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Löwen bewahren weiße Heimweste

35:28-Erfolg der Badener gegen den Bergischen HC

Fünf Heimspiele, fünf Siege: Die Rhein-Neckar Löwen unterstrichen am Sonntagnachmittag ihre Stärke in der heimischen SAP Arena. Die Badener setzten sich vor 6312 Zuschauern in Mannheim gegen die Überraschungsmannschaft des Bergischen HC mit 35:28 (21:13) durch. Uwe Gensheimer erzielte gegen den „untypischen“ Aufsteiger sechs Treffer und war damit bester Werfer der Partie.

Nach dem Duell erklärte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, der seinen  kompletten Kader einsetzte: „Wir waren sehr gut vorbereitet und sehr fokussiert. Deshalb bin ich vor allem auch sehr zufrieden mit unserem Auftritt in der ersten Halbzeit. Danach war das Spiel eigentlich gelaufen.“ Für den Isländer war wichtig: „Nach dem schwierigen Auswärtsspiel unter der Woche in Kiel waren wir sehr enttäuscht. Aber heute haben wir die richtige Antwort gegeben.“ Manager Thorsten Storm lobte: „Kompliment an unserer Trainer, der unsere Mannschaft sehr gut eingestellt hat. Keine Frage: Der BHC ist eine Bereicherung für die Liga.“ BHC-Coach Sebastian Hinze meinte im anschließenden Pressegespräch: „Gratulation an die Rhein-Neckar Löwen zu einem sehr, sehr verdienten Sieg. Bislang haben wir uns unsere Punkte vor allem durch ein sehr diszipliniertes Auftreten erarbeitet. Das war heute allerdings phasenweise in der ersten Halbzeit nicht der Fall. Und das wurde von den Löwen eiskalt bestraft. Acht Kontertore belegen dies. Im zweiten Abschnitt waren wir dann bemüht und haben uns nicht abschlachten lassen. Das war dann okay für mich.“

Im ersten Abschnitt brauchten die Badener etwas Zeit, ehe sie in der Partie angekommen waren.  Dann aber nahm der Löwen-Express richtig Fahrt auf. Die Gelbhemden profitierten von ihrem Tempospiel und bauten ihre Führung kontinuierlich aus. Dabei setzte Coach Gudmundsson zunächst auf Stojanovic  im Tor, Gensheimer und Groetzki auf den Außenbahnen sowie Ekdahl du Rietz, Schmid und Isaias Guardiola im Rückraum und Myrhol am Kreis – so lautete die Angriffsformation der Löwen. Gedeon Guardiola und Nikola Manojlovic rückten in die Abwehr.

Zunächst mussten die Hausherren für jeden Treffer etwas mehr Aufwand betreiben. Sie führten 3:1 (4.) und 4:2 (6.). Aber der BHC antwortete, glich zum 4:4 aus. Danach allerdings sorgte ein 3:0-Lauf innerhalb von nur einer Minute (Schmid, Gedeon Guardiola und Gensheimer) für Entspannung. Isaias Guardiola legte das 8:4 (10.) obendrauf.  Aber der Neuling pirschte sich wieder heran, schaffte beim 10:9 (18.) den Anschluss. Weil die Badener einige gute Chancen ausließen oder zu früh abschlossen. Dann brachen die Minuten des Kapitäns an: Sein persönlicher 3:0-Lauf mit einem Rückhand-Treffer als krönendem Abschluss verzückte die Fans. BHC-Coach Hinze war weniger begeistert. Er nahm seine erste Auszeit (20.).  Groetzki erhöhte danach auf 14:9 (22.). Und der Rechtsaußen erneut per Gegenstoß zum 16:11 (24.). Da waren sie, die leichten Tore. Die Angriffsmaschine der Löwen hatte Tempo aufgenommen, die Abwehr steigerte sich mit zunehmender Spielzeit. Petersson spielte Katz und Maus mit seinem Gegenspieler und verwandelte: 17:11 (26.). Wieder Auszeit. Erneut für die BHC. An der deutlichen Führung der Badener zur Pause änderte sich allerdings nichts.

Nach dem Wechsel schlichen sich einige Konzentrationsmängel ins Spiel der Löwen ein. In der Abwehr und im Angriff wurde nicht mit letzter Konsequenz agiert. Technische Fehler und Fehlpässe waren die Folge. Zudem wurden Chancen leichtfertig vergeben. Allerdings war Landin im Kasten der Badener auf dem Posten: Der Däne parierte beim 24:17 (41.) seinen zweiten Siebenmeter, es war gleichzeitg seine 13. Parade. Wenig später hatte Coach Gudmundsson genug gesehen. Auszeit (43.). Aber die Badener blieben wechselhaft, verballerten hundertprozentige Möglichkeiten.  Allerdings: Näher als bis auf sechs Treffer (29:23/50. und 32:26/54.) kam der BHC nicht heran. Coach Hinze nahm seine dritte Auszeit (51.), aber Prodanovic – mit seinem dritten Tor – stellte auf 31:23 (52.). Und der Serbe markierte auch das 34:26 (56.). Die Vorentscheidung in dieser Partie war längst gefallen. Das Ergebnis hätte sogar noch deutlicher ausfallen können, dazu war allerdings vor allem im zweiten Durchgang die Fehlerquote bei den Gelbhemden zu hoch. „Das waren wichtige zwei Punkte“, meinte Keeper Landin im Anschluss. Der Zwei-Meter-Mann hatte seinen Anteil daran: Er rückte Mitte des ersten Abschnitts zwischen die Pfosten und parierte 18 Würfe.  

Bereits am Donnerstag geht’s für die Löwen in der europäischen Königsklasse weiter. Dann kreuzt im Gruppenspiel der VELUX EHF Champions League das Team von HC Croatia Osiguranje Zagreb im Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot auf. Anwurf der Partie ist um 20.30 Uhr. Für diese Begegnung sind nur noch Restkarten verfügbar. Nähere Informationen beim Kronauer Sportbüro unter 07253/934711.

Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 35:28 (21:13)

Rhein-Neckar Löwen:  Landin Jacobsen (ab 15.), Stojanovic –  Schmid (3), Gensheimer (6), Roggisch, I. Guardiola (3) , Manojlovic , Groetzki (3) , G. Guardiola (4) ,  Ekdahl du Rietz (1), Petersson (4) , Petersson, Myrhol (3), Gorbok (4),  Prodanovic (4).

Bergischer HC: Gustavsson (ab 31.), Huhnstock – Hoße (1), Oelze (2), Meschke, Milijak, Hermann (4), Hegemann, Artmann (2), Wöss (4), Weiß (5), Gutbrod (2), Szilagyi (3), Berggren (5).

Trainer:  Gudmundur Gudmundsson – Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck / Simon Reich (Metzingen)
Strafminuten: G.Guardiola(2), Manojlovic (4), Roggisch (2)  – Weiß (2), Hegemann (2), Szilagyi (2)
Zuschauer:  6312
Zeitstrafen:  3 – 3
Siebenmeter:  1/0 – 2/0
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Huhnstock
Bergischer HC: Oelze und Szilagyi scheitern an Landin Jacobsen
Spielfilm: 4:2 (6.), 8:4 (10.), 10:7 (15.), 13:9 (20.), 17:11 (26.), 21:13 (HZ), 23:15 (35.), 25:18 (40.), 30:23 (50.), 35:28 (EN)
Beste Spieler:  Landin Jacobsen, Gensheimer, Prodanovic –  Berggren, Weiß, Hermann