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Löwen-Coach Jacobsen wünscht sich „guten Abschluss“

Saisonfinale in ausverkaufter SAP Arena am Sonntag gegen Leipzig

Es ist das letzte Spiel der Saison 2017/18 und der Spielplan will es so, dass sich die Rhein-Neckar Löwen vor ihren Fans in der heimischen SAP Arena in die Sommerpause verabschieden können. Am Sonntag, 3. Juni, um 15 Uhr wird das finale Ligaspiel gegen den SC DHfK Leipzig angepfiffen. Mit 13.200 Zuschauern ist die Löwen-Höhle ausverkauft und wird gewiss einen würdigen Rahmen bilden für das Saisonfinale. Sportlich betrachtet haben die Gelben vor allem ein Ziel: sich mit einem Sieg von den Löwen-Anhängern und den scheidenden Kameraden zu verabschieden.

Sieben Mal „Goodbye“

Nicht weniger als ein halbes Dutzend Spieler sowie Co-Trainer Klaus Gärtner verlassen den Verein nach dieser Saison. Da diese am Sonntagabend endet, bedeutet das Duell mit Leipzig für einen beträchtlichen Teil der Mannschaft den (vorerst) letzten Auftritt in der SAP Arena als Löwen-Spieler beziehungsweise -Coach. Harald Reinkind, Hendrik Pekeler (beide Kiel) und Rafael Baena (Bergischer HC) werden in der kommenden Saison als „Gegner“ zurückkehren an ihre dann ehemalige Wirkungsstätte. Die anderen, Kim Ekdahl Du Rietz (Paris), Momir Rnic (Ziel unbekannt), Kristian Bliznac (wird Trainer in Norwegen) und Klaus Gärtner (wird Cheftrainer in Österreich), verschlägt es in sämtliche Himmelsrichtungen. So oder so ist klar: Nach dem Schlusspfiff wird es emotional in der SAP Arena, dürfte es auch das eine oder andere Tränchen geben. „Wir wollen den Jungs, die uns verlassen, einen guten Abschluss bereiten“, sagt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Dabei weiß er ganz genau, dass dies alles andere als einfach wird.

Das Löwen-Rudel tut sich seit Anfang Mai und dem triumphalen Pokalsieg unheimlich schwer. „Danach sind wir in ein Loch gefallen, ging es immer weiter bergab“, sagt Rafael Baena. Der Löwen-Kreisläufer, der nach dieser Runde bei Aufsteiger Bergischer HC sein Glück versucht, will nun gegen Leipzig noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Hoffnung auf die Meisterschaft macht er sich allerdings keine mehr. „Das wird nicht passieren“, sagt der Spanier mit Blick auf eine Niederlage von Flensburg zuhause gegen Göppingen, welche es bräuchte, damit sich die Löwen doch noch den dritten Liga-Titel in Folge schnappen können. Der SG Flensburg-Handewitt würde allerdings ein Unentschieden nicht reichen. Die Männer aus dem höchsten Norden müssen ihre Hausaufgabe schon gewissenhaft und vollumfänglich lösen. Ein Sieg, und die zweite Meisterschaft nach 2004 wäre eingetütet. Es wäre der größte Erfolg der Vereinsgeschichte nach dem Triumph in der Champions League 2014.

Dramatik im Abstiegskampf

Ernsthaft zweifeln kann an diesem Ausgang an der Spitze der DKB Handball-Bundesliga eigentlich keiner mehr. Vom nur noch theoretisch offenen Titelkampf abgesehen, wird es vor allem am Ende der Tabelle noch einmal richtig heiß. Drei Teams machen am letzten Spieltag der Saison zwei Absteiger aus. Der TuS N-Lübbecke (14 Punkte, -132 Tore) hat dabei die besten Karten, geht er doch mit einem Punkt Vorsprung in das Abstiegsfinale und kann mit einem Sieg in Lemgo aus eigener Kraft das Ticket für eine weitere Saison in der Erstklassigkeit buchen. Die Eulen Ludwigshafen (13 Punkte, -121 Tore) wiederum müssen hoffen, dass Lemgo das Derby gegen Lübbecke ernstnimmt und sich genauso wie im Hinspiel (25:22) gegen den nördlichen Nachbarn behauptet. Für diesen Fall bräuchten die Eulen dann mindestens einen Punkt aus dem Heimspiel gegen den HC Erlangen. Im Hinspiel hatte genauso dieses Ergebnis nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel gestanden (22:22).

Das Dumme nur für Lübbecke wie Ludwigshafen: Sowohl Lemgo, als auch Erlangen befinden sich aktuell in starker Form. Davon profitieren könnte der dritte Kandidat im Bunde der Abstiegsgefährdeten. Doch der TV Hüttenberg, aktuell auf dem letzten Tabellenplatz (13 Punkte, -138 Tore), hat die mit Abstand schwierigste Aufgabe vor der Brust: Für die Hessen geht es im Saisonfinale zum Tabellendritten Füchse Berlin. Alle anderen Entscheidungen in der Liga sind gefallen: Neben der TSV Hannover-Burgdorf (als Pokalfinalist) haben sich die Füchse Berlin als aktueller Champion sowie der SC Magdeburg und der THW Kiel (als Nachrücker für die Füchse) für den EHF-Cup qualifiziert.

Löwen-Fans können am Sonntag ab 13.30 Uhr in die SAP Arena und sollten noch ein bisschen Zeit für nach dem Spiel einplanen, dann werden unter anderem Spieler und Co-Trainer verabschiedet, blicken die Löwen auf die Saison zurück und lassen dabei auch noch einmal den Pokal hochleben. Die Partie wird für alle, die keine Karten mehr ergattern konnten, auf Sky Sport live im Pay-TV sowie als Livestream von Radio Regenbogen übertragen.