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Löwen die Nummer eins im Land (BNN)

Petersson überragt als Schütze beim Prestigeerfolg im Landesduell mit Frisch Auf

Mannheim. Vier Minuten vor Schluss waren sich dann auch die Fans der Rhein-Neckar Löwen unter den offiziell 5 867 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena sicher, dass im Baden-Württemberg-Derby und Bundesliga-Spitzenspiel gegen Frisch Auf Göppingen die Gastgeber die Oberhand behalten würden. „Die Nummer eins im Land sind wir“, sangen sie siegestrunken.

Die Behauptung trifft aktuell nicht nur auf den Südweststaat zu, sondern auf ganz Deutschland. Denn mit dem 26:20 (10:9)-Sieg gegen den nun erstmals geschlagenen Verfolger sicherten die Löwen ihren Spitzenplatz. 12:2 Punkte haben sie nun auf dem Konto.

Es war ein Arbeitssieg der Löwen, der „ein, zwei Tore zu hoch ausfiel“, wie der fünffache Torschütze Patrick Groetzki zugab. Denn die Badener, für die Alexander Petersson sechsmal und damit am häufigsten traf, taten sich 40 Minuten lang sehr schwer. Dann erst setzte sich ihre spielerische und kämpferische Qualität und letztlich auch die Physis durch. „Die Abwehr war sehr gut, aber vorne haben wir zu viel verschossen. Erst als wir mit mehr Geduld gespielt haben, haben wir auch getroffen“, befand Trainer Nikolaj Jacobsen.

Begonnen hatte es vielversprechend aus Löwen-Sicht. Als Groetzki in der zwölften Minute zum 6:3 traf, schien alles seinen gewünschten Gang zu nehmen. Doch bis der Rechtsaußen den siebten Treffer nachlegte, sollten elf Minuten vergehen. Immerhin standen die Löwen hinten sehr kompakt und konnten sich wieder auf Niklas Landin im Tor verlassen, so dass die Gäste mit dem Ex-Löwen Zarko Sesum als überragendem Werfer (6) nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich kamen.

Dass in diesem Derby nicht nur die Tabellenführung auf dem Spiel stand, sondern es eben auch um Prestige ging, war in jeder Phase zu spüren. Der Qualität des Spiels tat diese Überhöhung nicht gerade gut. Hektik, zudem zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen sorgten immer wieder für Ballverluste und Unterbrechungen. Immerhin gelang es den Löwen, mit einer 10:9-Führung in die Kabine zu gehen. Die Partie blieb umkämpft. Obwohl die Löwen klare Chancen liegen ließen, führten sie in der 46. Minute mit 18:14. Stefan Sigurmannsson bewies, dass er ein erstklassiger Ersatz ist für den indisponierten Uwe Gensheimer. Der Kapitän zeigte sich bei drei Siebenmetern treffsicher und bei seiner Analyse: „Göppingen sind am Ende die Kräfte ausgegangen. Wir sind über den Kampf zum Sieg gekommen.“

Rhein-Neckar Löwen: Petersson (6), Groetzki (5), Gensheimer (3), Larsen (3), Ekdahl du Rietz (2), Sigurmannsson (2), Myrhol, Kneer, Schmid, Villaplana Reinkind (alle je 1)

Frisch Auf Göppingen: Sesum (6), Schiller (4), Pevnov (3), Fontaine (3), Kraus (3) Lobedank (1).

Von Reinhard Sogl