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Andy Schmid tankt Selbstvertrauen mit der „Nati“
Löwen-Spielmacher überragt mit 18 Toren in 2 EM-Quali-Spielen für die Schweiz / Auch Taleski, Tollbring und Radivojevic glänzen
Die Länderspielpause ist vorbei, die Nationalspieler sind wieder in der Heimat. Aus Sicht der Rhein-Neckar Löwen gibt es vor allem eine wichtige Nachricht: Verletzte müssen keine beklagt werden. Das Wehwehchen am Rücken von Jannik Kohlbacher (ISG-Blockade) wird den Kreisläufer eher nicht davon abhalten, am Donnerstag, 1. November, um 19 Uhr im Gastspiel seiner Mannschaft beim Bergischen HC auf der Platte zu stehen. Richtig Selbstvertrauen getankt hat vor allem ein Löwen-Quartett.
Allen voran war es Spielmacher Andy Schmid, der in seinen zwei Länderspiel-Einsätzen zu glänzen verstand. 18 Tore erzielte der Löwen-Kapitän in zweimal 60 Minuten für die Schweiz, führte seine Farben zu einem Sieg gegen Serbien (29:24), die knappe Niederlage gegen Kroatien (28:31) konnte er nicht verhindern. In Gruppe 2 der Qualifikation zur EM 2020 stehen die Schweizer auf Rang zwei hinter den Kroaten. Für Serbien, bei denen Löwen-Rechtsaußen Bogdan Radivojevic beim 27:27 gegen Belgien zweimal und bei der Pleite gegen die Schweiz sogar siebenmal traf, wird es bei gerade einmal einem Zähler schon eng.
Taleski und Tollbring bärenstark
Etwas besser stehen die Nachbarn aus Mazedonien nach ihren ersten beiden Quali-Spielen in Gruppe 3 da. Löwen-Shooter Filip Taleski bestätigte seine brillante Form, traf viermal beim 31:27 gegen die Türkei und sechsmal beim 26:28 in Griechenland. Mit zwei Punkten reihen sich die handballverrückten Mazedonier in der Tabelle hinter den doppelt siegreichen Isländern ein, bei denen sich Löwen-Star Gudjon Valur Sigurdsson eine Spielpause gönnte. Voll im Einsatz und äußerst erfolgreich war Sigurdsson-Kollege Jerry Tollbring, der für Schweden beim sogenannten EHF EURO Cup – ein Vorbereitungsturnier auf die EM mit den drei Gastgebern und Titelverteidiger Spanien – auf insgesamt neun Treffer kam. Beim 34:31 über Österreich war der Linksaußen mit sieben Toren bester Werfer seiner Mannschaft, beim 28:29 gegen Spanien traf er zweimal. Löwen-Kreismann Jesper Nielsen trug sich mit einem Treffer gegen Österreich in die Torschützenliste ein, Kollege Gedeon Guardiola blieb ohne Torerfolg. Dasselbe gilt für Mads Mensah, der die beiden Siege der von Nikolaj Jacobsen trainierten Dänen ohne eigenen Treffer abschloss. Der amtierende Olympiasieger setzte sich in Gruppe 8 der EM-Quali zweimal souverän gegen die Ukraine (30:24) und die Färöer Inseln (35:17) durch. In derselben Gruppe kam Vladan Lipovina mit Montenegro zum Einsatz. Gegen die Färöer (24:24) traf er zweimal, gegen die Ukraine (24:29) einmal.
Prokop zufrieden
Die Deutsche Handball-Nationalmannschaft stieg in die EM-Quali mit zwei Siegen ein. Nach dem 30:24 über Israel gab es am Sonntag im Kosovo ein souveränes 30:14. Für die Truppe von Christian Prokop trafen Uwe Gensheimer und Franz Semper mit je vier Toren am häufigsten. Die Löwen-Akteure trugen sich ebenfalls alle in die Torschützen-Liste ein: Jannik Kohlbacher mit drei sowie Steffen Fäth und Patrick Groetzki mit je zwei Treffern. „Mit der Abwehrleistung bin ich sehr zufrieden. Aber sicherlich haben wir in puncto Chancenverwertung noch Steigerungspotenzial“, sagte der Bundestrainer nach der Dienstreise in die europäische Handball-Peripherie. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Qualifikationsspiel für die EM 2020 darf sich der 39-Jährige über den ersten Platz in Gruppe eins freuen, da Israel am Sonntag sensationell die im Umbruch befindlichen Polen mit 25:24 schlug.
„Die Woche war sehr positiv, wir haben viel trainiert und viele gute Sachen einstudiert“, bilanzierte DHB-Kreisläufer Patrick Wiencek auf der Homepage des DHB, der das nächste Großturnier, die WM 2019, am 10. Januar kommenden Jahres mit dem Duell gegen Südkorea als Co-Gastgeber eröffnen wird.