Veröffentlichung:

Löwen ringen Veszprém nieder

Lindgren-Sieben gelingt mit dem 32:29-Erfolg ein erfolgreicher Start in der Champions League

Die Rhein-Neckar Löwen sind erfolgreich in die Gruppenphase der Champions League gestartet. Die Mannschaft von Ola Lindgren besiegte heute Nachmittag den MKB Veszprém KC mit 32:29 (17:14). Vor 2919 Zuschauern in der Karlsruher Europahalle zeigten die Badener eine starke Mannschaftsleistung und verdienten sich den Erfolg mit einer starken Abwehrleistung. Keeper Sławomir Szmal kam insgesamt auf 17 Paraden, im Angriff war Guðjón Valur Sigurðsson mit sieben Toren erfolgreichster Löwe. „Über 60 Minuten haben wir verdient gewonnen“, sagte Abwehrchef Oliver Roggisch nach dem spannenden Spiel zweier europäischer Spitzenteams.

Veszprém-Coach Lajos Mocsai erkannte den Erfolg der Löwen an: „Unser Gegner hat zum Teil fantastischen Handball gespielt und in einem harten aber fairen Spiel deshalb verdient gewonnen.“ Die Ungarn wurden von einer stimmgewaltigen Anhängerschar unterstützt, die sich mit den Löwenfans viele Duelle auf den Rängen lieferte. Auf dem Parkett legten die Badener los wie die Feuerwehr, gingen hohes Tempo und führten früh mit 5:1 (7.). Die Defensive um Roggisch stand gut, Szmal bekam gleich ein paar Bälle zu fassen und im Angriff gaben sich die Löwen keine Blöße. „Im Gegensatz zu unseren Vorstellungen zuletzt haben wir unsere Chancen genutzt“, freute sich Patrick Groetzki, der mit sechs Toren eine starke Vorstellung auf Rechtsaußen ablieferte.

Nach 19 Minuten hatten die Badener den Vorsprung sogar auf sechs Tore ausgebaut (13:7), ehe eine kurze Torflaute dafür sorgte, dass der Ungarische Meister bis auf 12:13 herankam (25.). Dann aber setzte sich die Mannschaft um Ólafur Stefánsson bis zur Pause wieder auf drei Treffer ab. Der Halbrechte glänzte vor allem vor der Pause mit glänzenden Anspielen auf den Kreis und setzte auch seine Nebenleute im Rückraum immer wieder ein.

„Wir wollten mit viel Tempo spielen und so zum Erfolg kommen“, ging die Taktik von Lindgren in erster Linie in der ersten Halbzeit auf. „Es war wichtig, dass wir immer in Führung lagen“, analysierte der Löwen-Coach, dessen Team in der zweiten Hälfte noch kräftig arbeiten musste, bis die Ungarn besiegt waren.

Veszprém bewies nämlich, dass es zu den Topteams auf dem Kontinent gehört. Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich die Mocsai-Sieben wieder herangekämpft. Beim 24:24 in der 47. Minute schien sogar ein Erfolg für die Ungarn möglich, doch die Löwen schlugen in der Europahalle noch einmal zurück. Bjarte Myrhol und Stefánsson legten innerhalb von 60 Sekunden wieder auf 26:24 vor, die Zuschauer trieben die Badener nach vorne, so dass Karol Bielecki in der 50. Minute mit Urgewalt zum 28:25 einnetzte. Beim 30:26 fünf Minuten später schien die Partie entschieden, doch Veszprém kämpfte sich noch einmal auf 29:30 heran. Die Spannung war jetzt greifbar, als sich erneut Bielecki in die Luft schraubte und die Kugel aus zehn Metern zum 31:29 ins Netz hämmerte, mit der Schlusssirene traf Stefánsson schließlich sogar noch zum 32:29.

„Wir haben uns darauf eingestellt, 60 Minuten kämpfen zu müssen und das dann perfekt umgesetzt. Das war entscheidend für den Sieg heute“, urteilte Nikola Manojlović, der sich in der Abwehr und im Angriff immer besser zurecht findet. Gegen den Champions-League-Viertelfinalisten des Vorjahres trug sich der Serbe drei Mal in die Torschützenliste ein.

Am Donnerstag treten die Löwen schon wieder in der Königsklasse an und wollen dem Auftakterfolg gegen Veszprém einen weiteren Sieg folgen lassen. Gegner in der Europahalle in Karlsruhe ist dann der polnische Vertreter KS Vive Kielce. Anwurf der Partie ist um 19:15 Uhr.

Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (bei einem Siebenmeter) – Stefánsson (2/2), Manojlović (3), Bielecki (6) – Groetzki (6), Sigurðsson (7) – Myrhol (4) – Gensheimer (1/1), Roggisch (2), Prieto, Harbok, Guðjónsson (1), Müller, Alvanos.
MKB Veszprém KC:
Perić, Fazekas (ab 18.) – Vujin (8/3), Eklemović (2), Terzić (1) – T. Iváncsik (3), G. Iváncsik (3) – Sulić (6) – Vilovski , Guljás (2), Šešum (2), Pérez (2), Koražia, Lušnikov, Mirković, Lapčević.
Zeitstrafen:
Roggisch (2), Manojlović (2), Müller (2), Myrhol (2) – Terzić (4), Lapčević (2), Lušnikov (2).
Trainer:
Ola Lindgren – Lajos Mocsai.
Zuschauer:
2919.Schiedsrichter: Mads Hansen / Martin Gjeding (DEN).
Spielfilm:
5:1 (7.), 7:2 (9.), 7:5 (13.), 10:6 (16.), 13:7 (19.), 13:12 (25.), 17:13 (29.), 17:14 (HZ), 19:16 (34.), 21:18 (37.), 23:20 (42.), 24:24 (47.), 28:25 (50.), 30:26 (55.), 30:29 (59.), 32:29 (Ende).
Zeitstrafen:
4 – 4.
Siebenmeter:
3/2 – 4/3.
Rhein-Neckar Löwen: Uwe Gensheimer scheitert an Perić.
MKB Veszprém KC: Marko Vujin wirft an die Latte.
Beste Spieler: Szmal, Sigurðsson – Vujin, Sulić.