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Löwen II geht Puste aus, B-Junioren überraschen

Auswärtsniederlage und Heimpunkt für den Nachwuchs am Wochenende

Tim Ganz fliegt Richtung Tor.Nach vier Spielen ohne Niederlage mit einer Ausbeute von 7:1-Punkten hat es die Rhein-Neckar Löwen II wieder erwischt. Der Handball-Drittligist unterlag bei der TGS Pforzheim knapp mit 26:28 (14:13). Beste Werfer bei den Gästen waren Tim Ganz (8/1) und Sebastian Trost (6). Auf Seiten der TGS traf Marco Kikilius (8/4) am häufigsten.

Vor 550 Zuschauern entwickelte sich in der Bertha-Benz-Halle eine Partie auf Augenhöhe. Die Führung wechselte sehr oft, abgesehen von der Schlussphase konnte sich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzen. Der Treffer von Jannis Schneibel zur 14:13-Halbzeitführung hätte den Löwen eigentlich Auftrieb für die zweite Hälfte geben sollen. Doch nach dem Wiederbeginn bestimmten zunächst die Pforzheimer das Geschehen. Drei Treffer in Serie wendeten das Blatt – die TGS führte nun mit 16:14 (33.). Weiterhin war die Partie umkämpft, wobei die Löwen insbesondere das Überzahlspiel nicht konsequent nutzen konnten.

Zwischenspurt entscheidend

Dennoch lag das junge Gästeteam nach Treffern der beiden Torjäger Trost und Ganz nach 42 Minuten wieder mit 20:18 in Front. Doch beim 22:21 durch Kikilius (48.) hatte sich die TGS die Führung wieder zurückerobert und gab sie nicht mehr aus der Hand. Vor allem nach dem Zwischenspurt vom 24:23 (53.) auf 28:24 (59.) war die Angelegenheit entschieden. Die Pforzheimer Auszeit beim Stand von 28:25 und 45 restlichen Sekunden war somit völlig unnötig. Die Löwen richten den Blick derweil bereits auf die beiden anstehenden Heimspiele in der Stadthalle Östringen: Zunächst gastiert am kommenden Samstag (20 Uhr) die HSG Konstanz beim Bundesliga-Unterbau. Am 10. November (20 Uhr) folgt der Auftritt gegen den TuS Fürstenfeldbruck.

Stimmen zum Spiel

Wolfgang Taafel (Abteilungsleiter TGS Pforzheim): „Es ist ja nicht so, dass wir kurz vor dem Abstiegsplatz stehen, insofern ist mir jetzt nicht ein Stein vom Herzen gefallen. Jonathan Binder hat überragend gehalten. In der ersten Halbzeit haben wir von außen vier, fünf Bälle und zwei Siebenmeter vergeben. Es hätte deshalb schon zur Halbzeit eine Führung für uns geben können. Wir haben in der Abwehr immer wieder den Ball erkämpft. Das hat uns in der zweiten Hälfte die Möglichkeit gegeben, dass wir am Ende davonziehen konnten. Natürlich sind wir sehr zufrieden und glücklich. Zur Auszeit: Ich weiß, das wird als Unsportlichkeit gesehen, aber ich sehe das auch immer wieder in der Bundesliga, in der Zweiten Liga. Sicherlich lagen auch bei uns die Nerven blank und wir wollten unbedingt den Sieg nach Hause holen. Damit wollten wir uns einfach nochmals justieren.“

Michel Abt (Trainer Rhein-Neckar Löwen II): „Ich habe ein Spiel mit sehr vielen Emotionen gesehen. Der Matchplan war, dass wir zu einfachen Toren kommen wollten. Das haben wir auch gut umgesetzt. Aber wir sind trotzdem nie in unser Spiel gekommen. Wir haben auch heute wieder viele junge Spieler eingesetzt, die in den letzten Wochen die Erfolge geholt haben. Heute haben sie es nicht ganz so hinbekommen, was gar nicht tragisch ist. In der Pause lagen wir mit einem Tor vorne, bekommen dann aber einen 0:3-Lauf und sind im Hintertreffen. In der letzten Minute bei 45 Restzeit und drei Toren Führung noch eine Auszeit zu nehmen, ist für mich unsportlich. In der Summe haben wir verdient verloren. Angesichts unserer Verletzungssituation sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf dennoch zufrieden.“

Spielstatistik

TGS Pforzheim – Rhein-Neckar Löwen II 28:26 (13:14)

TGS Pforzheim: Binder, Ullrich – Bregazzi, Bogdanic, Taafel (7), James (1), Kikilius (8/4), Kirschner (3), Sruk, Wysokinski (3), Prsa, Zweigner (2), Dykta (3), Klimovets, Salzseeler (1). Trainer: Klimovets.

Rhein-Neckar Löwen II: Adanir, Unser – Trost (6), Ahouansou (3), Meiser, Schneibel (3), Zehrbach, Braun (3), Neagu, Wichmann (3), Schmiedt, Ganz (8/3), Veigel, Kessler. Trainer: Abt/Bechtold.

Schiedsrichter: Kaplan/Scheld

Zuschauer: 550

Siebenmeter: 6/4:4/1

Zeitstrafen: 14:6 Minuten

Disqualifikation: Taafel (60.)

Sensationeller Punktgewinn der B-Jugend

Maximilian Albrecht kommt frei am Kreis zum Wurf.In der B-Jugend Baden-Württemberg-Oberliga geht es spannend zu. Die JSG Balingen-Weilstetten hat sich mit dem Auswärtssieg bei der JSG Leutershausen/Heddesheim die Tabellenführung gekrallt, weil die Rhein-Neckar Löwen im Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen 23:23 (13:12) spielten.

Bester Gästewerfer war Kai Schäffner mit neun Toren. Bei den Junglöwen erzielten Robert Kraß und Hannes Weindl jeweils fünf Treffer. Weindl war es auch, der in der letzten Spielminute den 23:23-Ausgleich erzielte. In der restlichen Zeit kamen die Göppinger nicht mehr zur erneuten Führung, es blieb beim Remis. Die Junglöwen bleiben nach der Punkteteilung im Spitzenspiel nach einer starken Leistung weiter ungeschlagen. Göppingen war als haushoher Favorit angereist, da die Junglöwen auf insgesamt fünf Leistungsträger wegen Verletzungen verzichten mussten. Der Favoritenrolle wurde Göppingen jedoch von Anfang an nicht gerecht. Der Beginn gehörte eindeutig den Gastgebern. Vor allem über das Tempospiel war die Mannschaft erfolgreich und konnte sich auf 4:2 absetzen.

Im Anschluss hatten beide Seiten große Probleme, die gegnerischen Offensivreihen zu kontrollieren. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, keine der beiden Mannschaften setzte sich deutlicher ab. Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Junglöwen ihre beste Phase. An Torwart Mats Gruppe scheiterten die Göppinger Angreifer nun reihenweise, während im Angriff vor allem Hannes Weindl, Robert Kraß und Lion Zacharias gut aufspielten. Im Anschluss an die 20:18-Führung mussten die Hausherren allerdings den fehlenden Wechselmöglichkeiten Tribut zollen. Die vielen technische Fehler und Fehlwürfe verhinderten in dieser Phase einen möglichen Sieg. Das nächste Spitzenspiel steht am 11. November bei der SG Pforzheim/Eutingen an.

Trainerstimme

Daniel Meyer (Rhein-Neckar Löwen): „Unter diesen Voraussetzungen hätte Göppingen die Partie gewinnen müssen. Meine Spieler haben allerdings Teil eins der ‚Mission Impossible‘ mit viel Einsatz gemeistert. Aufgrund der vielen Verletzungen müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Die Favoritenrolle in der Baden-Württemberg-Oberliga liegt aktuell bei anderen Vereinen.“

Spielstatistik

Rhein-Neckar Löwen – TPSG Frisch Auf! Göppingen 23:23 (13:12)

Rhein-Neckar Löwen: Späth, Gruppe – Kraß (5), Zacharias (4), Rudolf, König (1), Weindl (5), Grimm, Albrecht (4), Burkard (3), Knipp, Engelberth (1).

TPSG Frisch Auf! Göppingen: M. Blum, Gmelich – Neudeck (5), Reu (2), Trinkle, Schäffner (9/3), J. Blum, Krempl, Bacani, Kohnle, Zimmermann (3), Ocker, Blagojevic, Widmann (4).

Schiedsrichter: Lipps/Maertin

Siebenmeter: 0:3/3

Zeitstrafen: 10:6 Minuten

Fotos: RNL/Knebel