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Löwen überwintern auf dem dritten Rang

Badener gewinnen das letzte Spiel 2013 mit 33:29 gegen Minden

Ein Doppelpack zum Jahresausklang: Die Rhein-Neckar Löwen haben das letzte Spiel 2013 gewonnen: Mit 33:29 (19:15) setzten sich die Badener am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen den TSV GWD Minden durch und hielten sich damit auch im neunten Heimspiel der DKB Handball-Bundesliga-Saison schadlos. Mit 31:9-Punkten überwintern die Löwen auf dem dritten Tabellenplatz, nachdem sie den HSV Handball (24:35-Niederlage in Kiel) wegen des besseren Torverhältnisses noch überholen konnten. Im Achtelfinale der Champions League, im Viertelfinale um den DHB-Pokal und auf Rang drei in der Liga – Manager Thorsten Storm erklärte ob dieser Ausgangsbasis für die restliche Saison: „Sicherlich ist das eine tolle Ausgangsbasis für 2014. Wir sind in allen drei Wettbewerben dabei, haben unsere Arbeit in der Hinrunde gut gemacht und hoffen, dass es in der Rückrunde noch besser klappt. Dabei wird es darauf ankommen wie alle Spieler zurückkommen und dass sie vor allem gesund zurückkommen.“ Trainer Gudmundur Gudmundsson sah es ähnlich: „Wenn die Spieler weg bei einer EM sind, macht man sich als Trainer Sorgen, wie sie zurückkehren. Und ich hoffe, dass alle gesund zurückkehren. Denn wir haben direkt Anfang Februar große Herausforderungen mit dem Auswärtsspiel in Flensburg und der Champions-League-Aufgabe gegen Veszprem vor der Brust.“ Und zum Erfolg gegen GWD Minden? „Das war ein Sieg gegen eine bis zum Umfallen kämpfende Mindener Mannschaft. Bei uns hat man gesehen, dass es gut ist, dass dies das letzte Spiel in diesem Jahr war. Aber ganz klar: Wichtig waren und sind heute die beiden Punkte“, so Storm, Gudmundsson meinte: „Ich bin zufrieden, dass wir all unsere Heimspiele gewinnen konnten. Und ich danke für die Unterstützung der Fans, das war heute eine sehr gute Kulisse und Atmosphäre, die uns geholfen haben bei einer Partie, in der wir über lange Phasen sehr gut im Angriff agiert haben, aber in der Abwehr zu wechselhaft waren. Unterm Strich bin ich mit natürlich mit den beiden Zählern sehr zufrieden.“

Dagegen lautete das Fazit von GWD-Coach Goran Perkovac: „Mit der Einstellung des Teams bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht.“ Der Kroate führte weiter aus: „Wir sind mit ordentlich Respekt hierher gefahren ob der Leistung der Löwen vor vier Tagen in Wetzlar. Aber ich denke, wir haben sie heute gut im Griff gehabt und zur Halbzeit wäre auch ein Unentschieden oder eine Führung möglich gewesen. Im zweiten Durchgang sind wir dann einige Male von den Löwen überrannt worden, haben aber Moral gezeigt. Obwohl es unterm Strich ein verdienter Sieg der Gastgeber war.“

Die vorangegangenen 60 Minuten gegen die Grün-Weißen begannen vor 7805 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena mit einer 3:1-Führung der Hausherren, die allerdings nicht lange Bestand hatte: Ein 3:0-Lauf brachte die Gäste in Front. Und der agile Rechtsaußen Aleksandar Svitlica sorgte mit seinem dritten Treffer für das 4:5 aus Löwensicht, das Kunkel auf 4:6 für seine Farben ausbaute, ehe Uwe Gensheimer zum 5:6 (9.) verkürzen konnte. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten, aber GWD legte immer wieder vor. Weil die Abwehr der Löwen im Duell „zu Hause makellos“ gegen „auswärts sieglos“ zu viele Lücken offenbarte. Und Minden, das immerhin mit der Empfehlung eines Heimsieges gegen EHF-Cup-Teilnehmer TSV Hannover-Burgdorf in der Mannheimer SAP Arena aufgekreuzt war, nutzte seine Gelegenheiten: auch die zum 8:10, als GWD einen technischen Fehler eiskalt bestrafte. Auszeit Rhein-Neckar Löwen nach knapp 14 Minuten. Aber auch danach liefen die Badener einem Rückstand hinterher. Denn Keeper Stojanovic, für Landin nach der Auszeit zwischen die Pfosten gerückt, bekam zunächst keine Hand an den Ball, parierte dann aber beim Stand von 10:12 einen ganz wichtigen Wurf. Kim Ekdahl du Rietz markierte den Anschluss und Petersson in doppelter Überzahl den Ausgleich: 13:13 (23.). In dieser Phase und immer noch in Überzahl ließen die Angreifer der Gelbhemden zu viele gute Chancen aus, um in Führung zu gehen. So setzten die Gäste den nächsten Treffer. Aber in der 27. Minute war es dann soweit: Das 15:14 per Siebenmeter durch Andy Schmid bedeutete die erste Führung für die Badener nach über 22 Minuten. Auszeit GWD Minden. Aber Gensheimer mit seinem  sechsten Tor: 16:14. Und Stojanovic wurde immer stärker, zeigte seine sechste Parade. Die Löwen schienen langsam in der Partie angekommen zu sein. Das zeigten die letzten Sekunden des ersten Abschnitts, als die Badener nach einer weiteren Auszeit von Coach Gudmundsson innerhalb von neun Sekunden zwei Mal die Kugel im Kasten der Mindener versenkten: 19:15, der Halbzeitstand.

Die Badener, die ohne Linkshänder Isaias Guardiola (Schulterprobleme) auskommen mussten, starteten in den zweiten Durchgang mit dem 20:15. Schmid per Siebenmeter. Und Stojanovic mit drei weiteren Reflexen. Der Montenegriner hielt den Abstand. Schmid packte den Hammer aus: 23:17 (38.). Die Gäste konnten zeitweise den Rückstand zwar wieder verkürzen, weil die Löwen sowohl in der Defensive als auch im Angriff phasenweise zu wechselhaft agierten, aber näher als  bis auf drei Treffer (28:25/51. und 29:26/53.) kam GWD nicht. Weil Petersson und Schmid Verantwortung übernahmen – 31:26 (54.). Und Torhüter Stojanovic mit Parade Nummer 15, er brachte es auf insgesamt 16. Beim 32:26 (57.) war die Vorentscheidung gefallen. „Wir waren heute etwas müde. Aber am Ende zählen die zwei Punkte“, sagte Spielmacher Andy Schmid nach der Begegnung.

Die Löwen verabschieden sich nun in die EM-bedingte Pause. Aber nicht ohne die Grüße an alle Fans, Partner und Sponsoren: „Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein tolles, erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr 2014“, so Kapitän Uwe Gensheimer stellvertretend für das Rudel, das auch im neuen Jahr auf die Unterstützung seiner Anhänger baut: „Im Februar sehen wir uns wieder!“ Die erste Partie in der SAP Arena wird das Champions-League-Duell gegen den ungarischen Serienmeister MKB-MVM Veszprem sein. Am Sonntag, 9. Februar (19 Uhr), geht’s los. Bis dahin!

Best of #LoewenLive: Sieg gegen Minden

Rhein-Neckar Löwen – GWD Minden 33:29 (19:15)

Rhein-Neckar Löwen:  Landin Jacobsen, Stojanovic (ab 15.) – Schmid (5/3), Gensheimer (8/1), Sesum, Groetzki (4), G. Guardiola (4),  Ekdahl du Rietz (6), Petersson (4), Myrhol (2), Manojlovic, Gorbok (n.e), Prodanovic.

GWD Minden: Vortmann, Michel (bei einem Strafwurf und ab 58.) – Rambo (1), Steinert (3), Kunkel (3), Südmeier (1), Torbrügge, Tesch (5), Oechsler, Schmidt, Svitlica (7), Freitag , Doder (2), Bilbija (7).

Trainer: Gudmundur Gudmundsson – Goran Perkovac.

Schiedsrichter: Peter Behrens / Marc Fasthoff.

Strafminuten: G. Guardiola (2) –  Oechsler (2), Steinert (2), Kunkel (2), Tesch (2), Torbrügge (2), Bilbija (2).

Zuschauer:  7805.

Zeitstrafen:  1 – 6

Siebenmeter:  5/3 – /

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert zwei Mal an Vortmann.

Spielfilm: 3:2 (5.), 4:6 (8.), 8:10 (15.), 11:13 (20.), 14:14 (25.), 19:15 (HZ), 22:17 (36.), 24:19 (41.), 27:22 (45.), 28:24 (50.), 31:26 (55.), 33:29 (EN).

Beste Spieler: Stojanovic, Ekdahl du Rietz – Svitlica, Bilbija