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Löwen haben in hartem Fight die Nasenspitze vorne
27:26 (11:13) über Frisch auf! Göppingen bringt den Sieg beim Patrick-Lengler-Cup der HG Oftersheim/Schwetzingen
27:26 (11:13) gewinnen die Rhein-Neckar Löwen am Samstagabend gegen Frisch auf! Göppingen und sichern sich damit den Patrick-Lengler-Cup der HG Oftersheim/Schwetzingen. Es ist ein hart geführtes, von zwei gut präparierten und motiviert agierenden Abwehrreihen dominiertes Spiel auf Augenhöhe. Geschont wird bei den Löwen Dani Baijens, der mit leichten Fußproblemen vorsichtshalber aussetzt. Eine rein prophylaktische Maßnahme.
Eine große gelbe Löwenecke ist beim ersten Aufgalopp der Saison bereits dabei: Die räumliche Nähe – Schwetzingen liegt quasi im Herzen des Löwenlandes zwischen Rhein und Neckar – begünstigt das Fan-Plus aus Löwensicht. Schon am Freitag beim deutlichen 46:28 gegen Gastgeber HG Oftersheim/Schwetzingen (Dritte Liga) geben die Frauen und Männer in Gelb den Ton an. Am Samstag im Finale des Patrick-Lengler-Cups gegen Frisch auf! Göppingen, Halbfinal-Sieger über Zweitligist TV Großwallstadt, sind die Tröten der Gelben wieder am deutlichsten zu hören.
Es ist für Löwen wie Göppinger früh in der Vorbereitung – entsprechend zeigt sich Vieles noch nicht ausgereift an diesem Samstagabend in der Nordstadthalle Schwetzingen. Frisch auf! verliert in den ersten Angriffen vier Bälle am Stück durch technische Fehler sowie einen Steal von Robert Timmermeister. Auf der Gegenseite scheitern die Löwen in Serie an FAG-Neuzugang Kristian Saeveraas. Beim 1:4 bekommt Mike Jensen erstmals eine Hand an den Ball (10.). Seine Vorderleute wirken zu diesem Zeitpunkt alles andere als gut im Spiel. Auszeit Maik Machulla.
Löwen haben in hartem Fight die Nasenspitze vorne: Kohlbacher und Gislason bearbeiten sich spektakulär
Elias Newel geht wiederholt durch die Mitte, erhöht auf 1:5 (11.). Im Gegenzug verlieren die Löwen die nächsten beiden Bälle. Es hakt, wie zu erwarten bei acht (!) Neuzugängen, noch gewaltig in der Abstimmung. Immerhin provozieren die in Blau spielenden Löwen ein Stürmerfoul und finden Jannik Kohlbacher, der auf 2:5 verkürzt (14.). Spektakulär das Duell Kohlbacher gegen Gislason am Kreis. Beide kennen sich aus gemeinsamen Löwentagen und versuchen sich immer wieder in griechisch-römischem Ringkampf.
Auf der Gegenseite packt Halil Jaganjac zu hart zu, sieht seine erste Zeitstrafe (3:6, 16.). Machulla lässt rotieren, bringt Patrick Groetzki, Edwin Aspenbäck, Mathias Larson, Steven Plucnar, Tim Nothdurft und Sebastian Heymann. Es folgt: ein technischer Fehler. Rutger Ten Velde hält den Göppinger Vorsprung mit dem 4:7 konstant (18.). Herrlich, wie Heymann im nächsten Angriff einschweißt (5:7, 19.). Plucnar arbeitet hart, aber fair gegen Victor Klöve. Jetzt nimmt FAG-Trainer Benjamin Matschke seine erste Auszeit.
Nach wie vor geht es körperlich mehr als ordentlich zur Sache. Heymann mit einem Aufsetzer verkürzt auf 6:8 (22.). Aspenbäck verteidigt stark, gewinnt den Ball, aus dem Heymann auf der Gegenseite einen Siebenmeter macht. Nothdurft erzielt den 7:8-Anschlusstreffer (23.). Mit Abwehr und Tempo, von Machulla extrem großgeschrieben, kämpfen sich die Löwen ins Spiel. Doch auch Saeveraas bleibt präsent, leitet den Konter zum 7:10 ein – und schon sind es wieder minus drei aus Sicht der Rhein-Neckar Löwen (24.). Der engagiert auftretende Larson tankt sich etwas glücklich durch zum wichtigen 8:10 (26.).
Löwen haben in hartem Fight die Nasenspitze vorne: Kristian Saeveraas macht ein Klasse-Spiel und ärgert die Löwen sehr
Jensen hält, Groetzki schaltet schnell um, der durchgestartete Nothdurft versenkt: Beim 9:10 ist wieder alles offen (28.). Mit einer Saeveraas-Parade und einem 11:13 geht es in die Pause. Von der Einstellung und dem Willen her kann man den Löwen keinen Vorwurf machen. Dass es spielerisch noch nicht so rund läuft nach wenigen Trainingseinheiten mit einer komplett neuen Mannschaft: Das versteht sich schon von allein und war vom Trainerteam genauso auch vorweggenommen worden auf der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz unter der Woche.
Nach der Pause kommt David Späth ins Löwentor, verhindern kann er das 13:16 aber nicht (35.). Wichtig, dass David Móré direkt verkürzt (14:16). Haukur Thrastarson findet Kohlbacher, der das 15:17 besorgt. Auf der Gegenseite ist Späth zur Stelle. Saeveraas reagiert stark gegen Kohlbacher (15:17, 39.), Späth gegen Schiller (40.). Sandell geht in die Tiefe, macht das 16:17. Nach wie vor dominieren die Abwehrreihen, tun sich die Angreifer erwartungsgemäß schwer. Thrastarson zieht den Siebenmeter, Móré gleicht aus zum 17:17 (43.).
Zweite Auszeit der Löwen bei 17:18 (45.). Weiter wird verbissen gekämpft, insbesondere im Zentrum. Beide Teams nehmen den ersten echten Test der Vorbereitung total ernst. Ein Traum der Dreher von Móré zum 18:18 (46.). Sandell tanzt gleich zwei Göppinger aus, holt Siebenmeter und Zeitstrafe raus. Móré bleibt eiskalt, bringt die Löwen nach vorne (19:18, 48.). Saeveraas nimmt Larson einen freien Wurf weg, ist weiter der beste Torwart auf der Platte und seinen Vorderleuten ein klasse Rückhalt.
Löwen haben in hartem Fight die Nasenspitze vorne: Abwehr und Tempo bringen die Wende
Der neue Löwen-Rechtsaußen Gino Steenaerts gleicht aus zum 20:20 (50.). Göppingen kommt jetzt mehrmals durch die überwiegend dichte Löwen-Mitte und hinten zum Ballgewinn. Nothdurft nutzt den nächsten leichten FAG-Fehler zum 21:21 (51.), stellt auf Ausgleich statt minus zwei. Martin Hanne, aus Hannover nach Göppingen gekommen, macht das 21:22. Wieder Steal Löwen, wieder Nothdurft auf und davon: 23:22 (53.). Steal Timmermeister, Konter Nothdurft – nach dem 25:23 nimmt Matschke seine letzte Auszeit (54.).
Kohlbacher verteidigt stark gegen Erik Persson, überhaupt steht die Löwen-Abwehr bombig. Zeitspiel Göppingen. Block Jaganjac. Block Kohlbacher und 26:23 durch Tim Nothdurft. Späth hält. Jetzt sieht es nach Sieg der Löwen aus. Hanne verkürzt auf 26:25 (58.). Ballverlust Löwen. Ausgleich Göppingen (26:26, 59.). Ein später 0:3-Lauf macht es wieder superspannend. Auszeit Machulla 55 Sekunden vor dem Ende – oder einem möglichen Siebenmeter um den Patrick-Lengler-Cup. Aspenbäck macht das 27:26. Stürmerfoul Göppingen. Das war es – Sieg für die Rhein-Neckar Löwen in einem harten Fight auf Augenhöhe.
Die Löwen-Tore: Nothdurft (8/1), Móré (5/2), Sandell (3), Steenaerts (2), Kohlbacher (2), Groetzki (2), Heymann (2), Aspenbäck (1), Timmermeister (1), Larson (1)