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Gastgeber Dänemark startet mit Erfolg gegen Mazedonien

EM 2014, 1. Tag: Österreich überrascht Tschechien/Spanien siegt gegen Ungarn/Island bezwingt Norwegen

Über 14.000 Fans in der ausverkauften Arena in Herning haben zum Start der Europameisterschaft in Dänemark am Sonntagabend Löwen-Torwart Niklas Landin Jacobsen als großen Matchwinner gefeiert: Mit 17 Paraden hatte er entscheidenden Anteil am erfolgreichen Start  der Gold-Mission der Gastgeber. Neben dem dänischen 29:21 (12:8) gegen Mazedonien gab es zudem Erfolge für Island, Spanien sowie den Sensationscoup der Österreicher, die Tschechien mit einem in dieser Höhe nie erwarteten 30:20 bezwangen, in den Gruppen A und B, die das Turnier eröffneten.

„Es war ein unglaubliches Gefühl. Auch wenn wir zwischendurch etwas wankten, haben wir im Endeffekt doch völlig verdient gewonnen, aber es war ein harter Kampf“, sagte Landin, der auch als bester dänischer Spieler gekürt wurde, nach dem Erfolg über die vom Pech verfolgten Mazedonier. Das Team vom Balkan war zunächst von einem Virus niedergestreckt worden und hatte dann wegen Nebels am Flughafen Skopje stundenlang festgesessen. Nach einer 300 Kilometer langen Busfahrt nach Sofia konnten sie dann Samstagnacht endlich Richtung Dänemark abheben. Durch diesen Horrortrip ermüdet, lag Mazedonien schnell 2:9 hinten, kämpfte sich zwischenzeitlich auf drei Tore heran, am Ende fehlten aber die Kräfte.

Eher mit einem langen Gesicht verließ Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol die Arena in Aalborg nach der 26:31-Auftaktniederlage seiner Norweger gegen Island, bei der Stefan Sigurmannsson nicht eingesetzt wurde.  Myrhol erzielte einen Treffer und war nach der Partie vor allem sauer über den Start: „Das war unterirdisch.“ Island setzte sich schnell auf 8:2 ab, trotz eines norwegischen Zwischenhochs stand es zur Pause 16:10 – und in der zweiten Hälfte mussten sich die Isländer strecken, um einen am Ende deutlichen Sieg zu feiern. Überragend war Gudjon Valur Sigurdsson mit neun Treffern, zudem stellte Island die deutlich bessere Abwehr.

Überhaupt keine Mühe hatte Weltmeister Spanien gegen erschreckend schwache Ungarn, bei denen Gabor Ancsin ein Tor aus acht Versuchen erzielte – ein Spiegelbild des ungarischen Angriffs. „Was wir vor allem in der ersten Hälfte gespielt haben, war nicht zu tolerieren“, meinte Trainer Lajos Mocsai. Auf der anderen Seite gehörte Gedeon Guardiola beim 34:27 (17:10) zu den strahlenden Siegern, nicht nur weil er das erste EM-Tor für sein Team (insgesamt drei) erzielt hatte. Am Dienstag treffen dann Myrhol und Guardiola aufeinander – und die Spanier könnten mit einem Erfolg schon das Ticket zur Hauptrunde buchen.

Für die größte Sensation des ersten EM-Spieltags sorgten die Österreicher, die Filip Jicha & Co. eine echte Abfuhr erteilten. „Das war mehr als ein Traum, der wahr wurde“, sagte Viktor Szilagyi vom Bergischen HC, einer von acht HBL-Profis im Austria-Kader.

Am Montag startet die EM dann auch für den Rest des Löwenrudels: Rajko Prodanovic und Nikola Manojlovic treffen mit Serbien in Aarhus auf Polen, Sergej Gorbok spielt danach mit Russland gegen Olympiasieger Frankreich. Für den einzigen Löwen in Gruppe D in Kopenhagen, den Schweden Kim Ekdahl du Rietz, startet die EM gegen Deutschland-Bezwinger Montenegro.

Die Ergebnisse des ersten EM-Tages im Überblick:

Gruppe A in Herning:
Tschechien – Österreich 20:30 (9:14)
Dänemark – Mazedonien 29:21 (12:8)

Gruppe B in Aalborg:
Island – Norwegen  31:26 (16:10)
Spanien – Ungarn 34:27 (17:10)

Am Montag, 13. Januar, starten auch die beiden anderen Gruppen in das EM-Turnier, dann lauten die Partien wie folgt:

Gruppe C in Aarhus:
Serbien – Polen  (18 Uhr, ab 18.45 Uhr live auf Sport1)
Frankreich – Russland (20.15 Uhr, live auf Sport1)

Gruppe D in Kopenhagen:
Kroatien – Weißrussland (18 Uhr)
Schweden – Montenegro (20.15 Uhr)