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Löwen lassen Zagreb keine Chance

Die Rhein-Neckar Löwen bleiben in der Champions League Gruppe A dem Tabellenführer MKB-MVM Veszprem auf den Fersen. Gegen den kroatischen Serienmeister HC Croatia Osiguranje Zagreb siegten die Badener am Abend im mit 2000 Zuschauern ausverkauften Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot mit 34:26 (21:11). Bester Werfer der Löwen war Rajko Prodanovic mit sechs Toren. „Das war heute ein klasse Auftritt von allen. Wir waren top motiviert und ich möchte mal wissen, was der Trainer dieser Mannschaft versprochen hat“, freute sich Manager Thorsten Storm nach der Partie über die beeindruckende Leistung seiner Mannschaft, die sich durch diese Leistung ein freies Wochenende erspielt hat.  

Mit einer bärenstarken ersten Halbzeit und alleine 13 Treffer per Tempogegenstoß legte der EHF Cup-Sieger dabei früh den Grundstein zum späteren Erfolg gegen die enttäuschenden Kroaten, die schon im nächsten Champions League Spiel am 23. November erneut der Gegner der Löwen sind. Dann nämlich steigt das Rückspiel in der Arena Zagreb. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft, wir haben eine fantastische erste Halbzeit mit einer starken Abwehr gespielt. Wir sind mit viel Respekt vor diesem Gegner ins Spiel gegangen, Zagreb ist ein Verein mit großer Historie. In der zweiten Hälfte haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht, aber am Ende bin ich zufrieden“, so das Fazit von Löwen Trainer Gudmundur Gudmundsson, während sein Gegenüber Boris Dvorsek im anschließenden Pressegespräch die Überlegenheit der Löwen anerkannte. „Es war ein super Spiel mit eine tollen Atmosphäre. Für uns war es eine sehr schwierige Aufgabe gegen einen sehr starken Gegner, wir müssen viel lernen, aber das können wir gut gegen Mannschaften diesen Kaliebers“, und sein Spieler Lovro Mihic ergänzte: „Wir haben unser bestes gegeben, aber die Löwen waren heute einfach zu stark.“

Vor der Partie musste Löwen Trainer Gudmundur Gudmundsson gleich auf drei Stammkräfte verzichten. Oliver Roggisch kugelte sich am Vortag im Training den Finger aus, Patrick Groetzki und Goran Stojanovic mussten zudem aufgrund von Bauchmuskel – bzw. Knieproblemen passen. Für Patrick Groetzki rückte Rajko Prodanovic in die Startaufstellung und erzielte nach einem Ballverlust von Zagreb per Gegenstoß gleich das erste Tor der Partie. Fünf Minuten benötigten die Löwen um bei 4:2 Zwischenstand erstmals mit zwei Treffern in Führung zu gehen, doch Zagreb blieb in der Folgezeit in Reichweite, auch weil die Abwehr der Badener zu Beginn Probleme mit den Rückraumschützen der Kroaten hatte. Spätestens nach einer Viertelstunde hatte aber Niklas Landin Jacobsen im Tor Betriebstemperatur erreicht, der Däne im Kasten der Löwen parierte bis zur zwanzigsten Minute schon sieben Bälle und kam am Ende auf 17 Paraden. Landins Paraden ermöglichten seinen Vorderleuten schnelle Tore über die zweite Welle.

Beim 12:7 nach zwanzig Minuten waren die Löwen im Spiel angekommen und lagen erstmals mit fünf Treffern in Front. Gästetrainer Boris Dvorsek unterbrach den Angriffswirbel der Badener mit einer Auszeit, doch die kurze Verschnaufpause schien für die Löwen nur der Startschuss zu einem wahren Feuerwerk zu sein. Zwei weitere Paraden von Landin führten so umgehend zu weiteren Treffern von Kapitän Uwe Gensheimer und Rajko Prodanovic, und das sogar in Unterzahl, nachdem Nikola Manojlovic für zwei Minuten auf die Bank musste. Bis auf 16:8 schraubten die Löwen so ihren Vorsprung, bei Zagreb blieb einzig Stipe Mandalinic gefährlich, der Rückraumspieler erzielte in der ersten Halbzeit fünf Toren bei fünf Würfen, konnte den Einbruch seiner Mannschaft in den Minuten vor der Pause jedoch auch nicht verhindern.

Nach nicht einmal 27 Minuten erzielte Rajko Prodanovic mit seinem vierten Tor beim 19:9 die erstmalige 10- Tore Führung der Gastgeber. Jeden technische Fehler und Ballverlust der Kroaten nutzen die Löwen zu blitzschnellen Toren, so war die Partie beim 21:11 Halbzeitstand bereits entschieden, Zagreb war mit dem Tempo des Bundesligisten hoffnungslos überfordert. Doch auch die Halbzeitpause tat der Spielfreude der Löwen keinen Abbruch. Zwar erzielte Zagreb das erste Tor der zweiten Halbzeit, doch die Löwen hielten den Vorsprung konstant bei 10 Treffern. Nach einem Ballgewinn von Alexander Petersson erhöhte Gedeon Guardiola beim 28:17 sogar auf elf Treffer, ehe erneut Stipe Mandalinic für Zagreb erfolgreich war. Doch kurz danach fand sich der Rückraumspieler nach einem Foul an dem zur zweiten Hälfte für Uwe Gensheimer gekommenen Stefan Sigurmannsson für zwei Minuten auf der Bank.  In eigener Überzahl erhöhten die Löwen umgehend nochmals das Tempo, und nach einem von drei gefangenen Bällen von Niklas Landin erzielte wenig später Sigurmannsson den 31. Treffer der Badener.

Zehn Minuten vor dem Ende führten die Löwen überdeutlich mit 32:20, Trainer Gudmundur Gudmundsson verschaffte Roko Peribonio seinen ersten Champions League Einsatz und erfüllte dem Kroaten im Trikot der Löwen damit einen Traum: Debüt in der Königsklasse gegen den Club mit dem sein Vater in der Vergangenheit noch die Königsklasse, den damaligen Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte. Peribonio parierte sofort den ersten Ball auf seinen Kasten und kam am Ende noch auf vier Paraden. Hätten die Löwen in der Schlussphase nicht noch einige Chancen liegen lassen, der Erfolg wäre noch deutlicher als der 34:26 (21:11) Endstand ausgefallen.

Rhein-Neckar Löwen – HC Croatia Osiguranje Zagreb 34:21 (21:11)

Rhein-Neckar Löwen: Landin Jacobsen, Peribonio (ab 50.); Schmid (4/1) , Gensheimer (7/1), Manojlovic (1), Sigurmannsson (1) I. Guardiola (2), Gorbok (1), Prodanovic (6)  Myrhol (2),  Karason (n.e.) , Abt, Petersson (2),  G. Guardiola (4), Ekdahl du  Rietz (4) 

HC Croatia Osiguranje Zagreb: Ivic (n.e.), Stevanovic; Batinovic (n.e.), Horvat (2/1), Kaleb, Mandalinic (9), Maric (3), Matic (1), Matulic (2), Mihic (2/1), Sebetic (2), Sprem, Stepancic (3), Susnja (2), T. Valcic, J. Valcic 

Trainer:  Gudmundur Gudmundsson – Boris Dvorsek 

Strafminuten: G. Guardiola (2), du Rietz (2), Manojlovic (2), Gorbok (2) –  Maric (2), Stepancic (2), Susnja (4), Mandalinic (2),

Zuschauer: 2000 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 4 – 5

Siebenmeter: 4/2 – 1/1

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer trifft die Latte, Sigurmannsson scheitert an Stevanovic 

Spielfilm: 4:2 (5.), 6:4 (10.), 9:6 (15.), 16:8 (24.), 21:11 (HZ), 24:14 (38.), 29:18 (45.), 34:26(EN) 

Schiedsrichter: Oscar Raluy Lopez / Angel Sabroso Ramirez (Spanien)

EHF Beobachter Nachevski (Mazedonien)

Beste Spieler:  Landin Jacobsen, Prodanovic – Mandalinic

Die Stimmen zum Spiel: