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Löwen brauchen eine Vitrine (Lampertheimer Zeitung)
Mannheimer holen den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte
(br). Um 19.45 Uhr, Pfingstsonntag, war das lange Warten endlich vorbei. Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen sicherten sich mit einem 26:24 (16:12)-Erfolg über den HBC Nantes im Finale des EHF-Cups ihren ersten Vereinstitel. Noch bevor die Unparteiischen die Partie abgepfiffen hatten, feierten die Mannheimer ausgelassen. Als die Begegnung beendet war, stürmten die Löwen aufs Spielfeld, bildeten einen Kreis, in dessen Mitte Abwehrchef Oliver Roggisch den Takt zum Tanz vorgab. Was folgte, war eine Jubelarie. In der Kabine zeigte sich das obligatorische Foto mit der EHF-Trophäe als Pflicht.
Thorsten Storm betonte: „Nun müssen wir uns erst einmal eine Vitrine zulegen.“ Lange hatte der Manager auf den ersten Titel mit den Löwen warten müssen. Als er nun endlich kam, sagte er: „Dieser Europacup hat für uns, für unseren Klub einen unglaublichen Wert. Damit haben wir uns nicht nur für eine grandiose Saison, sondern auch für großes Durchhaltevermögen belohnt.“ Coach Gudmundur Gudmundsson wirkte überglücklich. Der Isländer betonte: „Wir haben zwei fantastische Spiele hier abgeliefert und den Cup verdient gewonnen.“
Bereits am Samstag bahnte sich der spätere Cuperfolg an. Im Halbfinale des Final Four gegen den Ligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen wirkten die Löwen dominant. Vor 5000 Zuschauern im Palais des Sports de Beaulieu in Nantes führte der Bundesligazweite zur Halbzeit schon mit 12:7 und gewann am Ende mit 28:22. „Unsere Defensive war der Schlüssel zum Sieg. Das war im ersten Durchgang eine fast perfekte Abwehrleistung. Und vorne haben wir diszipliniert gespielt, haben uns Zeit genommen und die Würfe gut vorbereitet“, befand Gudmundsson. Vor allem der Spanier Gedeon Guardiola spielte stark, leitete nach zwei schnellen Zeitstrafen für Roggisch die Mannheimer Defensive. Im Angriff wirkten die Löwen flexibel. Uwe Gensheimer wurde vornehmlich für die Siebenmeter eingesetzt und traf viermal vom Punkt. Kreisläufer Bjarte Myrhol erzielte ebenfalls fünf Treffer. Einziger Wermutstropfen: Zarko Sesum fiel Mitte der zweiten Hälfte mit einer Knieverletzung aus.
Im Finale gegen den Lokalmatador HBC Nantes, der zuvor das dänische Team Holstebro mit 26:20 bezwungen hatte, war erneut die Abwehr der Schlüssel zum Sieg. Vor dem starken Torhüter Goran Stojanovic zogen die Mannheimer ihr Netz auf und ließen die Franzosen für jeden Wurf hart arbeiten. Doch auch Nantes spielte in der Abwer hart. Myrhol setzte sich aber wieder durch, holte Siebenmeter heraus, die Gensheimer meist in cooler Manier verwandelte. Durch Treffer von Eckdahl du Rietz und Myrhol gingen die Mannheimer zu Beginn mit 3:0 (6.) in Front. Nach einer Zeitstrafe für Roggisch glichen die Franzosen aber mit drei Toren in Folge zum zum 5:5 aus (14.). In der 20. Minute ging Nantes sogar mit 9:8 erstmals in Front. Gudmundsson nahm die Auszeit, Stojanovic kam ins Tor. Die Löwen kämpften und schlugen zurück. Patrick Groetzki und Myrhol warfen die Mannheimer wieder mit zwei Toren Vorsprung in Führung – 13:11 (26.). Im zweiten Durchgang verteidigten die Löwen dann die Führung bis zum Schluss. Im Angriff avancierten Gensheimer und Myrhol zu den Matchwinnern. In der Verteidigung standen die Löwen weiter kompakt. Gensheimer traf mit seinem zehnten Tor der Partie vier Minuten vor Schluss zum 25:21. Nantes verkürzte auf 23:25 (57.). 30 Sekunden vor dem Ende machte Andy Schmid mit dem 26:23 schließlich alles klar. Kurz danach war Schluss.
Löwen gegen Göppingen: Landin, Stojanovic (n.e.); Sigurmannsson (5), Myrhol (5), Gensheimer (5/4), Groetzki (4), Ekdahl Du Rietz (4), Schmid (2), Sesum (1), Djozic (1), G. Guardiola (1), I. Guardiola, Roggisch, Petersson, Schmidt, Kretschmer.
Löwen gegen Nantes: Landin (bis 20.), Stojanovic; Gensheimer (10), Myrhol (6), Ekdahl Du Rietz (2), Petersson (2), Schmitt (2), Groetzki (2), G. Guardiola (1), Sigurmannsson (1). Schmitt, I. Guardiola.