-Erfolg der Badener bei der MT Melsungen

Die nächsten beiden Punkte sind im Sack: Die Rhein-Neckar Löwen holten sie am Samstagabend im Auswärtsspiel gegen die MT Melsungen. Vor 2505 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle  stand am Ende ein verdienter 26:23 (15:9)-Sieg auf der Anzeigetafel.  „Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber das hatten wir genauso erwartet“, befand der Trainer der Badener, Gudmundur Gudmundsson und fügte an: „Wir haben nicht gut angefangen. Unsere Abwehr war nicht beweglich und nicht aggressiv genug, aber in der Folge standen wir in der Defensive überragend.“  Und zur kritischen Phase am Ende? „Wir haben einige Angriffe zu schnell abgeschlossen, aber mit sehr viel Biss, Kampf und Leidenschaft den Sieg unter Dach und Fach gebracht.“ Manager Thorsten Storm erklärte: „Natürlich sind wir sehr froh. Vor allem, dass es uns gelingt, nach der kurzen Vorbereitung auf Grund der Olympischen Spiele bereits jetzt solch eine Abwehrleistung abzuliefern.“ Dagegen lautete das Fazit von MT-Coach Michael Roth: „23 Tore sind für die Qualität, die wir im Angriff haben zu wenig. Wir haben zwar gut in die Partie gefunden und  alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Dann aber folgte ein Blackout. Aber gut. Wir müssen das Positive sehen. Und das ist, dass wir Moral bewiesen und den zweiten Abschnitt gewonnen haben. Darauf müssen wir aufbauen.“

Die Partie des zweiten Spieltags der Saison 2012/13 begann mit einer sehr druckvoll agierenden Melsunger Truppe, die ein ums andere Mal die Abwehr der Badener durcheinander wirbelte. Die Folge: Schnell lagen die Löwen mit drei Treffern zurück. Auch, weil den Badenern gegen die kompakte Defensive der Hessen zunächst nicht das richtige Rezept einfiel. Beim 4:7 (11.) aus Löwen-Sicht hatte Coach Gudmundsson genug gesehen. Der Isländer legte die Grüne Karte. Durchatmen, neu einstellen. Im Mittelblock übernahmen nun Bjarte Myrhol und Oliver Roggisch. Und dann rieben sich die Zuschauer in der Rothenbach-Halle die Augen: Keeper Goran Stojanovic parierte seinen ersten Ball, den nächsten gleich hinterher und die Badener drehten die Partie. Mit der 8:7-Führung per Gegenstoß durch Rechtsaußen Marius Steinhauser hatte dann MT-Trainer Roth genug. Er nahm seine Auszeit. Allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Denn  die Löwen blieben auf dem Gaspedal und stellten vor allem eine Abwehr hin, die es in sich hatte. Die Melsunger blieben über 15 Minuten ohne Tor. Oder anders ausgedrückt: Die Gudmundsson-Sieben legte einen 10:0-Lauf hin. Erst in der 26. Minute sorgte Anton Mansson für   den achten Treffer der Hessen – zum 8:14 für die Hausherren.  Zuvor hatte MT-Coach Roth bereits von seiner zweiten Auszeit Gebrauch gemacht.  MT-Spielmacher Patrik Fahlgren legte zwar nach, doch Steinhauser mit seinem dritten Treffer in dieser Partie markierte den 15:9-Pausenstand. Für Stojanovic wurden bis dato neun Paraden notiert.

Nach dem Wechsel hatten die Löwen einige Probleme, die auch der langen Unterzahl-Situation geschuldet waren. Jedenfalls gelangen der MT drei Treffer in Folge zum 12:15, Andy Schmid erlöste die Gäste nach sieben Minuten ohne Wurf ins Schwarze.  Und die Löwen verteidigten ihre Führung mit großem Fight. Vor allem in der Schlussphase, als die Hessen den Badenern noch einmal bedrohlich nahe auf die Pelle rückten. Fünf Minuten vor Schluss sorgte Fahlgren für den 22:23-Anschlusstreffer, Ekdahl du Rietz ließ die Bank wieder durchatmen. Der Melsunger Top-Torschütze Vasilakis ballerte an den Pfosten – 2:20 Minuten vor dem Ende. Wenig später gab‘s Siebenmeter, Gensheimer verwandelte auch seinen dritten souverän und legte aus dem Feld nach – 22:26.  Und einer hatte seine Nervosität völlig abgelegt: Rechtsaußen Steinhauser, der es auf sechs Tore brachte und es irgendwie gar nicht so recht glauben konnte. „Ich bin einfach nur froh. Die Anfangsphase hatten wir etwas verschlafen, aber unser Trainer hat uns in der Auszeit wachgerüttelt. Nach der Halbzeit haben wir uns dann die beiden Punkte mit viel Herz und Leidenschaft verdient.“

MT Melsungen: Sandström (bis 19. und bei einem Siebenmeter), Appelgren (ab 19.) – Vasilakis (7),  Vuckovic (3), Sanikis – Hildebrand (6), Allendorf (1) – Danner (2) – Stenbäcken, Mansson (1), Kubes, Schröder, Pregler (n.e.), Fahlgren (3).

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović , Landin-Jacobsen (ab 52.) – Petersson (4), Sesum (3), Ekdahl du Rietz (4) – Steinhauser (6), Gensheimer (6/3) – G. Guardiola  – Myrhol  (1), Roggisch, Schmid (2), I. Guardiola, Gerlich (n.e.), Bitz.

Strafminuten: Allendorf  (2), Sanikis (2), Danner (2)  – Myrhol (2), Petersson (2), Roggisch (2), Sesum (2).
Trainer: Michel Roth – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 2505.
Zeitstrafen: 3 – 4
Spielfilm: 3:1 (5.), 4:3 (6.), 6:3 (8.), 7:4 (11.),  7:14 (23.), 9:15 (Hz.), 12:15 (37.), 14:16 (40.),  16:21 (49.),17:22 (50.),  22:23 (54.), 23:26 (Endstand).
Siebenmeter: – – 3/3.
Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Sascha Wild (Neuried/Offenburg)
Beste Spieler: Vasilakis, Hildebrand – Steinhauser, Stojanovic.