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Löwen ganz abgezockt (Echo)

Mannheimer setzen sich im Derby gegen Göppingen durch / Weiter an der Spitze

Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen haben ihr erstes Bundesliga-Pflichtspiel nach der Europameisterschaftspause gewonnen. Die Mannheimer kamen am Sonntagnachmittag auswärts zu einem 26:19 (13:9)-Auswärtssieg im Baden-Württemberg-Derby bei Frisch Auf Göppingen und verteidigten damit ihren Zwei-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze.

Die 5600 Zuschauer in der ausverkauften EWS Arena sahen eine abgezockte Leistung des aktuellen Ligaprimus, der am Mittwochabend den Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt in der heimischen SAP Arena zum Spitzenspiel empfängt. Einziger Wermutstropfen: Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz verletzte sich bei einer Angriffsaktion nach knapp 35 Minuten am Rücken und musste die Begegnung frühzeitig beenden. Eine genaue Diagnose gab es gestern noch nicht. Der Schwede droht jedoch wohl für das Flensburg-Spiel auszufallen.

Schmid in bestechender Form

„Wir hatten uns auf ein schweres Spiel eingestellt. Die Derbys gegen Göppingen sind ja immer hart, aber jeder Spieler hat einen super Job gemacht“, sagte Löwen-Spielmacher Andy Schmid und betonte: „Dass wir mit zwei Siegen nach der Pause gestartet sind, ist hervorragend.“

Der Schweizer zeigte sich wie Keeper Mikael Appelgren bei den Rhein-Neckar Löwen in bestechender Form. Der Schwede parierte in der ersten Halbzeit neun gegnerische Würfe, sammelte insgesamt elf Paraden. Die Löwen führten nach zehn Minuten mit 5:3 und hielten die Schwaben in der Folge auf Abstand. Andy Schmid erzielte sechs seiner insgesamt elf Tore im ersten Durchgang. Die Löwen, bei denen Kapitän Uwe Gensheimer von Beginn an spielte und auch der Isländer Alexander Petersson wieder im Kader stand, hatten zur Pause einen Vier-Tore-Vorsprung.

Frisch Auf fand auch nach dem Seitenwechsel keine Mittel gegen die starke Löwen-Abwehr. Bei Göppingen musste der Ex-Löwe Zarko Sesum nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe bereits in der 47. Spielminute zum Duschen. Selbst eine zweifache Überzahl nach Zeitstrafen für Appelgren und Kreisläufer Hendrik Pekeler konnten die Schwaben nicht nutzen. Die Löwen bauten die Führung auf 23:18 (52.) aus. Borko Ristovski, der Appelgren für die letzten sieben Minuten der Partie ersetzte, stand seinem Torwartkollegen in nichts nach. Fünf gegnerische Würfe entschärfte der Mazedonier. Schmid, der bereits am vergangenen Donnerstag beim Champions-League-Erfolg über Vardar Skopje überragend spielte, setzte mit dem 26:19-Endstand derweil das i-Tüpfelchen auf seine zweite Weltklasse-Leistung innerhalb von vier Tagen. Coach Nikolaj Jacobsen zeigte sich hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Spieler: „Die erste Hälfte war sehr gut von uns. In der zweiten Halbzeit haben wir zu hektisch agiert, aber am Ende steht ein Auswärtssieg mit sieben Toren.“