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Löwen siegen zum Wildcard-Auftakt

33:28-Sieg über Velenje / Heute gegen Bjerringbro

 

Nach einer starken ersten Halbzeit und trotz eines Durchhängers im zweiten Durchgang haben die Rhein-Neckar Löwen ihr Auftaktmatch im Wildcard-Turnier zur Champions-League-Qualifikation gegen Gorenje Velenje mit 33:28 (20:13) gewonnen. Am Samstag (19:30 Uhr, Europahalle Karlsruhe) trifft das Team von Trainer Ola Lindgren auf die Dänen von Bjerringbro-Silkeborg, die im ersten Spiel etwas überraschend den spanischen Vertreter Ademar León mit 27:26 bezwangen.

Mit viel Applaus wurde vor 2.013 Zuschauern in der Karlsruher Europahalle Nikola Manojlović, der bis Juni noch das Löwen-Trikot trug und am Freitagabend im linken Rückraum des slowenischen Vizemeisters auflief, empfangen. Den besseren Start erwischte aber die Lindgren-Sieben, die durch zwei Treffer des starken Uwe Gensheimer schnell mit 2:0 in Führung ging, während Henning Fritz hinten erstmal dicht machte. Die ersten vier Würfe der Slowenen parierte der Löwen-Keeper und musste erst nach 7:45 Minuten das erste Mal die Harzkugel aus dem Netz holen. Als Velenjes Coach Branko Tamše auf eine 5:1-Deckung umstellte, kam seine Truppe besser in die Partie und auf zwei Tore heran (8:6, 16.). Doch obwohl die Löwen nicht am Limit spielten und sich die ein oder andere Fahrlässigkeit erlaubten, geriet der Vorsprung nie ernsthaft in Gefahr. Róbert Gunnarsson überzeugte am Kreis und war vor allem bei den Abprallern (Stefánsson, Groetzki) hellwach. Allein fünf Tore markierte der Isländer im ersten Durchgang – bei fünf Versuchen. Besser machte es lediglich Gensheimer, der schon zur Pause sieben Treffer auf dem Konto hatte. Eine Sieben-Tore-Führung sorgte zu diesem Zeitpunkt für entspannte Gesichter bei den Rhein-Neckar Löwen.

Im Gefühl des sicheren Sieges gingen die Gelbhemden die zweite Halbzeit allerdings etwas zu locker an und kassierten zum Auftakt drei Siebenmeter-Tore in Folge (20:16). Patrick Groetzki, der nun besser ins Spiel fand und drei Mal in wenigen Minuten einnetzte, und der bis dahin treffsichere Karol Bielecki packten zwar ein paar „Kisten“ drauf, doch das isländische Schiedsrichtergespann schickte die Slowenen immer wieder an die Linie, so dass sie sich nie ganz abschütteln ließen. Manojlović brachte seine Farben mit einem Treffer aus spitzem Winkel sogar wieder auf zwei heran (25:23, 46.), während sich Bielecki drei Fehlpässe in Serie leistete. Und plötzlich wurde es eng, die Löwen zeigten sich nun immer nervöser, Velenje bekam zusehends Oberwasser. Klemen Cehte verkürzte sogar zwei Mal auf minus 1, doch nun schickte Lindgren in der Offensive wieder Gunnarsson auf die Platte, der sofort ein Tor erzielte und einen Siebenmeter herausholte (30:27, 55.). Weitere Treffer durch Groetzki und Grzegorz Tkaczyk sowie eine Glanzparade von Sławomir Szmal in doppelter Unterzahl sorgten schließlich für die endgültige Entscheidung. So ungefährdet, wie er sich am Ende anhört, war der 33:28-Erfolg am Ende nicht, doch der erste Sieg im Wildcard-Turnier ist unter Dach und Fach.

„Wichtig ist allein der Sieg“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm nach der unnötig nervenaufreibenden Schlussphase. „In der ersten Halbzeit haben wir phasenweise sehr gut gespielt, aber dafür auch in der zweiten phasenweise sehr schlecht.“ Gensheimer, der bei seinen elf Toren ohne Fehlversuch blieb, suchte nach einer Erklärung: „Wir wollten wohl im zweiten Durchgang etwas unsere Kräfte sparen, aber das geht auf dem Niveau nicht. Glücklicherweise haben wir wieder hochschalten können, aber gegen Bjerringbro darf uns das nicht passieren.“ Die Dänen hatten die erste Partie gegen Ademar León überraschend mit 27:26 (15:16) gewonnen, nachdem sie kurz vor Schluss eine 24:20-Führung vergeigt hatten und 25:26 hinten lagen. Doch obwohl ohne einige Stammspieler nach Karlsruhe gekommen, behielten die Nordlichter die Nerven und sicherten sich durch einen Treffer des jungen Rasmus Lauge (19) eine halbe Minute vor Schluss die zwei Punkte.

„Ich hatte gedacht, dass wir schon einen Schritt weiter sind“, bilanzierte Henning Fritz. „Gegen Bjerringbro dürfen wir uns einen solchen Durchhänger nicht erlauben.“ Die Partie gegen die Dänen beginnt am Samstag um 19:30 Uhr, Karten gibt es noch an der Tageskasse, die eineinhalb Stunden vor dem ersten Match zwischen Ademar León und Gorenje Velenje (17 Uhr) öffnet.

Rhein-Neckar Löwen: Fritz (bis 46.), Szmal (bei drei Siebenmetern und ab 46.) – Stefánsson (2), Lund (1), Tkaczyk (2) – Groetzki (4), Gensheimer (11/5) – Gunnarsson (6) – Schmid, Roggisch, Bielecki (4), Ruß (n.e.), Müller (1), Myrhol (1), Čupić (1).
Gorenje Velenje: Skok (bis 30.), Gajić (ab 30.), Zaponšek (n.e.) – Miklavčič (2), Bezjak (2), Manojlović (4) – Golčar (1), Šimič (6/4) – Bajram – Rutar (n.e.), Cehte (2), Musa (3), Štefanič, Šoštarič, Gams (8/6), Nosan (n.e.).
Strafminuten: Lund (4) – Cehte (4), Gams (4), Šimič (2), Manojlović (2).
Disqualifikation: Myrhol (57., dritte Zeitstrafe).
Trainer: Ola Lindgren – Branko Tamše.
Zuschauer: 2.013.
Schiedsrichter: Hlynur Leifsson / Anton Pálsson (Island).
Spielfilm: 4:0 (7.), 8:6 (16.), 14:9 (22.), 16:10 (26.), 20:13 (Hz.) – 23:17 (36.), 24:21 (41.), 27:26 (51.), 31:27 (56.), 33:28 (Endstand).
Zeitstrafen: 5 / 6.
Siebenmeter: 5/5 – 12/10.
Gorenje Velenje: Šimič scheitert an Fritz.
Gorenje Velenje: Gams wirft an die Latte.
Beste Spieler: Gensheimer, Gunnarsson – Manojlović, Gams.