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Löwen gewinnen letzten Test in Wetzlar

Am Ende steht ein 30:32 & eine makellose Testspielbilanz zu Buche

Rückkehr für Jannik Kohlbacher an alte Wirkungsstätte

Am Donnerstagabend, bei hochsommerlichen Temperaturen in der Sport- und Kulturhalle Dutenhofen, ging es für die Löwen zum letzten Härtetest vor dem Saisonstart in eineinhalb Wochen. Die bisherigen sechs Testspiele konnten die Spieler von Coach Sebastian Hinze allesamt gewinnen, dementsprechend motiviert waren die Gelbhemden auch das Duell gegen die Mittelhessen für sich zu entscheiden, um dementsprechend mit einer durchweg positiven Testspielbilanz aus der Vorbereitung zu gehen.

Verzichten bei diesem Vorhaben musste das Trainerteam auf Uwe Gensheimer (erkrankt), Philipp Ahouansou (Trommelfell) sowie den Langzeitverletzten Lukas Nilsson (Achillessehne). Niclas Kirkelokke absolvierte das Warm-Up mit der Mannschaft, für einen Einsatz reichte es für den Halblinken, den Probleme mit der Schulter des Wurfarms plagen, dann noch nicht. Schöne Geste der HSG-Anhänger vor dem Spiel: Olle Forsell Schefvert und Jannik Kohlbacher, Spieler mit einer Wetzlarer Vergangenheit, werden mit tosendem Applaus zurück an alter Wirkungsstätte empfangen.

Löwen gewinnen letzten Test in Wetzlar: Kampf auf beiden Seiten

Benjamin Helander im Duell mit Till Klimpke

In der mit 700 Zuschauern gut besuchten Halle in Dutenhofen geht es von Beginn an heiß her – und das liegt nicht nur an den warmen Temperaturen sowie der lautstarken Unterstützung der HSG-Fans. Viel mehr entwickelt sich auf der Platte von Anpfiff an ein enger Schlagabtausch zwischen den Bundesligakonkurrenten. Mit den ersten beiden Wurfversuchen scheitern die Löwen an DHB-Nationalkeeper Till Klimpke, im dritten Anlauf ist es dann Juri Knorr, der die Löwen mit 1:0 in Führung bringt.

Die Löwen zeigen sich in der Abwehr extrem fokussiert und agil, bringen die Mittelhessen in unbequeme Wurfpositionen, von wo diese oftmals am gut aufgelegten Mikael Appelgren scheitern. Die daraus resultierenden Ballgewinne wandeln die Männern in Gelb umgehend in Gegenangriffe um, die schlussendlich zu schnellen Torerfolgen führen. So muss Benjamin Matschke, Coach der HSG, bereits nach acht Minuten, beim Stand von 2:6, seine erste Auszeit nehmen. Daraufhin finden die Gastgeber besser in die Partie, haben in dieser Phase des Spiels vor allem in Vladan Lipovina einen torgefährlichen und treffsicheren Spieler in ihren Reihen. Bei den Löwen wiederum, die mit dem Angriff-Abwehr-Wechsel Juri Knorr und Olle Forsell Schefvert agieren, funktioniert das Zusammenspiel Knorr und Kohlbacher exzellent. So kommt der Kreisläufer in den ersten zwanzig Minuten auf vier Treffer. Dennoch gelingt es Wetzlar, den Rückstand auf 09:11 zu verkürzen (20. Minute). In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte steigt die Intensität der Partie merklich an, die Mannschaften schenken sich in körperbetonten Zweikämpfen nichts. Mit einem sehenswerten Spielzug, der einen zweifachen Kempa-Trick beinhaltet, treffen die Löwen wenige Sekunden vor dem akustischen Halbzeitsignal zur 13:16-Führung.

Löwen gewinnen letzten Test in Wetzlar: Am Ende wird’s nochmal knapp

Patrick Groetzki steuert fünf Tore zum Sieg dazu

Nach dem Seitenwechsel wird durchgewechselt. So dürfen die jungen Talente Elias Scholtes, Niklas Michalski, Robert Timmermeister und David Moré an der Seite von Ymir Örn Gislason und Olle Forsell Schefvert/Juri Knorr beginnen, zwischen den Pfosten steht nun Joel Birlehm. Und letzterer fügt sich hervorragend ein, pariert in der 35. Minute direkt einen Siebenmeter der HSG. Generell legt die „neue Sieben“ starke zehn Minuten hin, erkämpft sich im Defensiv-Verbund die Bälle und kommt mit dem neuen „Löwen-Tempohandball“ zu schnellen Toren auf der Gegenseite. Das Resultat: eine 17:22-Führung nach 40 Spielminuten. Die Spieler von Sebastian Hinze drücken zu diesem Zeitpunkt noch einmal so richtig auf die Tube, unterbinden mit einer couragierten Abwehrarbeit die Angriffsversuche der Gastgeber und glänzen im Angriff durch eine nahezu fehlerfreie Wurfausbeute (22:28 nach 48 Min.).

Zum Ende der Partie hin agieren die Gelbhemden mit dem siebten Feldspieler, probieren, über den Kreis und aus dem Rückraum erfolgreich zu sein. Dies gelingt leider nicht wie gewünscht. Zu oft landen die Bälle in der Abwehrreihe der Hausherren, bauen sich Abspielfehler ein, oder enden die Würfe neben dem Tor. So kommt die HSG, unter anderem durch einen 3:0-Lauf, zum 29:30 in der 55. Minute und gestaltet den Ausgang der Partie wieder offen. Die Führung geben die Löwen bis zum Ende aber nicht mehr aus den Händen und gewinnen schlussendlich, knapp aber verdient, mit 30:32 gegen den Bundesligakontrahenten.

Torschützen der Löwen:
Groetzki 5, Kohlbacher 5, Knorr 4/1, Helander 4/2, Michalski 4, Horzen 2, Jaganjac 2, Móré 2, Gislason 1, Timmermeister 1, Scholtes 1, Forsell Schefvert 1

Bilder: Sörli Binder (RNL)