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Löwen setzen das nächste Ausrufezeichen

Badener feiern 35:24-Erfolg beim TBV Lemgo und verteidigen Platz zwei

Der neunte Streich: Die Rhein-Neckar Löwen haben mit dem 35:24 (17:11)-Erfolg am Samstagabend beim TBV Lemgo den neunten Bundesligasieg in Serie gelandet und damit ihren zweiten Tabellenplatz verteidigt. Patrick Groetzki war mit sechs Treffern erfolgreichster Werfer der Badener, Uwe Gensheimer und Bjarte Myrhol erzielten jeweils fünf Tore.  Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson erklärte im anschließenden Pressegespräch: „Im ersten Abschnitt haben wir sehr wechselhaft gespielt. Lemgo hat in der ersten Viertelstunde sehr gut agiert. Danach ist es bei uns besser gelaufen und im zweiten Durchgang war das in Ordnung.“  Manager Thorsten Storm sagte: „Ich bin einfach nur stolz auf diese Truppe, die bei dieser Belastung in drei Wettbewerben eine solche Spielfreude an den Tag legt. Das war eine tolle Arbeit von allen Beteiligten und ein Ausrufezeichen der Löwen.“

TBV-Coach Niels Pfannenschmidt, der auf einige Stammkräfte verzichten musste, meinte: „Trotz des Ergebnisses kann ich mit dem Gezeigten gut leben. Unsere Youngsters haben das heute sehr toll gelöst. Vier Spieler waren heute Jahrgang 1994. Insofern bin ich nicht unzufrieden.“

Gudmundur Gudmundsson hatte gewusst, was auf seine Truppe zukommt. „Lemgo ist ein gefährlicher Rivale. Wir müssen hellwach sein und unsere Hausaufgaben hochkonzentriert lösen“, hatte der Isländer seiner Sieben deshalb mit auf den Weg gegeben. TBV-Coach Pfannenschmidt hatte bereits vor der Partie bekundet: „Für mich sind die Löwen aktuell die Mannschaft der Stunde, die momentan den attraktivsten Handball der Bundesliga spielt.“ Tatsächlich legten die Löwen von Beginn an vor und Uwe Gensheimer besorgte per Gegenstoß das 5:3 – die erste Zwei-Tore-Führung, die wenig später Andy Schmid per Siebenmeter ausbaute – 6:3 (11.). Und die Badener bestraften jeden Fehler des TBV eiskalt – Patrick Groetzki reihte sich in die Torschützenliste ein: 7:3 (12.). Auszeit Lemgo. Da saß Linkshänder Alexander Petersson bereits einige Minuten auf der Bank. Der Isländer war umgeknickt, zog sich eine Verletzung am rechten Fuß zu, humpelte von der Platte (4.) und verfolgte die Partie am Rande der Bande.

Nach der Lemgoer Auszeit ging bei den Löwen etwas die Konzentration verloren. Sie ließen zu viele Chancen aus und machten leichte Fehler.  Die Folge: Dem TBV gelang in Überzahl ein 3:0-Lauf zum 6:7. Der Anschluss – und der Ausgleich: 7:7 (18.). Die Badener waren über sechs Minuten ohne Treffer geblieben. Grund genug für Coach Gudmundsson, das Duell zu unterbrechen. Auszeit Löwen.  Sergei Gorbok erlöste seine Farben zum 8:7 und Bjarte Myrhol legte noch einen obendrauf – nach tollem Anspiel von Isaias Guardiola. Aber die Löwen ließen auch in der Folge zu viele Möglichkeiten ungenutzt. Am Ende des ersten Abschnitts waren zehn Fahrkarten, davon ein vergebener Siebenmeter, notiert. Dass es dennoch zu einem Sechs-Tore-Vorsprung reichte?  Weil die Löwen ganz schnell aus dem Konzentrationsloch kletterten. Einen 3:0-Lauf krönten Gensheimer und Isaias Guardiola mit dem 12:9 (24.). Auszeit, die zweite, für Lemgo. Aber Groetzki ohne Humor zum 13:9 und 14:10 (26.). ein Doppelpack von Gensheimer bedeutete das 17:11 (29.). Die Gäste blieben auf dem Gaspedal, machten die leichten Treffer und nutzten jeden Fauxpas der jungen Lemgoer Truppe konsequent aus. Effektiv nennt man das.

Nach dem Wechsel baute Kim Ekdahl Du Rietz beim 19:12 (34.) auf sieben Treffer aus. Scheinbar mühelos schalteten die Gelbhemden einen Gang hoch, Zarko Sesum und Groetzki zum 22:14 (40.). Noch 20 Minuten. Und TBV-Coach Pfannenschmidt nahm seine dritte Auszeit. Aber die Löwen hielten den Gegner auf Distanz, Myrhol bohrte sich unwiderstehlich in die TBV-Abwehr: 24:16 (43.). Schmid zum 25:16 (46.). Die Badener bogen früh auf die Siegerstraße ein.  Gedeon Guardiola erzielte per Gegenstoß die erste Zehn-Tore-Führung: 28:18 (49.). Aber die Löwen waren noch nicht satt: Stefan Sigurmannsson zum 31:19 (52.). Diszipliniert und abgeklärt zogen die Gelbhemden ihr Ding durch und durften sich über einen souveränen Auswärtserfolg freuen.

Am Freitag wurden die Löwen zur Mannschaft des Jahres 2013 in Mannheim gekürt, am Samstag folgte der Doppelpack in Ostwestfalen: Damit liegt ein durchaus erfolgreiches Wochenende hinter den Badenern. „Ja, das kann man so stehen  lassen“, lautete der verschmitzte Kommentar von Spielmacher Andy Schmid – dafür erntete der Schweizer zustimmendes Nicken der Kollegen.

TBV Lemgo – Rhein-Neckar Löwen 24:35 (11:17)

Bauer ( bei einem Strafwurf und ab 45.), Dresrüsse; Ebner (1), Ritterbach (1), Pöhle (1), Schmidt, Possehl (1), Hermann (6), Pekeler (2), Lemke (1), Herth (5/1), Haenen (3/2), Zieker (3), Niemeyer
Rhein-Neckar Löwen:  Landin Jacobsen, Stojanovic ( bei zwei Strafwürfen und ab 52.); Schmid (4/2), Gensheimer (5),  Groetzki (6) , G. Guardiola (2),  Ekdahl du Rietz (4), Petersson (1) , Myrhol (5), Manojlovic, Gorbok (3) , Sigurmannsson (1), I. Guardiola (2), Sesum (2)
Trainer: Niels Pfannenschmidt – Gudmundur Gudmundsson 
Schiedsrichter: Matthias Brauer / Kay Holm
Strafminuten: Niemeyer (2) – I. Guardiola (4), Manojlovic (6)
Rote Karte: Manojlovic  (dritte Zeitstrafe, 59.)
Zuschauer:  4487
Zeitstrafen:  1  – 5
Siebenmeter:  3/2 – 3/2
TBV Lemgo: Haenen wirft über das Tor
 Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer wirft über das Tor
Spielfilm:  3:3 (5.), 3:7 (12.), 7:7 (18.), 9:12 (24.), 11:17 (HZ), 13:19 (36.), 14:22 (40.), 18:28 (49.), 24:35 (EN)
Beste Spieler: Hermann, Herth – Landin, Myrhol