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Löwen besiegen nächsten Pokalfluch
Überragendes Spiel und verdienter Halbfinal-Sieg gegen Flensburg
Löwen besiegen nächsten Pokalfluch: Im Halbfinale um den DHB-Pokal beim REWE Final4 in Köln haben die Rhein-Neckar Löwen die SG Flensburg-Handewitt mit 38:31 (19:13) besiegt. Das ist ihnen zuvor in dem Wettbewerb noch nie gelungen. Sechsmal hatten sie insgesamt gegen die SG zuvor gespielt im Pokal – und immer verloren. Grundlage für den historischen Triumph war eine bemerkenswerte Energie-, Team- und Willensleistung. Am Sonntag treffen die Löwen nun auf den Sieger der zweiten Halbfinal-Partie zwischen Magdeburg und Lemgo.
Direkt die erste Szene sitzt: Steal Albin Lagergren, Tempo Niclas Kirkeløkke, Löwen 1:0. Juri Knorrs erster Schlagwurf zappelt im Netz: 2:2 (4.). Jetzt kommen die Flensburger über ihren wurfgewaltigen Rückraum. Magnus Rød und der bestens aufgelegte Mads Mensah machen das 2:4 aus Löwen-Sicht (5.). Cool, wie die Männer in Gelb reagieren. Der Schachzug, Jannik Kohlbacher in den Innenblock neben Olle Forsell Schefvert zu stellen, macht sich bezahlt. Die gelbe Wand steht immer besser und besser. Beim 7:6 holt Lukas Nilsson die Führung zurück zu den Mannheimern (12.).
Bemerkenswert, wie sich die Jungs von der harten Abwehr Flensburgs nicht beirren lassen. Sie spielen ruhig und konzentriert ihr Spiel, produzieren in den ersten 25 Minuten nicht einen technischen Fehler. Belohnt wird das dann auch ergebnistechnisch. Uwe Gensheimer stellt auf 10:8 (17.) und 12:9 (20.). Letzteres geschieht direkt nach der Auszeit von Flensburg und ist ein entsprechend starkes Zeichen. Eines, das Spuren hinterlässt bei den SG-Spielern. Nach dem 12:10 durch Jim Gottfridsson gelingt den Löwen ein 4:0-Lauf, an dessen Ende Albin Lagergren auf 16:10 erhöht (26.).
Löwen besiegen nächsten Pokalfluch – cool und zielgerichtet
Die 6-Tore-Führung nehmen die Nordbadener mit 19:13 mit in die Pause. Eine überraschend hohe, aber hoch verdiente Führung. Die Löwen spielen es cool und zielgerichtet, übernehmen Verantwortung für den Ball, stellen eine bockstarke Abwehr. Bei der SG funktioniert lediglich Mads Mensah. Der Ex-Löwe kommt nach 30 Minuten auf sieben Treffer. Ein Torwart-Spiel ist es bis dahin noch gar nicht. Dafür eines für das geschlossen agierende Löwen-Kollektiv, aus dem nach Toren die Herren Gensheimer und Lagergren mit je fünf Treffern herausragen.
Die ersten beiden Flensburg-Treffer von Durchgang zwei beantworten die Löwen mit schneller Mitte und zwei superrasanten Toren von Lagergren und Kohlbacher (21:15, 33.). Nach Birlehms Schuss ins leere Tor sind es erstmals sieben plus für die Löwen (23:16, 36.). Flensburg zeigt Nerven, leistet sich immer wieder krasse Fehlwürfe, so wie Emil Jakobsen beim Stand von 23:17 (38.). Kohlbacher nutzt das zum 24:17 nach genialem Pass von Nilsson (38.). Goran Søgard verkürzt nach starker Buric-Parade auf 26:21 (42.). Umso wichtiger, dass Knorr weiter ballert, rasiermesserscharf zum 27:21 und 28:22 einnetzt (43.).
Steal Kirkeløkke, Tor Kirkeløkke: 29:22 für die Löwen! Flensburg geht raus, versucht es mit offensiver Abwehr. Lagergren nutzt den Raum für ein Tänzchen, schließt ab zum 30:22 (46.). Plus acht für Gelb – ein Wahnsinn. Beim 31:25 sind die Flensburger wieder näher dran (49.). Cool bleiben die Löwen. Knorr führt genial Regie, Lagergren und Schefvert sorgen für Bewegung, Kohlbacher ist da, als Knorr ihn findet: 32:25! Knorr beantwortet Mensahs neunte Bude mit seinem eigenen neunten Streich (34:27, 51.). Nach dem 35:28 nimmt Flensburg die letzte Auszeit – jetzt brauchen die Nordmänner ein Handball-Wunder.
Spätestens nach David Späths Siebenmeterparade ist die Partie durch. Was eine Leistung dieser Löwen! Nach vier Niederlagen in der Liga melden sie sich zurück – und wie! Morgen geht es um den Pokalsieg.
Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 38:31 (19:13)
Löwen: Appelgren (1.-14., ab 45., 5 Paraden), Birlehm (ab 14.-45., 3 Paraden, 1 Tor), Späth (1 Parade bei 1 Siebenmeter) – Gensheimer (5/1), Kirkeløkke (6), Timmermeister, Knorr (10), Helander, Lagergren (7), Forsell Schefvert, Michalski (1), Horžen, Gislason, Nilsson (2), Schwarzer, Kohlbacher (4)
Flensburg: Buric (5 Paraden), K. Møller (2 Parade) – Golla (2), Hald (1), Einarsson, Mensah (9), Søgard (5), Gottfridsson (1), Hansen (3), Pedersen, Jakobsen (2/1), Semper, Mensing (2), L. Møller, Lindskog, Rød (4)
Trainer: Sebastian Hinze – Maik Machulla
Schiedsrichter: Tobias Tönnies & Robert Schulze
Strafminuten: Gislason (2), Forsell Schefvert (2), Kohlbacher (2), Gensheimer (2) – Golla (2), Hald (2), Rød (2)
Siebenmeter: 1/2 – 1/1
Vergebene / parierte Siebenmeter: Späth hält gegen Jakobsen (55.) – Buric hält gegen Gensheimer (9.)
Spielfilm: 1:0, 2:4, 4:4, 7:7, 10:8, 12:10, 16:10, 17:13, 19:13 (HZ), 19:14, 22:16, 24:17, 25:19, 26:21, 30:22, 31:24, 33:27, 35:28, 36:29, 38:31 (EN)