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Löwen gegen Kiel: Die Chancen stehen 50:50 (RNZ)

Die Rhein-Neckar Löwen müssen im Pokal gegen THW Kiel ran – Geschäftsführer Lars Lamadé im RNZ-Interview

Heidelberg. Nicht gespielt und trotzdem gewonnen: Die Rhein-Neckar Löwen haben am Samstagabend auf der heimischen Sofagarnitur die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga zurückerobert. Flensburg sei Dank. Der Champions-League-Sieger setzte sich im Nordderby mit 26:22 gegen den THW Kiel durch, der somit auf dem ungewohnten zweiten Platz Weihnachten feiern muss.

Und da war noch etwas, das dem Titelhamster die Stimmung verhagelt haben dürfte. Im Viertelfinale des DHB-Pokals wartet nämlich das wohl unangenehmste Los auf die Riesen von der Ostsee: Filip Jicha und Co. müssen in die Kurpfalz, gastieren Anfang März bei den Löwen. Ein Gipfeltreffen, auf das sich die Badener bereits freuen. Die RNZ sprach mit Geschäftsführer Lars Lamadé.

Lars Lamadé, mit dem THW Kiel wartet nun das schwerstmögliche Los auf dem Weg nach Hamburg auf die Löwen, wie sehen Sie die Chancen?

Es ist das zweitschwerste Los, das schwerste wäre auswärts in Kiel gewesen (lacht). Aber mal im Ernst: in drei Pflichtspielen in 2014 haben wir zweimal gegen Kiel gewonnen und einmal verloren. Ich denke also mal, dass die Chancen 50:50 stehen. Kiel ist nach wie vor der Topfavorit, da sie einfach auf allen Positionen doppelt stark besetzt sind, aber wir werden alles geben, um nach Hamburg zu fahren. Wenn man im Pokal etwas erreichen will, dann geht es sowieso nur über Kiel. Und lieber jetzt zuhause als in Kiel oder in Hamburg …

Letztes Jahr haben die Löwen Kiel rausgeworfen. Glauben Sie, dass der THW deshalb besonderes motiviert sein wird?

Kiel will genauso den Titel im Pokal, wie wir auch. Daher werden sie motiviert sein bis in die Haarspitzen. Egal ob es jetzt gegen uns oder gegen jemand anders geht. Und sicherlich wollen sie sich auch ein wenig für die Niederlage zuhause revanchieren.

Am Samstag haben die Löwen kampflos wieder die Spitze in der Bundesliga übernommen. Hat Sie der Ausgang des Topspiels überrascht? 

Nein. Flensburg ist eine absolute Topmannschaft und kann an einem guten Tag alle schlagen. Nicht umsonst sind sie Champions-League-Sieger geworden. Und wenn der Torhüter dann so einen Sahnetag erwischt, wird es für jeden Gegner schwer, Flensburg zu schlagen. Daher hat es mich nicht überrascht.

Der Vorteil ist, dass Kiel nun wieder punktgleich mit den Löwen ist, der Nachteil, dass Flensburg jetzt auch wieder ganz oben mitmischt. Viele sprechen nun von einem Dreikampf…

Für die Liga ist es eine tolle Sache, dass es an der Spitze spannend und nicht so einseitig wie im Fußball ist. Solange wir oben mit dabei sind, ist es mir recht (schmunzelt).

Auslosung DHB-Pokal, Männer, Viertelfinale (4. März 2015): SC Magdeburg – Frisch Auf Göppingen DHfK Leipzig – Füchse Berlin VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt Rhein-Neckar Löwen – THW Kiel.

Von Daniel Hund