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Löwen oder DHB? Roggisch hat die Qual der Wahl (MM)

Klub und Verband buhlen um die Gunst des 35-Jährigen

MANNHEIM. Er ist neben Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki das Gesicht der Rhein-Neckar Löwen: Oliver Roggisch (Bild). Jeder kennt ihn, jeder mag ihn. Und eigentlich müsste gar nicht über seine Zukunft diskutiert werden. Beim Handball-Bundesligisten gilt sein Vertrag nämlich noch bis zum 30. Juni 2015. Nach Informationen dieser Zeitung zieht der Abwehrspezialist aber früher einen Schlussstrich und beendet nach dieser Saison seine schillernde Laufbahn.

Doch wie geht es dann weiter? Die Löwen würden den Blondschopf gerne an den Klub binden. „Wir sind in Gesprächen, es ist aber nichts spruchreif“, sagte der 35-Jährige zuletzt. Eine Bestätigung für sein Karriereende in diesem Sommer war ihm bislang noch nicht zu entlocken.

Löwen-Manager Thorsten Storm deutete allerdings schon im November an, dass man die Vertragslaufzeit mit Roggisch eventuell um ein Jahr reduzieren und eine andere Aufgabe für ihn finden werde. Immer wieder hatte sich der Kapitän der Nationalmannschaft in dieser Saison mit Blessuren herumgeschlagen. „Wenn er merkt, dass es nicht mehr geht, werden wir eine Lösung finden“, sagte Storm damals: „Er ist als Typ sehr wichtig für die Löwen.“

Allerdings hat mittlerweile auch der Deutsche Handball-Bund seine Fühler ausgestreckt. „Es gibt Gespräche, aber die Rhein-Neckar Löwen gehen erst einmal vor“, sagte Roggisch am Wochenende. Der neue Verbands-Vize Bob Hanning krempelt den DHB gerade mächtig um und möchte nach Vorbild des Deutschen Fußball-Bundes einen Team-Koordinator, einen Oliver Bierhoff des Handballs installieren.

Hanning denkt dabei an Roggisch, auch wenn er am Wochenende diesen Namen in der „Süddeutschen Zeitung“ weder „bestätigen noch dementieren“ wollte. Für den umtriebigen Macher steht aber fest, dass er dringend jemanden braucht, der einen direkten Draht zum Team hat. Eben einen Mann wie Roggisch.

Von Marc Stevermüer