Veröffentlichung:

Löwen verlieren in Berlin

Nach 28:33 bei den Füchsen fällt die Lindgren-Sieben auf den vierten Platz zurück

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Sonntag eine bittere Niederlage einstecken müssen. Bei den Berliner Füchsen verloren die Badener mit 28:33 (11:16) und fielen in der Tabelle auf den vierten Rang zurück. Trotz einer zwischenzeitlichen Aufholjagd reichte es am Ende nicht mehr zur Wende, so dass es die erste Niederlage gegen das Team aus der Hauptstadt gab. Das Ziel, alle restlichen Partien des Jahres zu gewinnen, ist somit fehlgeschlagen.

„Ich frage mich, warum wir wir nicht die nötige Einstellung von Anfang an hatten“, sagte Lindgren nach dem Ende der Begegnung. „Wir wussten schließlich vorher, dass Berlin mit viel Kampf und Leidenschaft gegen uns ins Spiel gehen wird.“ Der Berliner Coach Dagur Sigurðsson war hingegen glücklich: „Ich bin stolz auf mein Team. Ich habe die Entschlossenheit in ihren Augen gesehen.“

Die Löwen erwischten in der Max-Schmeling-Halle einen schlechten Start. Nach exakt sieben Minute erzielte Bartlomiej Jaszka das 5:2 für die Füchse. Das Team von Lindgren brauchte etwas, um in Schwung zu kommen. Als Karol Bielecki der Treffer zum 7:8 gelang, waren die Badener wieder dran, doch zwei schnelle Tore der Berliner zum 10:7 bewegten den Löwen-Coach dazu, eine Auszeit zu nehmen (19.).

Es half jedoch nichts, das Team noch einmal neu einzustellen, denn besonders im Angriff konnten sich die Löwen nicht entscheidend durchsetzen. Tor um Tor konnten sich die Berliner weiter absetzen und Jaszka, der auf der Mittelposition geschickt die Fäden zog, markierte eine Sekunde vor der Halbzeitpause das 16:11. Bester Mann in der ersten Hälfte war Füchse-Keeper Petr Stochl, der zu diesem Zeitpunkt schon elf Paraden zu verzeichnen hatte.

Unkmittelbar nach Wiederbeginn gerieten die Löwen sogar mit 11:19 in Rückstand, so dass Lindgren seine zweite Auszeit bereits nach 96 Sekunden nahm. Diesmal wirkte die Ansprache des Trainers, denn fortan lief es im Angriff besser und auch in der Defensive steigerten sich die Badener. Kampfkraft und Moral stimmten. In der 43. Minute verkürzte Siarhei Harbok auf 19:21 – damit waren die Löwen wieder in der Partie und deshalb nahmen jetzt die Berliner eine Auszeit. „Wir haben uns wieder rangekämpft, aber wir dürfen erst gar nicht so hoch in Rückstand geraten“, erklärte Thorsten Storm. Der Manager war ob der Leistung der Truppe enttäuscht: „Wir haben doch einen anderen Anspruch.“

Die Begegnung ging in ihre entscheidende Phase. Während die Löwen unbedingt den Ausgleich schaffen wollten, wehrten sich die Berliner mit allen Kräften dagegen. Unterstützt von den eigenen Anhängern schafften es die Füchse bis zur 50. Minute. Als die Löwen allerdings innerhalb von 37 Sekunden von 22:25 auf 24:25 verkürzten, war die Wende in der Partie möglich.

Nach dem Treffer zum 27:28 durch Harbok konnten sich die Badener allerdings mit zwei Toren in Folge auf 30:27 absetzen (57.) – von diesem Rückschlag erholten sich die Löwen nicht mehr. Am Ende zogen die Berliner noch auf 33:28 davon.

Den schlechten Sonntag aus Löwensicht komplettierte die Tatsache, dass der Rückflug wegen schlechten Wetters in Frankfurt abgesagt wurde. Mannschaft und Trainer mussten deshalb noch eine Nacht in Berlin bleiben und können erst Montagmorgen zurück fliegen. „Das war heute kein guter Tag“, sagte Storm mit Blick auf das schwere Pokallos – im Viertelfinale des DHB-Pokals müssen die Löwen bei Frisch Auf Göppingen antreten – und die schwache Leistung in der Max-Schmeling-Halle.

Bereits am Dienstag müssen die Löwen erneut in der Bundesliga ran. In der SAP Arena treffen die Badener auf die HSG Düsseldorf. Über 11.000 Tickets sind bereits abgesetzt, Karten gibt es noch an der Tageskasse. Anwurf ist um 20:15 Uhr.

Füchse Berlin: Stochl, Heinevetter (bei zwei Siebenmetern und ab 50. bis 56.)  – Bult (5/2), Jaszka (6), Kubisztal (5)  – Richwien (5), Wilczynski (5/2) – Laen (3) – Karason (2), Vatne, Strand, Schneider, Murawski (2), Göde, Löffler (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen:
Szmal, Fritz (ab 22. bis 53.) – Stefánsson (5/3), Guðjónsson, Bielecki (4) – Groetzki (3), Sigurðsson (1 ) – Myrhol (2)  – Roggisch, Gensheimer (5/3), Harbok (5), Müller (2), Manojlovic, Klimovets (1).
Strafminuten:
Kubisztal (4), Göde (2), Bult (4) – Roggisch (4), Müller (4), Stefánsson (4), Sigurðsson (2).
Trainer:
Dagur  Sigurðsson – Ola Lindgren.
Zuschauer:
8795.
Schiedsrichter:
Christoph Immel/Ronald Klein (Tönisvorst/Ratingen).
Spielfilm:
2:0 (3.), 3:2 (5.), 5:2 (8.), 7:5 (13.), 10:7 (19.), 13:8 (23.), 15:10 (29.), 16:11 (Hz.), 19:11 (32.), 20:15 (37.), 21:19 (43.), 23:21 (48.), 25:24 (52.), 27:26 (55.), 30:27 (58.), 33:28 (Ende).
Zeitstrafen:
10/14.
Siebenmeter:
5/4 – 6/6.
Füchse Berlin: Bult scheitert an der Latte.
Beste Spieler:
Stochl, Jaszka – Stefánsson.