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Löwen fahren mit breiter Brust in die Hauptstadt (MM)

Das Top-Spiel der Handball-Bundesliga steigt heute Nachmittag in Berlin. Die Füchse auf Rang drei empfangen dort um 15 Uhr (live in Sport1) die zweitplatzierten Rhein-Neckar Löwen.

Gudmundur Gudmundsson muss nicht lange die Bundesliga-Tabelle bemühen, wenn es um die heutige Partie bei den Berliner Füchsen geht. Dort stehen zwar die Löwen auf Position zwei und die Hauptstädter gleich dahinter, doch für den Isländer ist auch so klar: „Das ist ein absolutes Top-Spiel. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze, wenn wir dort etwas holen wollen“, gibt es für den Coach der Gelbhemden keinen Zweifel daran, dass sein Team vor einer hohen Hürde steht.

Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten gingen die Löwen in der Hauptstadt leer aus und Gudmundsson führte seinem Kader zuletzt beim Video-Studium dezidiert vor, warum: „Berlin hat uns mit Kreuzungen im Rückraum und mit einlaufenden Außenspielern immer wieder weit auseinandergezogen. Das müssen wir jetzt besser machen“, legt Gudmundsson das Augenmerk vor allem auf die Defensive. „Aber auch im Angriff müssen wir natürlich ein gutes Spiel machen“, sagt der 52-Jährige, der jede Menge Respekt vor den Füchsen hat. „Berlin hat sich gut verstärkt. Mit Pavel Horak haben sie einen kompletten Spieler für den linken Rückraum geholt, Fredrik Petersen vom HSV und der Schwede Mattias Zachrisson bilden eine gefährliche Flügelzange. Und dann ist da noch Jesper Nielsen am Kreis“, zählt der Löwen-Trainer die neuen Leistungsträger auf, die den erfahrenen Kader um den wendigen Spielmacher Bartlomiej Jaszka ergänzen. Nach dem jüngsten Auftritt in Veszprem, als die Löwen unglücklich verloren, ist dem Isländer auf der Löwen-Bank aber keinesfalls bange. „Wir können mit dem kompletten Kader anreisen und werden das mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse auch mit breiter Brust tun.“

Nach der Rückkehr aus Ungarn hatten die Löwen endlich wieder Zeit, etwas durchzuatmen. Bis auf die Nationalspieler Patrick Groetzki, Uwe Gensheimer und Niklas Landin (Dänemark), die bei Kurz-Lehrgängen weilten, konnte sich das Löwen-Rudel ganz gezielt auf das Spitzenspiel vorbereiten.

Und auch in Berlin ist die Vorfreude auf das Verfolger-Duell dementsprechend groß. Seit dem Fehlstart in Melsungen sind die Füchse ungeschlagen und haben sich auf Platz drei vorgekämpft. Dennoch sehen die Berliner die Favoritenrolle bei den Badenern. „Es muss alles funktionieren und wir brauchen natürlich die Halle, um gegen eine so große Mannschaft gewinnen zu können“, sagt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. Zumindest der zweite Wunsch könnte bereits vor dem Anpfiff in Erfüllung gehen, denn die Max-Schmeling-Halle dürfte heute Mittag das erste Mal in dieser Saison ausverkauft sein.

Von Thorsten Hof