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Löwen im EHF Cup auf Kurs Gruppensieg

Dritter Erfolg im dritten Spiel bringt rosige Viertelfinal-Aussichten

Löwe Uwe Gensheimer traf achtmal.

Einen Tag nach der Freistellung von Cheftrainer Kristjan Andresson haben die Rhein-Neckar Löwen einen Sieg im EHF Cup gefeiert. Bei Liberbank Cuenca gelang den Löwen am Sonntagmittag ein 33:28 (16:16). Nach drei Erfolgen in drei Spielen liegt man auf Kurs Gruppensieg und hat das Viertelfinale fest im Blick. Beste Löwen bei lange mutig und klug agierenden Spaniern waren Niclas Kirkeløkke und Uwe Gensheimer mit je acht sowie Andy Schmid mit sieben Toren. Torwart Andreas Palicka trug mit neun Paraden einen großen Teil zum wichtigen Auswärtserfolg bei.

Im Spiel geht es direkt zur Sache. Schon das 1:0 zeigt an, in welche Richtung Cuenca will an diesem Tag: Leonardo Dutra geht hart auf die Lücke, zieht den Siebenmeter und verwandelt diesen auch (2.). Die Spanier gehen mit ihren physisch starken und superflinken Rückraum-Männern kompromisslos in die Zweikämpfe und machen der Löwen-Abwehr damit das Leben richtig schwer. Im eigenen Angriff lassen sich die Gelben davon nicht aus dem Konzept bringen, spielen ihre Angriffe gezielt und mit gutem Zug zum Tor aus.

Die Folge ist ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich keine Mannschaft absetzen kann. Beim 3:4 durch Uwe Gensheimer sind die Löwen erstmals ein Tor vorne (7.), beim 10:8 führt Cuenca erstmals mit zwei Treffern (15.). Michel Abt reagiert, legt die grüne Auszeit-Karte, fordert mehr Aggressivität in der Defensive. Zum 10:10 gleichen die Löwen aber aus, weil sich Cuenca zwei Fehler leistet. Wirklich in den Griff bekommen die Badener die wieselflinken und zweikampfstarken Spanier nicht.

Kirkeløkke offensiv in Galaform

Offensiv in Galaform zeigt sich Löwe Niclas Kirkeløkke nach seiner Hereinnahme in Minute 17. Bis zur Pause bringt er 4 von 5 Versuchen im Tor unter, einmal scheitert er an der Latte. Unter anderem wuchtet er auch das 16:16 in die Maschen, mit dem es dann auch in die Pause geht. Dank Andreas Palicka. In der 16. Minute für den eher glücklosen Mikael Appelgren ins Löwen-Tor gekommen, hält er den letzten Wurfversuch der Spanier vor der Pause.

Michel Abt als Interims-Trainer im Einsatz.

Auffällig aus Löwen-Sicht: Jannik Kohlbacher bleibt ohne Tor in Durchgang eins, ist am Kreis ziemlich abgemeldet. Uwe Gensheimer muss für Jerry Tollbring auf Linksaußen weichen, nachdem er erst vier Treffer landet und dann dreimal in Folge vergibt. Steigerungsbedarf bei den Löwen: durchaus vorhanden. Auf der anderen Seite machen die Spanier ein tolles Spiel – mit unerbittlichem Willen, cleverer Anlage und dem nötigen Quäntchen Glück beim Abschluss.

Mit denselben Qualitäten bleibt Cuenca auch noch bis zur 47. Minute im Spiel. Beim Stand von 21:23 aus Sicht der Spanier hält Torwart Maciel einen Wurf von Mads Mensah. Im Gegenzug hat man die Chance auf den Anschlusstreffer. Doch dann setzt der spanische Löwe, Gedeón Guardiola, ein echtes Zeichen. Sein Block gegen den bis dahin kaum zu stoppenden Thiago Alves lässt einen Ruck durch die Reihen der Gelben gehen. Direkt im nächsten Angriff kommt Jannik Kohlbacher zu seiner ersten Torszene, holt mit starkem Einsatz einen Siebenmeter heraus, den Uwe Gensheimer zum 21:24 unterbringt.

Gensheimer nach der Pause richtig heiß

Der Löwen-Kapitän ist nach seiner Wiederhereinnahme zu Beginn der zweiten Halbzeit richtig heiß, verwandelt alle Chancen eiskalt – so auch einen Gegenstoß zum 22:27 (51.). Die erste 5-Tore-Führung ist ein Produkt aus der deutlich verbesserten Löwen-Abwehr, einem immer stärker werdenden Torwart Palicka und den in der Folge schwer verunsicherten Spaniern. Zwar verkürzen sie noch einmal auf 24:27 (53.). Nach der zweiten Auszeit von Michel Abt bringen die Löwen den Job aber kühl zu Ende.

Kirkeløkke mit dem siebten Streich zum 24:28, Groetzki mit ruhiger Hand und Palicka mit seiner achten Parade (42 Prozent Fangquote zu diesem Zeitpunkt) ermöglichen Mads Mensah die Vorentscheidung: Sein 25:30 ist knapp fünf Minuten vor Schluss ein dickes Brett für die Spanier. Die geben sich nicht auf, kämpfen weiter und halten den Abstand bis zum Abpfiff konstant. 28:33 steht es nach 60 Minuten, von denen vor allem die zweiten 30 Hoffnung machen, dass es jetzt wieder bergauf geht bei den Rhein-Neckar Löwen.

Hoch motiviert in seiner Heimat: Löwe Gedeon Guardiola.

Liberbank Cuenca – Rhein-Neckar Löwen 28:33 (16:16)

Cuenca: Maciel, Ibanez (23.-30.) – Dutra (9/3), Vainstein, Doldan (2), Suarez Diaz (1), Lopez (1), Suarez Natan (4), Moscariello, Eskericic (4), Lindblad, Alves (6), Diaz Mata, Arce (1), Taravilla,  

Löwen: Appelgren, Palicka (ab 16.) – Schmid (7), Gensheimer (8/1), Kirkeløkke (8), Lagarde, Tollbring, Abutovic, Mensah (4), Groetzki (4), Schneibel, Guardiola (1), Petersson (1), Ganz, Kohlbacher

Trainr: Lidio Jimenez – Michel Abt / Oliver Roggisch

Schiedsrichter: Aleksandar Pandzic / Ivan Mosorinski

Strafminuten: Moscariello (2) – Guardiola (2), Abutovic (2)

Siebenmeter: 3/3 – 1/1

Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:2, 3:4, 5:6, 7:6, 8:7, 10:8, 10:10, 13:13, 15:15, 16:16 (HZ), 16:18, 18:20, 20:20, 20:23, 21:23, 21:25, 22:25, 22:27, 24:27, 25:30, 28:33 (EN)

Die DAZN-Highlights der Partie
Die Stimmen zum Spiel

Bilder: Steffen Hoffmann