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Löwen in der „Eberthölle“

Derby gegen Eulen Ludwigshafen am Sonntagmittag

Derby-Zeit bei den Rhein-Neckar Löwen: Nach dem badisch-schwäbischen Direktvergleich am Donnerstag geht es für die Mannheimer am Sonntagmittag über die Rheinbrücke ins benachbarte Ludwigshafen. Dort trifft der Deutsche Meister in der schon länger ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle auf Traditionsklub TSG Friesenheim. „Derby am Sonntag! Wir sind sowas von heiß auf die ausverkaufte Eberthölle“, ließen die Ludwigshafener auf ihrer Facebook-Seite wissen. Löwen-Kreisläufer Hendrik Pekeler erwartet eine knifflige Aufgabe bei einer Mannschaft, „die nichts zu verlieren hat“. Dennoch sei das Ziel ganz klar: „Wir wollen beide Punkte mitnehmen.“

Das Duell am 16. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga ist auch das Kräftemessen von Kurpfälzern und Vorderpfälzern, zwischen den Rechts- und den Linksrheinischen. Während es für die Löwen darum geht, vor den Spitzenspielen gegen Berlin und Flensburg keine Punkte liegenzulassen, stecken die Eulen nach wenig erfolgreichen Wochen tief im Abstiegskampf. Los geht es am Sonntag, 10. Dezember, um 12.30 Uhr. Sky Sport 2 überträgt live. „Auch wenn die Rollen hier sicher klar verteilt sind, wir müssen auch diese Aufgabe erst einmal lösen. Erst danach schauen wir auf Berlin“, sagt Alexander Petersson mit Blick auf das Nachbarschaftsduell, das die Löwen nach zwei deutlichen Heimsiegen gegen Erlangen und Stuttgart mit breiter Brust angehen können. Für die Friesenheimer geht es hingegen darum, den kleinen Aufwärtstrend des jüngsten Gastspiels in Melsungen zu bestätigen.

Letzter TSG-Sieg am 1. Oktober

Das 19:25 beim Topteam aus Nordhessen, gegen das man sich insgesamt ordentlich aus der Affäre zog, nehmen die Pfälzer zum Anlass, ein wenig wohlgestimmter an die schwere Aufgabe am Sonntag zu gehen. Zuvor hatte es teils deftige Niederlagen gesetzt. So ging das letzte Heimspiel vor dem Derby krachend in die Hose, verloren die Eulen zuhause gegen Leipzig 21:35. Es war zugleich die fünfte Pleite am Stück, der vorerst letzte Sieg datiert auf den 1. Oktober. Damals gab es ein 28:24 gegen den VfL Gummersbach. Aktuell steht man damit auf dem drittletzten Tabellenrang, nur elf Tore vor N-Lübbecke und dem ersten Abstiegsplatz. „Durch den Ausfall von Patrick Weber und mit einigen angeschlagenen Spielern fehlt uns derzeit die Qualität aus dem Rückraum“, sagte Eulen-Trainer Ben Matschke und zeigt sich optimistisch, dass seine Mannschaft auch unter diesen erschwerten Bedingungen wieder an bessere Zeiten anknüpfen wird.

Zu Beginn der Saison überraschten die Friesenheimer mit starken Auftritten. Zuhause gegen die wiedererstarkten Lemgoer gab es am vierten Spieltag ein 24:20, am siebten Spieltag hielt man in Flensburg lange mit und musste sich am Ende knapp mit 29:32 geschlagen geben. Die TSG, bei der mit Max Haider und Roko Peribonio zwei ehemalige Löwen im Kader stehen, hatten die meisten Experten vor der Saison als fixen Absteiger auf dem Zettel. Dafür schlägt sich die „Low-Budget-Truppe“ um Torwart-Ass Kevin Klier und Spielmacher Alexander Feld sehr achtbar. Auf Seiten des Deutschen Meisters freut man sich jedenfalls aufs Derby: „Nach den vielen langen Auswärtsreisen ist es ganz angenehm, jetzt in Ludwigshafen zu spielen, da kann man mit dem Privatauto hinfahren“, sagte Andy Schmid mit einem Augenzwinkern. Und schob gleich eine kleine Kampfansage hinterher: „Wir haben noch vier Spiele in diesem Jahr – und die wollen wir am besten alle gewinnen.“

Der direkte Vergleich spricht deutlich für die Mannheimer. In allen fünf Duellen gab es jeweils einen Löwen-Sieg, den knappsten mit vier Toren vor ziemlich genau sieben Jahren im Dezember 2010.