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Löwen starten mit Sieg in die Saison 2010/11

31:30-Erfolg der Lindgren-Sieben beim HBW Balingen-Weilstetten

Die Rhein-Neckar Löwen sind mit einem Auswärtssieg in die Spielzeit 2010/11 der Toyota Handball-Bundesliga gestartet: Am Samstagabend bezwang die Sieben von Trainer Ola Lindgren den HBW Balingen-Weilstetten mit 31:30 (13:11). Dabei war Grzegorz Tkaczyk mit acht Treffern der erfolgreichste Werfer bei den Badenern.

„Zufrieden bin ich mit dem Sieg. Beim ersten Punktspiel bist du immer etwas unsicher, weil du nicht weißt, wo du stehst. Aber wir haben heute ein gutes Spiel gemacht, uns viele Möglichkeiten erarbeitet. Allerdings hat es über die gesamte Distanz nicht für eine Vorentscheidung gereicht. Denn Balingen hat viel Charakter in der Mannschaft, eine tolle kämpferische Leistung geboten und ist immer wieder zurück gekommen. Trotzdem hätte es in der Schlussphase nicht so eng werden müssen, wenn wir cleverer agiert hätten“, bilanzierte Coach Lindgren nach der Partie, nicht ohne ein großes Kompliment an den Gegner zu verteilen: „Sie haben sich wirklich sehr, sehr teuer verkauft.“

In der Balinger SparkassenArena begann das Duell mit einem Spätstart der Löwen, die zunächst mit 0:2 (4.) zurücklagen. Der erste Treffer gelang der Lindgren-Sieben erst nach etwas mehr als fünf Minuten, als Rechtsaußen Groetzki das Runde im Eckigen versenkte. Wenig später war durch Tkaczyk die erste Führung zum 4:3 (9.) perfekt. Und dass die Badener in der Folge bis auf 10:5 (20.) davonzogen, war vor allem Keeper Kasa Szmal zu verdanken, der es bereits im ersten Abschnitt auf 17 Paraden brachte, dabei auch zwei Siebenmeter hielt. Allerdings war danach die Angriffsarbeit der Löwen nicht mehr effektiv genug, sie vergaben zu viele Chancen und ließen umgekehrt in der Defensive einige einfache Tore zu. So rückten die tapferen, wie immer aufopferungsvoll kämpfenden Balinger den Löwen wieder auf die Pelle, das Team von Coach Rolf Brack verkürzte auf 10:12. Die anschließende Auszeit von Trainer Lindgren verhinderte nicht, dass erneut der HBW-Neuzugang Johan Boisedu aus dem Rückraum erfolgreich war und zum 11:13-Pausenstand einnetzte.

Auch nach dem Wechsel hingen die Balinger wie Kletten an den Löwen, die Hausherren ließen sich nicht abschütteln. Obwohl sich die Badener zwischenzeitlich ein Vier-Tore-Polster erarbeitet hatten – der HBW gab nie auf und am Schluss wurde es noch einmal ganz eng. Beim 31:28 durch Myrhol  (59.) atmete die Bank durch, dann musste der norwegische Kreisläufer runter und Balingen verkürzte durch Herth. Noch 38 Sekunden. Coach Brack nahm seine Auszeit. Strobel gelang zwölf Sekunden vor dem Ende der Anschlusstreffer – 31:30, die Zeit lief runter, Myrhol ballte die Faust. Ein hartes Stück Arbeit lag hinter den Löwen. „Wir haben die beiden Punkte, das ist natürlich das Wichtigste. Aber 19 Tore im zweiten Abschnitt sind einfach zu viel und wir haben auch zu ungeduldig im Angriff agiert“, erklärte Rechtsaußen Groetzki nach der Schlusssirene. Für den Halblinken Tkaczyk war es ein typische erstes Bundesligaspiel: „Außerdem ist es in Balingen immer schwer, die Kämpfen eben bis zum Umfallen.“

Bereits am  Dienstag (20.15 Uhr) kreuzt Frisch Auf Göppingen in der Mannheimer SAP ARENA auf: „Natürlich wollen wir uns gleich beim ersten Heimspiel den entsprechenden Respekt verschaffen und bauen dabei auch auf die Zuschauer, unseren achten Mann“, so Lindgren. Für Löwen-Manager Thorsten Storm gehört Göppingen unter die ersten fünf Mannschaften in der Bundesliga: „Der Verein hat sich aus meiner Sicht hervorragend entwickelt. Dort macht man gute Arbeit.“  Dennoch ist die Vorgabe klar: „Zuhause müssen die Punkte auf der Habenseite gebucht werden.“

HBW Balingen-Weilstetten: Marinović, Zoubkoff (ab 20.-30. und ab 52.) – Lobedank (2), Herth (7/3), Schlinger – Temelkov (3/3), Ettwein (1) – Strobel (6) – Ilitsch (4), Sauer, Mitkov, Wilke (1), Bürkle (1), Boisedu (5).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (bei einem Siebenmeter und ab 47.) – Stefánsson (2/1), Lund (2), Tkaczyk (8) – Groetzki (2), Gensheimer (5/2) – Myrhol (7) – Roggisch, Bielecki (n.e.), Müller (1), Schmid, Gunnarsson, Čupić (4).
Strafminuten: Strobel (2), Herth (2), Boisedu (2) – Myrhol (4), Gensheimer (2), Stefánsson (2), Lund (2).
Disqualifikation: Sauer (56. /dritte Zeitstrafe)
Trainer: Rolf Brack – Ola Lindgren.
Zuschauer: 2150.
Schiedsrichter: Christopher Biaesch/Frank Sattler (Bad Soden/Oberursel).
Spielfilm: 2:0 (4.), 3:4 (9.), 5:10 (20.), 7:12 (23.), 10:12 (28.), 11:13  (Hz.) –  13:14 (33.),  14:17 (37.), 15:19 (41.),  19:21 (45.), 21:25 (48.), 24:27 (52.), 26:28 (56.),  27:30 (58.), 30:31 (Endstand).
Zeitstrafen: 6/5.
Siebenmeter: 9/6 – 5/3.
HBW Balingen-Weilstetten: Herth scheitert an Szmal.
HBW Balingen-Weilstetten: Wilke scheitert an Szmal.
HBW Balingen-Weilstetten: Temelkov scheitert an der Latte.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer wirft über das Tor.
Rhein-Neckar Löwen: Cupic scheitert an Marinovic.
Beste Spieler: Herth, Boisedu, Strobel – Szmal, Tkaczyk, Myrhol.