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Löwen ganz ohne Druck

Heidelberg. (dh) „Wir sind momentan da, wo der HSV Hamburg vor zwei, drei Jahren war.“ Bei Thorsten Storm, 45, Manager der Rhein-Neckar Löwen, schwingt mittlerweile Respekt mit, wenn er den derzeitigen Tabellenführer der Handball-Bundesliga spricht. Und er hat Recht. Auch der HSV versprühte vor nicht allzu langer Zeit noch eine Mischung aus Genialität und Leichtsinn, aus Begeisterung und Enttäuschung.

Nun ist das anders im hohen Norden. Man hat sich stabilisiert, bewegt sich konstant auf einem hohen Level. Folglich wird es für die Löwen, die in dieser Saison einer Wundertüte gleichen – mal atemberaubend stark, mal erschreckend schwach –, heute um 20.15 Uhr (live im DSF) richtig schwer, wenn es in der Hamburger Color Line Arena um Liga-Punkte geht.

„Wir müssen uns vor allem auf ihre 5:1-Abwehr einstellen“, warnt Löwen-Berater Kent-Harry Andersson, 60. „Gerade Igor, ihr Kreisläufer, spielt da eine tragende Rolle.“ Doch die eigene Abwehr könnte für den HSV heute auch zum Problem werden. Denn mit Torsten Jansen (Muskelfaserriss in der Wade) fehlt heute erstmals eine der wichtigsten Säulen im Defensiv-Puzzle von Hamburgs Trainer Martin Schwalb. „Das ist für uns sicher kein Nachteil“, schmunzelt Andersson.

Heute am frühen Morgen startet das Rudel das Abenteuer-Hamburg. Von Frankfurt aus düste man in die Hansestadt. Bei Andersson hielt sich die Anspannung übrigens in Grenzen. Er wirkte gelassen, sah sogar einen möglicherweise gewinnbringenden Vorteil auf der Löwen-Seite: „Wir reisen mal nicht als Favorit an, das passt uns!“ Doch auch sein Respekt vor dem HSV ist groß, riesig: „Sie sind mein erster Kandidat auf den Titel.“

 17.02.2010