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Löwen stehen im Viertelfinale des DHB-Pokals

31:27 (17:14) Erfolg beim Drittligisten Wilhelmshavener HV

Die Rhein-Neckar Löwen stehen im Viertelfinale des diesjährigen DHB-Pokals und dürfen weiter von der Teilnahme am Final4 Turnier in Hamburg träumen. Beim Drittligisten Wilhelmshavener HV hatten die Badener aber mehr Probleme als erwartet, ehe am Ende ein 31:27 (17:14) Erfolg den Sprung in die nächste Runde sicherte. Neben einem starken Bastian Rutschmann überzeugte in einer umkämpften Partie Spielmacher Andy Schmid mit acht Treffern.

Fast vier Minuten benötigten die Löwen in Wilhelmshaven für den ersten Treffer. Nach zwei Angriffen mit Ballverlusten war es dann Harald Reinkind, der das erste Tor der Partie erzielte. Vorher hatte Niklas Landin bereits zwei gute Einwurfmöglichkeiten der Gastgeber entschärft. Gedeon Guardiola erhöhte dann nach einem WHV-Stürmerfoul auf 2:0 für die Löwen, ehe Tobias Schwolow das viel umjubelte erste Tor der Gastgeber erzielte. Als nach zehn Minuten ein Wurf von Mads Mensah zunächst am Pfosten landete, schnappte sich Patrick Groetzki den Ball. Doch WHV-Schlussmann Adam Weiner parierte und ermöglichte so seinen Vorderleuten einen Ballgewinn, den Rene Drechsler zum 5:5 Zwischenstand abschloss. Es sollte der letzte Ausgleich im Spiel sein, beim 8:6 nach einer tollen Einzelleistung von Patrick Groetzki lagen die Löwen wenig später wieder mit zwei Treffern vorn. Während die Badener im Angriff konzentriert wirkten und immer wieder über den Kreis erfolgreich waren, fehlte in den Anfangsminuten deutlich die Abstimmung in der Abwehr. Erst nach einer Viertelstunde gingen die Löwen beim 10:7 das erste Mal mit drei Treffern in Führung. Doch der Drittligist, der in der Nordstaffel mit 30:0 Punkten klar auf Aufstiegskurs liegt, blieb in Reichweite, benötigte keine drei Minuten und hatte beim 11:10 Zwischenstand wieder den Anschluss geschafft.

Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit, doch direkt im Anschluss traf der erst nach der kurzen Unterbrechung aufs Feld gekommene Kim Ekdahl du Rietz nur die Latte. Den vermeintlichen Ausgleich der Gastgeber gaben die beiden Schiedsrichter nicht, und so nutzte Ekdahl du Rietz seinen zweiten Wurf im Gegenzug zu seinem ersten Tor. 12:10 für die Löwen, bei denen mittlerweile auch Alexander Petersson gekommen war. Erst langsam fanden die Badener auch in der Abwehr die richtige Einstellung, zur Halbzeit führte der Favorit beim 17:14 knapp mit drei Toren. Das erste Tor nach der Pause gehörte dann den Gastgebern, Rene Drechsler erzielte bereits seinen siebten Treffer für den WHV zum 15:17 Zwischenstand. In eigener Überzahl mussten die Löwen wenig später sogar den Anschluss hinnehmen,  Evgeny Vorontsov traf zum 17:18, der Außenseiter witterte seine Chance zur Sensation. Der eingewechselte Uwe Gensheimer vergab im Anschluss gleich zwei Chancen, doch auch Wilhelmshaven scheiterte am nun im Tor stehenden Bastian Rutschmann. Statt dem möglichen Ausgleich gingen die Löwen beim 20:18 durch Kim Ekdahl du Rietz wieder mit zwei Toren in Führung, ehe Oliver Köhrmann umgehend zum 20:19 verkürzte. Als Uwe Gensheimer dann per Strafwurf an Adam Weiner scheiterte, bot sich dem Drittligisten erneut die Chance zum Ausgleich, doch der Pfosten rettete für den schon geschlagenen Bastian Rutschmann. Ein Doppelschlag von Andy Schmid ließ die Löwen dann beim 22:19 wieder etwas durchatmen, doch in der Abwehr fanden die Löwen zu einfach nicht zur nötigen Sicherheit und wirkten oft einfach zu langsam. Bedanken konnte sich die Gelbhemden in dieser Phase bei Bastian Rutschmann, der ehemalige Torhüter des WHV war für den glücklosen Niklas Landin gekommen und verhinderte gleich mehrmals den Anschlusstreffer der Gastgeber. Auch dank Rutschmanns Paraden führten die Löwen zehn Minuten vor dem Ende beim 27:23 endlich wieder mit vier Toren, die härteste Drangphase der Gastgeber schienen die Löwen überstanden zu haben, doch Wilhelmshaven gab sich noch nicht auf, verkürzte umgehend auf 24:27 und zwang Nikolaj Jacobsen zur zweiten Auszeit. Fünf Minuten vor dem Ende traf Alexander Petersson dann zum 30:26, nach langer Zeit lagen die Löwen wieder mit vier Treffern vorne, die nächste Pokalrunde war nun gebucht, auch weil Wilhelmshaven eine Zeitstrafe gegen Steffen Köhler erhielt. Am Ende feierten beide Mannschaften, die Löwen den Einzug ins DHB-Pokal Viertelfinale, der Drittligist eine bärenstarke Vorstellung, bei der mit etwas Glück durchaus die Sensation drin gewesen wäre. Bei den Löwen machte am heutigen Tag die individuelle Klasse im Angriff den Unterschied zum stark aufspielenden Drittligisten aus.

 

 

Wilhelmshavener HV – Rhein-Neckar Löwen 27:31 (14:17)

Wilhelmshavener HV: Weiner, Lüpke; Maas (1), Warnecke (2), Lehmann, Kalafut, Vorontsov (2), Köhler (3), Mertens, Köhrmann (1), Kozul, Schwolow (8/1), Drechsler (10)

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (ab 37.); Schmid (8/1), Gensheimer, Kneer, Sigurmannsson (1), Myrhol (3), Steinhauser (n.e.),  Mensah (1), Groetzki (3), Reinkind (4), Guardiola (3), Petersson (4), Ekdahl du Rietz (4)

Trainer: Christian Köhrmann – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter:  Peter Behrens / Marc Fasthoff

Zuschauer: 2461 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 3 – 3

Siebenmeter:  1/1 – 2/1

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Weiner

Strafminuten: Schwolow (2), Maas (2), Köhler (2) – Reinkind (2), Guardiola (2), Gensheimer (2)

Spielfilm: 0:2 (5.), 4:5 (10.), 7:10 (15.), 10:12 (20.), 14:17 (HZ), 17:18 (35.), 19:22 (40.), 21:24 (45.), 23:26 (50.), 26:29 (55.), 27:31 (EN)

Beste Spieler: Schwolow, Drechsler – Rutschmann