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Löwen klauen Punkt aus dem Fuchsbau
Badener trennen sich von Berlin 28:28
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich im Spitzenspiel der Toyota Handball-Bundesliga einen Zähler gesichert: Die Badener trennten sich am Sonntag von den Füchsen Berlin mit 28:28 (13:13) und klauten damit der Sieben aus der Hauptstadt den ersten Zähler vor heimischer Kulisse. Vor 9.000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle war Bjarte Myrhol mit acht Treffern erfolgreichster Werfer bei den Löwen.
„Mein Team hat heute einen Riesencharakter gezeigt, es sah zeitweise nicht gut für uns aus. Aber der Wechsel zurück zur 6:0-Abwehrformation war der Schlüssel zum Punktgewinn“, bilanzierte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson nach dem spannenden Duell. Der Isländer erklärte weiter: „Im ersten Durchgang war das von unserer Seite nicht optimal. Wir hatten einige Probleme in der Defensive, das besserte sich, als wir auf 5:1 umgestellt haben. Es war ein schwieriges Spiel gegen einen starken Gegner. Unterm Strich müssen wir mit diesem Zähler zufrieden sein.“ Sein Gegenüber Dagur Sigurðsson war mit dem Punkt ebenfalls zufrieden, er meinte: „Sicherlich war heute mehr drin, aber die Löwen haben eine sehr gute Mannschaft, da ist ein Punkt sehr gut. Im zweiten Abschnitt haben wir das Spiel bestimmt, haben dann aber die letzten beiden Minuten in Unterzahl überstehen müssen.“
Noch neun Sekunden. Die Füchse mit ihrem letzten Angriff, aber Jaszka schießt den Block der Löwen an. Aus. Vorbei. 28:28. Ein gefühlt gewonnener Punkt für die Badener, die 27 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich durch Myrhol erzielt hatten. In der 58. Spielminute hatten die Füchse noch mit 28:26 die Nase vorn, dann markierte Stefánsson per Siebenmeter den Anschlusstreffer. Auszeit für Berlin. Noch 61 Sekunden zeigt die Hallenuhr. Petersson zieht ab, aber Szmal hält und leitet den Punktgewinn für die Löwen ein, die über die gesamte Spielzeit nie in Führung gehen konnten.
Im ersten Abschnitt liefen die Löwen lange einem Rückstand hinterher. Die Abwehr der Badener stand in den ersten 20 Minuten nicht kompakt genug, die Defensive ließ die nötige Aggressivität vermissen, die Mannen von Coach Guðmundsson packten einfach nicht energisch genug zu. Die Folge: Die Berliner marschierten ein ums andere Mal durch und so sahen sich die Badener mit 7:12 im Hintertreffen. Zumal sich die Gäste auch zu viele Fehler im Angriff erlaubten. Danach aber ging ein Ruck durch das Löwenrudel. Die Defensive stand nun besser, in der Offensive wurde mit mehr Durchschlagskraft zu Werke gegangen. Das zahlte sich aus: Beim 12:12 (25.) war der Ausgleich hergestellt, die Füchse blieben sieben Minuten ohne Torerfolg, ehe Richwien für die erneute Führung der Hausherren verantwortlich zeichnete, aber Gensheimer egalisierte per Siebenmeter.
Nach dem Wechsel legten aber wieder die Berliner vor, lagen sechs Minuten vor Schluss mit vier Toren in Front (26:22). Füchse-Keeper Heinevetter hatte erneut einen Sahnetag erwischt und reagierte mehrfach prächtig. Für ihn wurden 18 Paraden notiert, er entschied an diesem Abend das Torhüter-Duell für sich. Dagegen erreichten auf Löwen-Seite nicht alle Akteure ihre Topform. Allerdings verdienten sich die Löwen als Team die Bestnote: Mit Kampfgeist, Leidenschaft und toller Moral buchten die Badener diesen Auswärtszähler auf der Habenseite.
Löwen-Manager Thorsten Storm: „Wir sind froh über diesen Punkt in einer sehr spannenden, emotionalen Partie. Es ist unterm Strich ein gerechtes Unentschieden.“
Füchse Berlin: Heinevetter, Štochl (bei einem Siebenmeter) – Petersson (5), Jaszka (4), Christophersen (5) – Richwien (5), Ninčević (3/1) – Laen (2) – Špoljarić (1), Löffler, Wilczynski (3/3), Vatne, Bult, Sellin (n.e.), Kubisztal (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (ab 19. bis 38.) – Stefánsson (6/3), Lund (1), Bielecki (2) – Čupić (2), Gensheimer (6/3) – Gunnarsson – Roggisch, Tkaczyk (1), Groetzki (n.e.), Schmid (2), Myrhol (8), Ruß (n.e.), Šešum (n.e.).
Strafminuten: Christophersen (2) – Tkaczyk (2), Myrhol (4), Roggisch (2), Stefánsson (2).
Disqualifikation: Laen (59./dritte Zeitstrafe).
Trainer: Dagur Sigurðsson – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 9.000.
Schiedsrichter: Bernd Methe / Reiner Methe (Vellmar).
Spielfilm: 2:0 (3.), 4:4 (8.), 9:5 (13.), 12:7 (19.), 12:11 (23.), 13:13 (Hz.) – 16:14 (34.), 17:16 (38.), 20:16 (44.), 23:20 (48.), 26:22 (54.), 28:27 (59.), 28:28 (Endstand).
Zeitstrafen: 4/5.
Siebenmeter: 5/4 – 9/6.
Füchse Berlin: Ninčević scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Heinevetter.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Heinevetter.
Rhein-Neckar Löwen: Čupić scheitert an der Latte.
Beste Spieler: Heinevetter, Jaszka – Myrhol, Stefánsson.