Veröffentlichung:

Löwen unterstützen Demo am 3. Oktober

Zeichen für Demokratie und gegen Hass und Hetze / Start am Mittwoch um 14 Uhr auf Altem Messplatz in Mannheim

Jennifer Kettemann (Mitte unten) unterstützt das breite Bündnis für Demokratie.„Für Demokratie, Menschlichkeit und Rechtsstaat“: Das Motto, unter dem Vertreter der Mannheimer Bürgerschaft zu einer Demonstration am Mittwoch, 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, aufrufen, ist genauso bewusst breit angelegt wie auf die Grundpfeiler unserer Gesellschaft ausgerichtet. „Es ist Zeit, die Demokratie zu verteidigen, Zeit, dass wir uns als Bürger zeigen“, sagt Ralph Hartmann. Als Dekan der Evangelischen Kirche hat er die Veranstaltung ins Leben gerufen, die am Mittwoch um 14 Uhr am Alten Messplatz in Mannheim beginnt – und die auch die Rhein-Neckar Löwen aus Überzeugung unterstützen.

„Für uns sind die angesprochenen Werte selbstverständlich, bei uns im Verein und in der Mannschaft wird Vielschichtigkeit gelebt“, erklärt Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Mehr als ein halbes Dutzend Nationalitäten sind im aktuellen Kader des Handball-Bundesligisten vereint. Dass sich die Löwen hinter eine solche Veranstaltung stellen und klar positionieren, habe dabei nichts mit politischer Gesinnung zu tun: „Es geht darum, für bestimmte Werte einzustehen und sich zu ihnen zu bekennen.“ Werte freilich, ohne die ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft nicht möglich wäre.

Grundwerte verteidigen

Genauso sehen das alle, die sich an dem ungewöhnlich breiten Bündnis beteiligen. Vertreter von Schulen und Hochschulen, Religionsgemeinschaften und aus der Wirtschaft sowie aus Kunst, Kultur und Sport haben sich zusammengeschlossen, um eine möglichst breite und geschlossene Front gegen jene zu bilden, die aktuell versuchen, die Gesellschaft zu spalten und einzelne Gruppen gegeneinander aufzuhetzen. „Was in Chemnitz passiert ist, hat uns aufhorchen lassen. Chemnitz ist in etwa so groß wie Mannheim, und wir haben uns gefragt: Was können wir hier tun, um unsere Grundwerte zu verteidigen“, sagt Dekan Ralph Hartmann.

In Chemnitz hatte der Tod eines jungen Mannes zu rechtsgerichteten Demonstrationen und Aktionen gegen Ausländer geführt. Hintergrund ist, dass der Mann wohl durch einen oder mehrere hierher geflüchtete junge Männer getötet wurde. Auf diesen Verdacht hin hatten rechtsradikale Gruppierungen mobilisiert und dazu aufgerufen, auf der Straße gegen Ausländer zu demonstrieren. Die Rechte feierte insbesondere im Internet und in den sozialen Netzwerken die Ereignisse von Chemnitz als „Auftakt zum Umsturz“. Es wurde klar das Ziel des politischen Systemwechsels formuliert und zum Sturz der Demokratie aufgerufen.

Start am Mittwoch um 14 Uhr

Hiergegen gilt es nun, Stellung zu beziehen. Die Veranstalter der Demo am 3. Oktober rechnen mit 3000 Teilnehmern aus allen Bereichen der Bürgerschaft. Treffpunkt ist am Mittwoch um 14 Uhr auf dem Alten Messplatz. Von hier aus geht es zu Fuß über die Breite Straße zum Ehrenhof des Schlosses, wo auf einer Bühne unter anderem Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz eine Rede halten wird. Zudem wird es an beiden Punkten, Messplatz und Schloss, ein Musikprogramm geben, das von Nationaltheater- und Popakademie-Vertretern gestaltet wird.