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Löwen machen leichte Beute

Mannheim. Es war die Rückkehr dreier Haudegen, dreier verdienter Sportler, die für die Rhein-Neckar Löwen beziehungsweise für die SG Kronau/Östringen viel geleistet haben. Michael Roth, der einstige Baumeister der Badener, Andrej Klimovets und Grigoris Sanikis schauten gestern mal wieder in der Mannheimer SAP Arena vorbei. Beruflich, als Gegner, als Trainer, als Kreisläufer und als Rückraum-Mann der MT Melsungen. Sie hatten Großes vor, wollten einen Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen feiern.

So war der Plan, der insgeheime Wunsch. Die Realität sah aber anders aus. Die Hausherren waren zu stark, zu dominant. Mit 40:25 (21:14) setzten sich die Gelbhemden am Ende vor 5.720 Zuschauern durch. „Wir haben heute vor allem von unserer starken Abwehr profitiert“, bilanzierte der verletzte Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson, „aber auch Kasa Szmal war im Tor bärenstark.“

Roth war sich bereits im Vorfeld bewusst, dass es schwer wird: „Wir sind der klare Außenseiter. Trotzdem müssen wir bereit sein, denn nur so kannst du tatsächlich eine Sensation packen.“ Doch die Löwen legten entschlossen los, waren voll konzentriert. Schnell stand es 8:3 (8.).

Die Abwehr packte zu, die Offensive schlug zu. Auf der rechten Außenbahn wirbelte diesmal Patrick Groetzki. Er durfte von Beginn an ran, vertrat Ivan Cupic, der über Knieprobleme klagt. Vermisst wurde das kroatische Schlitzohr gestern nicht. Groetzki gab Gas, erzielte bereits in der Anfangsphase drei Tore. Gegen Ende der ersten Halbzeit kam dann auch Zarko Sesum zu seinem Debüt im Ufo. Auf Halbrechts, zwischen Andy Schmid und Groetzki.

Nach der Pause erwischten die „Besten aus dem Südwesten“ keinen optimalen Start. Vieles wurde verballert, wenig getroffen. Aber auf mehr als sechs Tore konnte Melsungen nie aufschließen (17:23/39.). Und in der 48. Spielminute ballte dann auch einer die Faust, der das in dieser Saison bislang nur selten tat: Niklas Ruß, das Eigengewächs, der linke Flügelmann. Der Wieslocher traf zum 31:20, freute sich riesig. Wenig später legte er noch zwei Treffer nach.

Fünf Minuten vor Schluss wurde es im Arena-Oval nochmals richtig laut. „Schuld“ war Chrischa Hannawald. Der neue Löwen-Keeper durfte rein, endlich mal wieder Bundesliga_Luft schnuppern.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 1, Gensheimer 6/2, Roggisch, Sesum 4/2, Tkaczyk 7, Bielecki 4, Lund 1, Gunnarsson 1, Stefansson 2/1, Myrhol 8, Groetzki 3, Ruß 3, Cupic.

Spielfilm: 2:1, 4:2, 6:3, 8:3, 9:4, 11:4, 12:5, 13:7, 15:9, 18:11, 20:12, 21:14 (Halbzeit), 23:15, 24:17, 26:18, 28:18, 29:19, 32:20, 34:20, 36:23, 40:25 (Endstand).

Von Daniel Hund

 04.11.2010