Veröffentlichung:

Löwen machen es Füchsen zu leicht

Vor allem leichte Ballverluste und vergebene Großchancen kosten ein besseres Ergebnis

Löwen machen es Füchsen zu leicht: Vor allem leichte Ballverluste und vergebene Großchancen kosten ein besseres Ergebnis.
Jannik Kohlbacher im Duell mit Dejan Milosavljev.

Löwen machen es Füchsen zu leicht: Die Rhein-Neckar Löwen haben am Donnerstagabend bei den Füchsen Berlin 32:38 (17:14) verloren. Entscheidend für die zweite Liga-Niederlage in Folge waren neben der starken Füchse-Leistung die eigenen Fehler. Vor allem leichte Ballverluste und vergebene Großchancen kosteten die Löwen immer dann, wenn sie ins Rollen kommen wollten, Schwung und Selbstvertrauen. Berlin bleibt durch den achten Sieg im achten Spiel verlustpunktfreier Tabellenführer der LIQUI MOLY HBL. Die Löwen stehen nun mit 9:7 Punkten auf Rang fünf.

Besonders ärgerlich aus Löwen-Sicht: In der mit mehr als 7000 Zuschauenden gut gefüllten Max-Schmeling-Halle erwischen sie den besseren Start, ist zunächst fast jeder Schuss ein Treffer, tun sich die Berliner richtig schwer. Ein Doppelschlag der Linkshänder Niclas Kirkeløkke und Patrick Groetzki bringt das 3:5, die erste Zwei-Tore-Führung des Abends (5.). Wahnsinn, welches Tempo beide Teams aufs Parkett zaubern. Als Mathias Gidsel mit dem 6:6 sein erstes Tor erzielt, sind noch nicht einmal acht Minuten gespielt.

Es ist das große Rennen – und die Löwen halten glänzend mit. Juri Knorr antwortet auf die ersten Gidsel-Aktionen mit den Treffern zum 7:7 (10.) und 9:8 (12.). Da haben die Berliner die Führung übernommen, oder besser gesagt: Mathias Gidsel. Der dänische Wunderknabe erzielt fünf Füchse-Treffer am Stück. Der letzte Einschlag dieser Serie stellt auf 10:8 (12.). Viereinhalb Minuten bleiben die Löwen in dieser wichtigen Phase ohne Tor. Nach dem 12:10 von Patrick Groetzki (19.). folgt die zweite größere Löwen-Schwäche, stellen die Füchse mit einem 3:0-Lauf auf 15:10 (23.).

Löwen machen es Füchsen zu leicht: Ballverluste und Abschlusspech

Zu den Ballverlusten gesellt sich Abschlusspech: Immer wieder landen Löwen-Würfe am Torgestänge. Frust macht sich breit. Das alles spielt den Berlinern in die Karten. Umso stärker, wie sich die Mannheimer in diesem Spiel-Moment sammeln, in der Abwehr einen Zahn zulegen und so den Negativlauf stoppen. Olle Forsell Schefvert verkürzt auf 16:14 (26.). In die Pause geht es nach einem Siebenmetertreffer von Altmeister Hans Lindberg mit 17:14 und der Aussicht für die Jungs von Sebastian Hinze, wieder im Spiel zu sein. Wenigstens einigermaßen.

Löwen machen es Füchsen zu leicht: Vor allem leichte Ballverluste und vergebene Großchancen kosten ein besseres Ergebnis.
Gustav Davidsson wird von Max Darj angegangen.

Warum die Berliner Tabellenführer sind, zeigen sie mit dem Start in Durchgang zwei. Während die Löwen wieder mit den eigenen Fehlern hadern, Bälle verlieren und nicht im Tor unterbringen, legen die Füchse einen Zwischenspurt hin. Treffer von Lasse Andersson und vom immer mehr aufdrehenden Mijajlo Marsenic am Kreis erhöhen auf 20:15 (34.), nehmen den Löwen den kurzfristig verspürten Wind aus den Segeln. Die Partie wird zerfahrener, auch den Berlinern unterlaufen nun Fehler. Nutzen können das die Löwen vor allem deshalb nicht, weil die Abschlussquote im Vergleich zu der des Gegners zu niedrig bleibt.

Ein Doppelschlag von Gidsel und Marko Kopljar und die Füchse gehen auf 23:16 weg (38.). Beim 26:19 von Lindberg sind es sieben minus aus Löwen-Sicht (43.). Nach Marsenics 28:20 droht gar ein Debakel (46.). Das immerhin wenden die Löwen ab. Sie steigern sich noch einmal, minimieren die Fehler im Angriff, packen in der Abwehr ordentlich zu. Und so können sie insbesondere dank eines starken Patrick Groetzki (30:24, 50.) und Juri Knorr (35:29, 57.) die Niederlage einigermaßen im Rahmen halten. Dennoch wird an diesem Abend klar: Der Unterschied zu einem absoluten Top-Team in der LIQUI MOLY HBL ist aktuell noch ziemlich groß.

Füchse Berlin – Rhein-Neckar Löwen 38:32 (17:14)

Löwen:  Appelgren (1.-21, 2 Paraden), Späth (21.-46., 2 Paraden), Birlehm (ab 46., 3 Paraden) – Kirkeløkke (4), Plucnar, Knorr (8/1), Óskarsson, Móré, Holst, Davidsson (2), Groetzki (6), Schefvert (2), Gislason, Lindenchrone (2), Zacharias (2), Kohlbacher (6)

Berlin: Milosavljev (11 Paraden), Kireev – Darj, Tollbring (1), Andersson (5), Lichtlein (1), Lindberg (10/6), Gidsel (11), Freihöfer, Langhoff (1), Beneke (1), Av Teigum, Kopljar (1), Jacobs (1), Marsenic (6)

Trainer: Jaron Siewert – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Darnel Jansen & Lucas Hellbusch

Strafminuten: Marsenic (2), Jacobs (4) – Kohlbacher (4), Gislason (2)

Siebenmeter: 6/6 – 1/1

Spielfilm: 0:1, 3:5, 5:5, 7:7, 9:7, 11:8, 12:10, 15:10, 17:14 (HZ), 20:15, 23:16, 24:18, 26:19, 28:20, 28:22, 30:22, 30:24, 32:26, 34:28, 36:30, 38:32 (EN)