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Furioses Start in eine überragende Partie
Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen sind auf den zweiten Tabellenplatz der Handball-Bundesliga gestürmt. Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson fertigte gestern Abend in der Mannheimer SAP-Arena die MT Melsungen mit 40:25 (21:14) ab und positionierte sich mit dem achten Saisonsieg zumindest vorübergehend als erster Verfolger von Spitzenreiter THW Kiel. Bester Werfer des spiel- und lauffreudigen Champions-League-Teilnehmers war Bjarte Myrhol mit acht Treffern.
Vor 5 720 Zuschauern legten die Badener, bei denen Neuzugang Zarko Sesum nach 27 Minuten zu seinem ersten Einsatz vor heimischer Kulisse und zu seinem Premieren-Treffer (49.) für die Löwen kam, einen furiosen Start hin und hatten nach gerade einmal acht gespielten Minuten bereits mit fünf Toren (8:3) die Nase vorn. Die Abwehr der Hausherren ging von der ersten Sekunde an beherzt zu Werke, zudem war Slawomir Szmal im Tor erneut ein starker Rückhalt. Deshalb musste auch Chrischa Hannawald, den die Löwen am Dienstag kurzfristig als Ersatz für den verletzten Henning Fritz verpflichtet hatten, bis zur 56. Minute warten, ehe ihn Coach Gudmundsson zwischen die Pfosten beorderte.
Mit ihrem beruhigenden Vorsprung im Rücken spulten die Löwen in der ersten Halbzeit ihr Pensum souverän ab und hatten – angeführt vom starken Myrhol am Kreis – nach 15 Minuten (12:6) bereits doppelt so oft eingenetzt wie die Gäste aus Nordhessen. Den Akteuren des punktlosen Tabellenletzten, der seit letzter Woche von Michael Roth gecoacht wird, konnte man das Bemühen zwar nicht absprechen – letztlich standen die Melsunger aber auf verlorenem Posten und lagen beim Seitenwechsel bereits mit sieben Toren zurück.
Zu Beginn der zweiten Hälfte geriet der Angriffs-Motor der Löwen kurzzeitig ins Stottern, vom Kurs in Richtung zweiter Platz kamen die Badener jedoch zu keinem Zeitpunkt ab. Als die Gäste mit zunehmender Spieldauer immer mehr resignierten, drückten die Hausherren noch einmal aufs Tempo und kamen schließlich zu einem hochverdienten Kantersieg. „Wir wussten, dass wir einen guten Start hinlegen müssen, um hier einfach keine Probleme zu bekommen. Das ist uns ganz gut gelungen“, sagte Spielmacher Andy Schmid. „Am Schluss ist Melsungen dann ein bisschen auseinandergebrochen – und wir sind zu vielen einfachen Toren gekommen“, fügte der Schweizer an.
Rhein-Neckar Löwen: Myrhol 8, Tkaczyk 7, Gensheimer 6/2, Bielecki 4, Sesum 4/2, Groetzki 3, Ruß 3, Stefansson 2/1, Schmid 1, Lund 1, Gunnarsson 1.
MT Melsungen: Klimovets 4, Vasilakis 4, Karipidis 4/1, Schöngarth 3, Allendorf 3/1, Sanikis 2, Vuckovic 2, Danner 2, Schweikardt 1.
Von Christof Bindschädel
04.11.2010