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Löwen brauchen im Top-Spiel eine Top-Leistung
Als Dritter zum Zweiten: Was am Sonntag auf die Löwen wartet und wie sie es angehen wollen.

Löwen brauchen im Top-Spiel eine Top-Leistung: Sonntag, 15 Uhr, Top-Spiel-Zeit in der DAIKIN Handball-Bundesliga. Die Rhein-Neckar Löwen treten an bei den Füchsen Berlin. Der Dritte beim Zweiten – und zwei Dauerrivalen im x-ten Vergleich. Klar ist: Wollen sie etwas Zählbares mitnehmen aus der Partie des sechsten Spieltags, werden die Badener in Berlin sportlich Großes vollbringen müssen.
Nichts weniger als eine „Mega-Leistung“ müsse man abrufen bei den Füchsen, sagt Gustav Davidsson in der aktuellen Folge Löwenfunk, dem Handball-Podcast der Rhein-Neckar Löwen. Der schwedische Mittelmann sieht den Druck nicht auf Löwen-Seite und freut sich über die gute Stimmung nach dem Saisonstart mit 8:2 Punkten. Man fahre selbstbewusst in die Hauptstadt, wohl wissend, dass dort ein besonderer Gegner wartet.
Als Davidssons Trainer durch den Kader der Füchse geht, zählt er munter auf: „Drei starke Kreisläufer, vier starke Außen, zwei starke Torhüter, dazu höchste individuelle Qualität im Rückraum.“ Berlin sei mit Flensburg sehr wahrscheinlich die offensivstärkste Mannschaft der Liga, sagt Sebastian Hinze, und fügt hinzu: „Wir werden einen geduldigen Angriff, wenige technische Fehler, eine bewegliche Abwehr und ein gewonnenes Torwartduell brauchen.“
Löwen brauchen im Top-Spiel eine Top-Leistung: Weltklasse nicht zuletzt im Tor
In der Vergangenheit wurde Dejan Milosavljev immer mal wieder zum Löwen-Schrecken. Auf der anderen Seite haben die Löwen zwei Ausnahme-Keeper in Topform, die sie am Samstag per Bahn mit nach Berlin bringen. „So etwas gibt uns ein gutes Gefühl und ist einfach Weltklasse“, findet Gustav Davidsson, der sich in seinem zweiten Bundesliga-Jahr angekommen fühlt – sowohl in der neuen Heimat als auch in der HBL.

Tatsächlich könnte es verstärkt auf den ehrgeizigen Spielmacher ankommen am Sonntag, steht doch hinter dem Einsatz von Juri Knorr „ein großes Fragezeichen“, wie Sebastian Hinze am Freitag vor dem Abschlusstraining am Samstag sagt. „Die Chance, dass er nicht spielt, ist größer als die, dass er spielt“, formuliert der Coach. Juri werde mit im Zug sitzen. Doch die schmerzhafte Daumenverletzung, erlitten beim Heimsieg über Hamburg, könnte einen Einsatz verhindern.
Wie viel Top im Top-Spiel stecken könnte, zeigt ein Blick auf die Statistik. Auf Handball-World steht zu lesen, dass mit Mathias Gidsel (1), Tim Freihöfer (4) und Lasse Andersson (5) sowie Ivan Martinović (3), David Späth (10) und Jannik Kohlbacher (15) sechs Spieler aus den Top-15 des Handball Performance Index aufeinandertreffen. Der Index ist ein mit Leistungsdaten gefüttertes Bewertungssystem, dass die Handball-Bundesliga eingeführt hat, und anhand etlicher Variablen wie Tore, Assists, Blocks und Paraden „Leistungspunkte“ auf einer Skala bis 100 anzeigt.
Was auch immer man von solchen Statistikmodellen hält: Das Duell zwischen Füchsen und Löwen hat in jedem Falle immenses Unterhaltungspotenzial. Die aktuelle Bilanz spricht klar für Berlin, das von den letzten zehn Bundesliga-Vergleichen acht gewinnen konnte. Dazu kommen noch zwei Siege in Euro-League-Halbfinals (2021 und 2024) sowie das Viertelfinale im Pokal 2018/19, das ebenfalls die Füchse für sich entschieden. Höchste Zeit aus Löwen-Sicht, diese einseitig gewordene Bilanz zumindest ein wenig aufzuhübschen.